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Full text of "Maimonides' Kiddusch hachodesch : hilkhot kidush ha-hodesh"

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Maimoiiides' 


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(tnnn  '»ynp  m^Sn) 


Ueberselzt  und  erläutert 


DS-    EDUARD    MAHLER 

in  Wien. 


\\i<-ii  1881» 

3Dr\iclc  -13.33.31  "Verlang-  -'roaa.  -A.ä.sl5  ya.aa.to, 

IX.,  Rögergasse  5. 


\_-.' 


M  M  H  '^ 


A'   ()   1    w  ()  1*  t. 

Vinn  trnp  noSn  —  I(  i  t.  n  nie  S  u  t  z  u  u  g  e  II  Ij  e- 
t  r  e  ft'  d  e  r  H  e  i  1  i  g  u  n  o*  des  X  e  u  iii  o  ü  d  e  s.—  So  nennt 
M  a  i  m  o  u  i  d  e  s  eine  seiner  l>eriihniten  Abhandlungen,  die 
uns  in  seinem  grossen  Werke  ,,M  i  s  c  h  n  a  li  T  h  o  r  a  li"  erhalten 
sind.  Die  Ijezügliche  Arbeit  soll  uns  über  das  bei  der  Heiligung 
des  Neumondes  zu  beobachtende  Ritual  belehren,  welches  die 
grosse  Synode  stets  mit  Sorgfalt  und  Strenge  zu  wahren  hatte. 
Heutzutage,  wo  der  Beginn  der  Monate  nach  cykl.  Rechnung 
geregelt  ist,  hätte  diese  Arbeit  zwar  nur  historisches  Interesse, 
doch  gewährt  sie  uns  einen  so  tiefeu  Einblick  in  das  Wesen 
der  jüdischen  Zeitreclinung,  dass  es  gewiss  kein  undankbares 
Unternehmen  sein  kann,  diese  Abhandlung  in's  Deutsche  zu 
übersetzen.  Chronologen  und  Astronomen,  nicht  minder  die  Philo- 
logen und  Theologen,  insbesondere  die  Hebraicisten  werden  — 
so  hoffe  ich  —  diese  mit  vielen  Erläuterungen  versehene  Ueber- 
setzung  sicherlich  freudigst  begrüsseu.  Schon  frülier  einmal 
hatte  ich  mir  diese  Aufgabe  gestellt,  bin  aber  immer  durcli 
anderweitige  Arbeiten  verhindert  gewesen,  sie  auszuführen.  Als 
ich  nun  die  Correcturen  für  das  IT.  Heft  meiner  .,Clironolog. 
\'ergl.-Tabellen"  besorgte,  da  kam  ich  auf  den  Gedanken,  den 
'  h  ronologisch  en  Theil  des  Maimonidischen  K  i  d  d  u  s  c  h 
!i  a  c  h  0  d  e  s  c  h  als  Anhang  in  das  Werk  aufzunehmen,  um  so 
•leden  in  die  Lage  zu  setzen,  sich  das  Bild  über  die  altjüdi- 
sche Zeitrechnung  selber  entwickeln  zu  können.  Dies  veran- 
iMSste  mich  dann,  den  ganzen  Kiddusch  hachodesch  zu  übersetzen 
und  zu  erläutern,  und  nachdem  mein  \'erleger  Herr  A.  K  a  n  t  o 
in   Wien,   sieb   boreif   erklärte.   Hon    Druck   inid   Vcf-lML'  tu     i\hov- 


nehmen,  so  wurde  auch  bald  mit  dem  Drucke  begonnen.  Als 
Vorlage  diente  mir  die  Wiener  Ausgabe  von  Mischnah  Thorah 
vom  Jahre  1835.  Es  fanden  sich  einige  sinnstörende  Druckfeh- 
ler vor,  die  ich  wie  möglich  zu  beheben   trachtete. 

Die  Anordnung  des  Textes  bot  einige  Schwierigkeiten.  Ich 
wollte,  dass  der  deutsche  Text  neben  dem  hebräischen  parallel 
laufe  ;  doch  stellten  sich  dem  grosse  technische  Schwierigkeiten 
entgegen  und  so  entschloss  ich  mich  gemäss  dem  Käthe  meines 
Verlegers  für  die  hier  befolgte  Metjioie.  Käme  es  zu  einer  2. 
Auflage,  so  würde  ich  jedenfalls  noch  so  manche  Umänderung  vor- 
nehmen. V  0  r  a  l  1  e  m  w  ü  r  d  e  i  c  h  i  m  li  e  b  r  ä  i  s  c  h  e  u 
'1^  e  X  t  e  eine  s  i  n  n  e  u  t  s  p  r  e  c  h  e  n  d  e  Inte  r  p  u  n  k- 
t  i  0  n  e  i  n  f  ü  h  r  e  n.  Auch  die  innerhalb  der  einzelnen  Ab- 
schnitte vorgenommene  Gruppirung  müsste  hie  und  da  geändert 
werden.  In  der  1.  Auflage  glaubte  ich  aber  gut  zu  thun,  an 
der  bisherigen  Form  der  hebräischen  Testirung  festzuhalten. 

Und  so  sende  ich  denn  diese  Arbeit  mit  dem  Wunsche 
hinaus,  dass  sie  sich  baldigst  einen  grösseren  Lesekreis  erobern 
möge. —  Der  Kritik  unterwerfe  ich  mich  mit  der  ruhigen  üeber- 
zeugung:   „Meine  Absicht  war  eine  gute," 

Wien,  im  Juni  1889. 

Dr.  Ed.   Maliler. 


v^einen  innigstge liebten  Hltern 

SALAMON  MAHLER, 

Rabbiner  in  Pressburg 

KLARA  MAHLER, 

geb.  Regner 

als  ein  kleines   Zeichen  kindlicher   Dankbarkeit 
liebevoll  gewidmet. 

Vom  Verfasser. 


I.  Abschnitt. 

1.)  l>ie  Moiiato  des  Jahres  sind  Moudiiionate:  denn  es  heisst 
iu  der  Schritt:  „Dies  ist  das  (Janzopfer  eines  Monats  /Air  Zeit 
seiner  Erneuerun«*.'*  Auch  wird  hervorgehoben:  Diese  Erneu- 
erung sei  Eucli  der  Anfang  der  Monate."  Es  erzählen  die 
Weisen,  IJott  liabe  dem  Moses  in  einer  prophetischen  Erscheinung 
die  (lestalt  des  Mondes  gezeigt  und  ihm  gesagt :  so  hasst  du  den 
Mond  zu  sehen  um  ilm  heiligen  zu  können.  Die  Jaiire,  die 
wir  rechnen,  sind  ISonnenjahre,  denn  wir  lesen  in  der  Schrift : 
,. heol>achtet  den   Monat  der  Fruchtreife.'* 

2.)  Der  Ueberschuss  eines  Sonnenjahres   über  ein  MondjaJir 
ist  nahezu  11   Ta^e.     Haben  sicli  diese  üeberschüsse  zu  nahezu 


innn  vm  r\h^v  nox^r  n^^hn  ^c^in  an  n:trn  ^t^in  <.« 
^Mpn  ^h  ni^^n  n^a^n  iij^x  p  o^tr^in  t\sn  nzh  nrn  ^inn  iax:i 
nxn  n^D  iS  n!>xi  n:2h  mal  r[H^2:r]  nsian  nroS  xin  -[nn 

nw  "inxa  mnp  nz^h:^  n:tr  hv  nann  n:tr  nin^  na^i  (.: 


Zu  I,  j^ :  Ueberall  also,  wo  ein  als  Inbegriff  eines  Monates  gebraucht 
uii.i.  ist  darunter  ein  Mondmonat  zu  verstehen. 

^cnnn  cnr.  nhty.  Maimonides  will  in  icina  einen  nähern  Hinweis  auf 
die  Erneuerung,  also    das  Wiedererscheinen  des  Mondes  erlvcnnen. 

.  .  .  c'irnn  tTKi  oaS  nrn  trinn.  In  dem  Wörtclien  nin  liegt  die  Be- 
gründung der  maimonidischen  Auslegung.  Demgemäss  ist  auch  hier  di«< 
Uebersetzung. 

Zu  2,  3 :  Das  tropisidie  Sonnonjahr,  also  das  Zeitinterwall,  inner- 
halb welchem  die  Sonne  zu  demselben  Punkte  der  Ekliptik  zurückkehrt, 
bat  .S65  T.,  5  St.,  48\  48":  das  Mondjahr  zu  12  syuodischen  Monaten  (d.  i. 
die  Dauer  von  einem  Neumond  zum  andern)  liat  354  T.,  S  St.,  48', 
38",  so  dasp  in  der  That  das  Sonnenjahr  um  nahezu  11  Tage  mehr  hült, 
als  das  Mondjahr. 

1 


—     2      — 

30  Tagen  siiiuniirt,  so  fügt  man  dem  Jahre  1  Monat  mehr  hin- 
zu, macht  also  das  Jalir  bestehend  ans  13  Monaten  und  nennt  es 
dann  ein  Schaltjahr,  da  es  unthunlich  ist,  dass  das  Jahr  aus 
12  Monaten  und  einigen  Tagen  bestehe,  denn  es  heisst :  „unter 
den  Monaten  des  Jahres/'  was  darauf  hindeutet,  dass  man 
zum  Jahre  Monate  und  nicht  auch  Tage  zu  zählen  hat. 

3.  Der  Mond  wird  verdunkelt  in  jedem  Monate  und  wird 
nahezu  2  Tage  nicht  gesehen,  ungefähr  1  Tag  vor  der  Con- 
junction  und  ungefähr  1  Tag  nach  der  Conjunction.  Er  wird 
wieder  gesehen  gegen  Abend  im  Westen :  und  die  Nacht,  in  der 
er  wieder  gesehen  wird,  n^jchdem  er  verborgen  war,  ist  der  An- 
fang des  Monates.  Von  da  ab  zählt  man  29  Tage,  und  wenn  in 
der  30.  Nacht  der  Mond  wieder  gesehen  wird,  so  ist  der  30.  Tag 
der  1.  Tag  des  neuen  Monates:  wird  er  aber  nicht  gesehen,  so 
ist  erst  der  31.  Tag  der  1.  Tag  des  neuen  Monates,  während 
der  30.  Tag  noch  dem  alten  Monate  angehört,  unbekümmert 
darum,  ob  der  Mond  in  der  Nacht  zum  31.  Tage  gesehen  wor- 
den ist  oder  nicht,  denn  ein  Mondmonat  h^t  nicht  mehr  als 
30  Tage. 

^^v  '^hv  nwr[  nmj<  \^'ü^v^  im  tnn  ^d^diö  cara  nnv  in*  ^vn 
ü'>:i'ü  r\wn  nvn^  it?Q^  \str  nimrö  n:t^  n^ip^n  .s>m  vm 
n:^n  nns  o^ttnn  n:trn  'vmb  i^i<w  d>ö>  -[di  pi  vm  i^v 

♦D>»'  n:iJ3  r\ni<  \^i  n^^h 

niHD  IS*  D^ö*  ':tr  ^öD  n^^i:  n:\si  mn  ^^n  mno:  n^^bn  o 

nxint?  b'^hzi  nirn  aipan  nxim  t^Düi  pmni:?  inx  ^rnx  nv 
nrt^n  di\-i  inij^ö  r^:iöi  tt^inn  n^nn  .sin  nnnD:tr  ins  niran 

nv  n^-in  D^^^t^i  "IHN*  Dv  nnn  t^^n  n^n>  n.sn>  vs^  dxi  t^inn 

nsiitr  p  D^r^tt^i  in.^  ^^^n  ni'^  j^pp?:  {\sn  inrt^  t^ino  o^tr^^t:^ 

,DV  D>t£^Sir  ^r  inv  n:nS  t?in  '^S  j\str  ,nxi:  «^^  p 


Zu  3,  ^:  Die  Zeit  von  einem  Neumonde  zum  andern  oder  der  svno- 
4isehe  Monat  hält  29  T.,  12  St.,  44',  3",  dalior  kommt  es,-  dass  man  vor 
Allem  vom  Neumonde  ab  29  Tage  zählt. 


4.  Ein  Monat,  der  nur  20  Tu^e  liat  iiiiil  in  dessen  30.  Narcht 
•vier  Mond  wieder  «icselien  wird,  iieisst  ein  ni  a  n  jp^  e  1  li  Ji  f  t  e  r 
Monat.  Wird  aber  d(H'  Mond  nicht  «i^eselien  und  hat  also  der 
abgehiufene  Monat  30  Tage,  so  heisst  dieser  ein  intercalirter 
oder  voller  Monat,  und  ein  Neumond,  der  in  der  30.  Nacht 
L^esehen  wird,  wird  ein  zur  Zeit  sichtbar  gewordener  Neumond 
genannt:  wurde  er  aber  in  der  31.  und  nicht  in  der  30.  Nacht 
gesehen,  so  heisst  er  ein  in  der  eingesciiiiitc'ten  Xacht  siclit)>ar 
gewordener  Neumond. 

5.  Das  Sichtbarwerden  des  Neumondes  ist  nicht  über- 
liefert worden  allen  Menschen,  wie  der  Sabbath  der  Schöpfung, 
von  dem  ab  jeder  6  Tage  zu  zählen  weiss  und  den  siebenten 
ruht,  sondern  nur  dem  hohen  Gerichtshofe,  damit  dieser  den 
N^eumond  heilige  und  den  Tag  des  l.  Monatstages  bestimme, 
denn  wir  lesen  in  der  Schrift:  „dieser  Neumond  sei  euch  .  .  ." 
und  dies  deutet  darauf  hin,  dass  dieses  Kennzeichen  euch  über- 
liefert sei. 

6.  Die  Mitglieder  des  Gerichtshofes  berechnen  nach  Art  der 
Astronomen  die  Orte  der  Gestirne  und  deren  Bahnen,  und  for- 
schen und  grübeln  so  lange,  bis  sie  wissen,  ob  es  möglich  sei, 
dass  der  Mond  zur  Zeit  d.  i.  in  der  30.  Nacht  gesehen  werde, 
oder  ob  dies  unmöglich  sei.  Finden  sie,  dass  es  möglich  ist, 
dass  er  gesehen  werde,  so  setzen  sie  sich  zusammen  und  warten 

xip:  D^tc^^r  ^'^D  nn^  nsin  ontm  nrrn  n^nw  t^in  (»i 
}<ip:  üv  ü'^^b^  inrt»  mnn  n^r\'^^  niM  nsn*  x^  ds*i  non  t^in 
nr  ^"^p::]  xin  D>rSr  h'h2  n«-)>t^  nnn  s^^  trin  snp:i  nmra 
nwh^  h'hn  nxn:  xSi  n^ir^tn  inx  ^^Sn  nsn:  dxi  i:.!::n  r\^T^v 

♦innr  h^h^  nxi:tr  ht  xip:  sin 

S^ü  n^tr^xin  nnr  iöd  dts  ^dS  nmoLS  hth  n^\sn  j\s  (.n 

IV  Toa  imn  jn  n^nS  sSs   ^rntrn  nmri  nrt?  n:^n  in« 

^sn  n^n'v  sin  t^in  t\sn  dv.i  ims  irnpn  jn  n^D  imtr^Tp^tr? 

,ü^h  nniDO  n>nn  ir  mir  üDh  nrn  trinn  nüs:^  t^in 

as  irTt?  ir  D^pnpnai  onpim  n^Snai  d^ddidh  moip*2  ppi"u? 
irT  DvS  -ircs  \s  IS  □^^♦^r  ^^S  i<^r\v  i:!2r2  niM  nsn^tr  it^Ds 
Dwhv  DV  sint?  iSiD  üvn  bD  nnvh  \'Z'^^^  \'2W  ns^r  nrcst^ 


auf  Zeugeu  den  ganzen  30.  Tag.  Sind  Zeugen  gekommen  und  hat 
man  dieselben  befragt  sowie  ausgeforscht  nach  Vorschrift,  sind 
ferners  ihre  Worte  für  ghmbwürdig  gehalten  worden,  so  heilige 
man  ihn.  Ist  aber  der  Neumond  nicht  gesehen  worden  und  sind 
keine  Zeugen  gekommen,  so  erachte  man  den  30.  Tag  als  über- 
zählig und  intercalire  den  Monat.  Lehrt  die  Eechnung,  dass  es 
unmöglich  sei,  dass  der  iN^eumond  gesehen  werde,  so  setzt  man 
sich  am  30.  Tage  nicht  zusammen  und  erwartet  keine  Zeugen: 
kommen  aber  Zeugen,  so  weiss  man  gewiss,  dass  es  falsche 
Zeugen  sind,  oder  dass  es  ihnen  vorkam,  die  Gestalt  des  Mondes 
etwa  aus  Wolken  hervortretend  gesehen  zu  haben,  aber  keines- 
wegs den  wahren  Mond. 

7.  Es  ist  ein  Gebot  der  Thorah,  dass  der  Gerichtshof 
ergründe  und  erfahre,  ob  der  Neumond  werde  gesehen  werden 
oder  nicht,  und  dass  er  die  Zeugen  befrage  ehe  er  den  Neumond 
heiligt.  Hernach  aber  schicke  er  Boten  aus,  damit  auch  das. 
übrige  Volk  erfahre,  an  welchem  Tage  Bosch  Chodesch  gefeiert 
wird,  damit  es  wisse,  wann  die  Feiertage  statthaben,  denn  es 
heisst  in  der  Schrift :  „dass  ihr  ausrufet  die  heiligen  Zusammen- 
künfte" und  auch:  „beobachte  diese  Satzung  wegen  der  Fest- 
tage". 

8.  Das  Berechnen  und  Bestimmen  der  Monate  sowie  das 
Intercaliren  der  Jahre  hat  nur  im  heiligen  Lande  zu  geschehen, 

"imx  pmpö  un^'^ni  i:öx:i  hd^hd  Dinpm  nw^i}  onr  \sn  d« 

DH^  nxiatr  IX  ipv  n^r  jntr  \snin  pnv  onr  ixn  dxi  onr'? 

nx"i^  Dx  mn  ^2^nw  pi  no  hv  nnnn  p  n'üv  mirö  (j 
in^:£?^i  mnn  nx  imp-'tr  iv  onrn  nx  it^n^tt^i  nxT  xS  ix  ^1^•^ 


♦mna^  nxrn  npnn  nx 
^xit?>  pxn  x\s  D^:tr  jnni?ai  n^t^in  prmpi  pt^na  p  (.n 


Zu  8,  n  •    K  e  b  i  a    ist    im    Allgemeinen    das    Festsetzen    des 
1.   Monatstages,    im    engeren    Sinne    jedoch    ist    es    ein   aus    3  Buchstaben 


\^ejiii  OS  heisst  in  der  Schrift:  ,,Von  Ziou  ^e\w,  aus  JiChn^  und 
das  Wort  Gottes  von  Jerusalem",  (iah  es  aber  einen  Mann,  der 
reich  an  Wissen  und  eine  massgebende  Stütze  war  im  heiligen 
l-.ande.  und  or  ^in«r  ausserhalb  des  Landes  ohne  einen  ihm  eben- 
bürtitron  zurückzulassen,  so  berechne  und  bestimme  er  die  Monate 
und  iutercalire  die  Jahre  auch  noch  ausserhalb  des  h.  Tiandes; 
erfährt  er  aber,  dass  dies  bereits  im  h.  Lande  durch  einen  ihm 
ebenbürtigen  wenn  auch  nicht  grösseren  Gelehrten  geschehen 
ist,  so  ist  es  ihm  strenge  verboten  die  Kebia  sowohl,  als  auch 
den  Ibbur  ausserhalb  des  h.  Ijandes  vorzunehmen.  Hat  er  es 
aber  gethan,  so  gilt  es  nicht. 


II.  Abschnitt. 

1.  Zur  Zeugenschaft  bezüglich  des  Neumondes  werden  nur 
zwei  rechtschaffene  Männer  zugelassen,  welche  einer  Zeugen- 
schaft überhaupt  fähig  sind,  aber  Frauen  und  Knechte  können 
gleicli  den  übrigen  einer  Zeugenschaft  unfähigen  nicht  als  Zeugen 
zugelassen  werden.  Auch  Vater  und  Sohn  mögen,  wenn  sie  den 
Xeumond   sehen,  zum  Gerichtshof  gehen  behufs  Zeugenaussage, 

bn:  DIN*  ^^'^  Dsn  D^t^n^o  m  nmi  nnn  »si:n  }vi:ö  ^d  iö5<:tt? 

r[)L^n2  wzv  iDr,t2i  D^nn  V2^p^  nt^na  n^  '^^n  imOD  ^xnr> 
"[ni:  |>xi  ima:;  Sna  dix  Sxn^^  jnxn  nwzv  ^h  m:  dxi  pxS 
nnp  DX1  px^  iTiinn  nnr^i  rnp^  ^idx  nr  nn  i:oö  ^n:  1ü^b 

♦Di^D  nt^x?  xS  nn>ri  rnpi 

T^nxnn  nnrD  D^r:x  ^:tr  xSx  t^inn  rmpS  ntrD  px  r.x 
nnr  'Sidd  nxtrD  |n  nn  ün'2V^  w^z  ^nx  nmi  i3i  S^n  Trn^ 
^:oo  x^  i^rnS  jn  n^aS  ^dS>  nn>n  nx  ixnt^  i:m  nx  .jn^ra  pxi 

/usarainongesctztep  Wort,  <l;is  im  jiidiscluMi  Kuieiitlurium  von  folgendc^r  Be- 
dcuttiiig  ist:  der  1.  Buchstabe  hestiinmt  den  Wocdientag  des  1.  Thiscjhri, 
der  letzte  Buchstiilx^  hestiinint  den  Wochentag  des  1.  Nisan  und  der 
mittlere  Buchstabe  die  (Jattung  <les  Jahres.  Ibb.ur,  so  nennt  man  das 
Schalten. 


-     6       - 

nicht  aber  als  ob  die  Zeu^enschaft  bezüglich  des  Neuro ondes; 
auch  unter  Verwandten  eine  correcte  wäre,  sondern  blos  des- 
halb, weil  Einer  von  ihnen  als  zur  Zeugenschaft  unfähig  befun- 
den werden  könnte,  weil  er  ein  Eäuber  ist  oder  irgend  etwas. 
an  sich  hat,  was  ihn  als  unzulässig  zur  Zeugenaussage  macht, 
so  vereinige  nian  dann  den  Zweiten  mit  einem  andern  und  lasse 
von  ihnen  den  Neumond  bezeugen.  Und  jeder,  der  nacli  Aus- 
sage der  Schriftgelehrten  zur  Zeugenschaft  für  unwürdig  erklärt 
wird,  ist,  selbst  wenn  er  nach  den  Satzungen  der  Thorah  hiezu 
befähigt  ist,  der  Zeugenaussage  behufs  einer  Neumondbestim- 
mung  unfähig. 

2.  Es  ist  Vorschrift  der  Thorah,  dass  man  nicht  zu  streng 
verfahre  bei  der  Zeugenaufnahme  des  Neumondes,  so  dass  der 
Neumond  selbst  dann  geheiligt  bleibt,  wenn  man  ihn  geheiligt 
hat  auf  Grund  einer  Zeugenaussage  und  man  sich  nachher  ver- 
früht lindet  durch  dieses  Zeugniss.  Darum  hat  man  auch  anfangs 
das  Bezeugen  des  Neumondes  von  Jedem  entgegengenommen, 
denn  Jedermann  steht  im  ßufe  der  Ehrlichkeit,  bis  nicht 
bekannt  wird,  dass  er  dessen  unwürdig  ist.  Als  aber  die  Api- 
koräer  der  Sache  hindernd  in  den  Weg  traten  und  Leute  mietheten, 
die  angaben  die  Mondsichel  gesehen  zu  haben,  während  sie 
dieselbe  nicht  gesehen  hatten,  traf  man  die  Verordnung,  das» 
der  Gerichtshof  die  Neumondsbezeugung  von  Niemandem  entgegen 
nehme,  als  von  Zeugen,  die  der  Gerichtshof  kennt,  dass  sie  ehrlick 
sind  ;  diese  hat  er  zu  befragen  und  auszuforschen. 

^joo  ^DD  jnö  "fnx  ^)i^^  u^v  x^x  D^mipn  ni^o  t^inn  mirtr 
M'V'^  ins  üv  ':rn  Pinc^r  m^^oön  nxira  in  .s^ioi  \b^2  «intr- 
n-nnn  \f2  ^vd  snnr  ^d  hv  ^^  onciD  nnia  r\Mvb  ^iddh  b^^ 

^y^b  tmpa  nr  '^in  ir  mirn  \^nm  1x2:0:1  anr  'd  bv  t?inn 
^Nit?'  b'D'ü  ^Niü^a  DTx  ^Dö  nnn  nnr  pSnp^  n:it?xiD  vn 
vm  D^Dip^D.sn  ^bpbp^tüi  ^idd  nw  i^  rivt^  iv  mitr:]  nprnn 
{n  n^n  iSnp^  nSit  i:>pnn  ij<i  i6  om  ixnt?  i^vnb  D^t?:.s  ]^'^D^^ 

.nnrn  Dnpim  pit^-in- 


-     7     - 

■'.  Kennt  aber  (hir  (iorichtsliof  nicht  die  Zeuo;eii,  welche 
die  Mondsichel  ^^eseheu  haben,  so  müssen  die  Einwohner  der 
Stadt,  in  welcher  diese  gesehen  wurde,  mit  jenen  Zeugen  andere 
mitschicken,  welche  sie  beim  Gerichtshöfe  einführen  und  deren 
Ehrlichkeit  darlea-en :  erst  hernaeh  n(*hrn(^  man  den  Zen^^on  ihr 
Bekenntniss  al». 

4.  Per  Cierichtshof  berecline  nach  den  iieliren  der  Astro- 
nomie, ob  die  Mondsichel,  wenn  sie  in  diesem  Monate  gesellen 
wird,  nördlich  oder  südlieh  von  der  Sonne,  breit  oder  schmal 
sein  werde  und  wie  die  Spitzen  ihrer  Hörner  geneigt  sein  wer- 
den. Kommen  dann  Zeugen,  so  frage  man  sie:  „Wie  habt  ihr 
die  Mondsichel  gesehen,^  im  Norden  oder  im  Süden  ?  Wie 
waren  ihre  Hörner  geneigt?  Wie  gross  w^ar  ihre  scheinbare 
Höhe  und  wie  gross  ihre  Breite  ?"  Findet  man  ihre  Worte 
übereinstimmend  mit  dem,  was  die  Jieclmung  ergab,  so  nehme 
man  sie  als  Zeugen  auf:  werden  aber  ihre  Aussagen  als  nicht 
übereinstimmend  mit  der  ßechnung  befunden,  so  nehme  man 
sie  nicht  auf. 

onns*  Dnr  isir  n^ivn  nv  nn  nx"i:t?  n>rn  ^r:N*  pn^tt^o  nn\-T 

DS1  naniD  "IX  trit3t!rn  pD:rD  ^^"^n  dx  nr  rina  nxnntto  n:2hn 
Dnrn  ixn^t^Di  pc:i:  n^:ip  'Vi<i  vn"  p^■^S1  ni^p  is*  n^ni  n^"In 
vn  p>nS  omn  1«  jic'in  nmx  Dn\sn  i^r^D  nmx  ppnn  Trn^ 
Dx  nzrn  nrnn  hödi  DD^rr  n^\snD  nmD:i  nrnn  noD  nici:  n*:ip 
i<S  DX*]  Dmx  pnpo  pnrn^  r-n:r  noS  p:Ti3a  Dnnm  ixi'a: 

.□mx  pSnp?2  ps*  p:v.::!2  Dnn^i  \s*::t3: 

Zu  4,  "7:  Die  Bewegung  des  Mondes  ist  si-lir  gropson  Aenderungen 
uiiterworf«'!!,  und  die  Berechnung  derselben  war  stets  eines  der  schwierigsten 
Probleme  der  Astronomie  und  ist  es  noch  heutzutage. 

naiiia  ik  trccn  pDS3  n^n  ck  Eigentlich  ol>  nördlich  oder  südlich 
der  Ekliptik  (sch«^inbare  Bahn  der  Sonne.)  Die  Mon<lbahn  ist  nämlich  gegen 
die  Ekliptik  geneigt  ;  die  Neigung  betrügt  im  Mittel  ö",  S',  49".  Zweimal 
in  jp(l<'in   Moiintr  betindet  sich  ;iit"r  'Iit  >Ionil   in  »b-r   Kkliittik.  nämlich   ilorT. 


5.  Sagen  die  Zeugen,  dass  sie  die  Mondsichel  gesehen 
haben  im  Wasser  oder  hinter  den  Wolken,  oder  zum  Theil  am 
Himmel  und  zum  Theil  hinter  Wolken,  so  ist  dies  nicht  als  ein 
Sehen  zu  betrachten,  und  man  darf  nicht  auf  Grund  einer  solchen 
Beobachtung  den  Neumond  heiligen.  Sagt  einer  der  Zeugen,  ich 
sah  ihn  mit  meinen  Augen  ungefähr  2  Höhen  hoch,  und  der  andere 
meint,  dass  er  3  Höhen  hoch  gewesen  wäre,  so  kann  man  diese 
zu  Zeugen  vereinen.  Sagt  aber  der  Eine,  er  habe  ihn  3  Höhen 
hoch  gesehen,  während  der  Andere  von  5  Höhen  spricht,  so  darf 
mau  sie  nicht  vereinen,  aber  man  vereine  einen  von  ihnen  mit 
einem  zweiten,  der  so  bezeugt  wie  er,  oder  nach  dessen  Aussage 
sich  nur  1  Höhe  als  Differenz  ergibt. 

6.  Sagen  die  Zeugen,  wir  haben  die  Mondsichel  gesehen,  aber 
ohne  Bedacht  zu  haben  auf  eine  Zeugenaussage,  und  als  wir  uns 
dessen  erinnerten  und  uns  bestrebten  sie  zu  sehen  wegen  einer 
Zeugenaussage,  da  sahen  wir  sie  nicht  wieder,  so  hat  diese  Aus- 
sage keine  Giltigkeit,  und  man  darf  nicht  hierauf  gründend  den 
Neumond  heiligen,  denn  es  könnten  sich  Wolken  verbunden  und 
dem  Monde  ähnlich  gesehen  haben,  die  dann  verschwunden  sind. 
Sagen  die  Zeugen,  wir  haben  den  Mond  gesehen  am  29.  Tage 
morgens  in  östlicher  Himmelsgegend  vor  Sonnenaufgang,  und 
haben  ihn  wieder  gesehen  am  Abend  auf  dem  westlichen  Him- 


^ntr  lön  ^a^rn  nin:  rn\si;  in«  nös*  nxr  iTxi  hv  pt^ipö  j\si 

inx  ?]-it3!rai  ponsDi^a  r^s  t^on  iöj  lax  >itrm  niöp  v^hv  iöd 
.nnx  nn^p  jn'^^n  n>iT  is*  im^D  rvw  n^:^  nv  dhö 

D^np  Nor  n'^hv  pt^ipa  pxi  nnr  i?  px  imr^si  i^h  mr  i>rn^ 
arü  ima^Ni  nnv  nös  dhS  idSii  i^dt  nnh^  isi:i  nt^pni 
nmp  "inirNm  t^otrn  nSrntt^  onp  nirön  nnnt^  onirri  nrtrn 

wo  die  Moüdbakn  die  Ekliptik  seimeidet.  Mau  nennt  diese  Punkte  die  Knoten. 
In  dem  einen  geht  der  Mond  über  die  Ekliptik  nach  Norden,  in  dem  andern 
nnter  dieselbe  nach  Süden. 


—    1)     — 

inel  in  der  Naclit  zum  'U).  Tage,  so  sind  sie  beglaubigt  und  man 
heilige  den  Neumond  auf  (rrund  einer  solchen  Beobachtung,  denn 
die  Zeugen  beobachteten  zur  Zeit.  Aber  auf  eine  Beobachtung, 
derzu folge  die  Zeugen  sagen,  dass  sie  den  Mond  nur  morgens 
gesehen  haben,  wird  nichts  gegeben,  denn  wir  sind  nicht  ver- 
pflichtet des  Morgens  zu  beobachten  und  so  waren  es  sicherlich 
Wolken,  die  sich  verknüpften  und  den  Zeugen  wie  der  Mond 
f^rschienen.  Und  ebenso  sind  wieder  jene  Zeugen,  welche  den 
Mond  zur  Zeit  gesehen  uud  in  der  Nacht  zum  31.  Tage  nicht 
gesehen  haben,  beglaubigt,  da  wir  uui-  in  der  Nacht  zum  30.  Tage 
zu  beobachten  verpflichtet  sind. 

7.  Wie  geschieht  die  Zeugcuniitualime  betreff  des  Neu- 
mondes ?  Jeder,  der  würdig  ist  zu  bezeugen,  dass  er  den  Mond 
gesehen  habe,  komme  zum  Gerichtshof.  Der  Gerichtshof  führt 
sie  alle  auf  einen  Ort  und  bereitet  ihnen  grosse  Mahlzeiten, 
damit  sich  das  Volk  zu  kommen  gewöhne.  Denjenigen,  der  zuerst 
gekommen  ist,  prüfe  man  zuerst,  nach  den  gegebenen  Vor- 
.schriften  :  lindet  man  seine  Aussage  adäquat  der  Rechnung,  so 
führe  man  seinen  Genossen  vor,  und  sind  die  Aussagen  beider 
übereinstimmend,  so  gilt  deren  Zeugenaussage.  Aber  auch  die 
Uebrigen  befrage  man  bezüglich  der  Hauptmomente,  nicht  etwa 
deshalb,  weil  man  ihrer  benöthigt.  sondern  nur  damit  die  Leute 
sich  nicht  unnöthigerweise  ermüden  und  sich  zu  kommen  ge- 
wöhnen. 

unh  ni<i:i  nt^pn^r  an  D^nrntr  rn^m  nnnt^  n^^sn^  psnnx  i:x 
{^:öx:  ^hn  'in  nxn:  ^h  mn>r  h'h2^  i:Q?n  imxn  gx  pi  n:n^D 

nx  nxnr  Tvnh  nx-itr  'n  h^  'vinn  mir  p^npo  "nr^:?  (.r 
]nh  \'>^^v^  ins*  mp^^S  jSid  {mx  d^d^:do  pi  n^ni  jn  n^n^  xn  n^n 
ppTin  \WHi  X3tt^  :in  ^ih  \'h'2i  orn  vn^r  hd  mSiT:  miirD 
pxxa:  imx  \'hi<w^  Sn^n  nx  pD':Dö  i:iösr  mpn^D  pt^xn  {ms 
paiiDO  Dn>nm  ^^w:  imn  nx  0^0^:32  pntrnS  D^:n30  mm 
D^Dn!^c?  xS  ünm  >trxn  nmx  pSxicr  niJirn  ^d  "isn  na^^p  {nur 
,^2h  vh'2i  vnw  n3  c^d:  ^non  isr  xSr  hd  xSx  nnh 


—     10     - 

8.  Nachdem  die  Zeugenaussage  als  giitig  erklärt  worden^ 
erliebt  sich  der  Vorsitzende  des  Gerichtshofes  und  sagt:  „er  sei 
geheiligt!"  worauf  das  ganze  Volk  nach  ihm  einstimmt:  „er  sei 
geheiligt,  er  sei  geheiligt!"  Sowohl  zur  Berechnung  als  auch  zur 
Heiligung  des  Neumondes  ist  mindestens  ein  Dreirichtercollegium 
erforderlich.  Auch  heiligt  man  nur  einen  Neumond,  der  zur  Zeit 
gesehen  wurde,  und  heiligt  ihn  nur  am  Tage;  hat  man  ihn  aber 
in  der  Nacht  geheiligt,  so  gilt  es  nicht.  Und  selbst  wenn  die 
Mitglieder  des  Gerichtshofes  und  alles  Volk  den  Neunjond  gese- 
hen haben,  der  Gerichtshof  aber  nicht  eher  ausgerufen  hat:  „er 
sei  geheiligt,"  bis  die  Nacht  zum  31.  Tage  hereingebrochen  war, 
oder  das  Ausforscheu  der  Zeugen  so  lange  dauerte,  dass  der 
Gerichtshof  nicht  früher  ausrufen  konnte:  „er  sei  geheiligt"  bis 
die  Nacht  zum  31.  Tage  hereingebrochen  war,  so  kann  man  den 
Neumond  nicht  mehr  Jieiligen  und  der  betreffende  Monat  wird 
intercalirt  d.  h.  erst  der  31.  Tag  ist  der  erste  Tag  des  neuen 
Monates,  wiewohl  die  Mondsichel  in  der  Nacht  zum  30.  Tage 
gesehen  wurde,  denn  nicht  das  Sehen  der  Mondsichel 
bestimmt  den  Neumondstag,  sondern  der  Ausspruch  des 
Gerichtshofes,  der  da  lautet :   „er  sei  geheiligt !" 

9.  Hat  der  Gerichtshof  selber  den  Mond  gesehen  am  Ende 
des  29.  Tages,  zur  Zeit,  da  noch  keine  Sterne  der  30.  Nacht  her- 
vorgekommen waren,  so  rufe  er:  „er  sei  geheiligt!",  denn  es 
ist  noch  Tag.  Sehen  aber  die  Mitglieder  des  Gerichtshofes  den 

iS'Dsi  mip!3  i:\s  nS>b  immp  d.s-.  nrn  x^n*  pmpö  {\si  i:ö?i 
b6  HDt^nr  IV  mpö  {n  n^n  nöx  ^h^  \snr>'bi  jn  n'3  imx^ 
^npö  -1521^  jn  n>n  )p^Qün  x^i  anrn  npmt^  \s  D^t?St?i  im 
nDira  t?Tnn  .Tn>i  imx  pnpö  px  o^tr^t^i  nnx  S^s  n^t^nt^  iv 
n^K-i:tt?  >D  Sr  p]n*  üwhv^  im  nv  «s^  ^-fn  trsn  ^^T  x^i 
DH  rmpö  ra.sr  [n  n^a  x^x  nrmp  n\s'nn  j\stt^  D^tr^t^  S>^n 

,  .ppmpr 

DK1  .sin  Dv  prtr  t^npö  onaix  jn  no  D>^^t^  ^^^  nDi:D  s*it> 


Is'cuhkuhI  in  der  .*iO.  Xaclit.  narlidem  schon  2  Sterne  hervor- 
gokonuneu,  so  gehen  Taga  darauf  zwei  der  Richter  zu  einem 
dritten  und  legen  vor  diesem  als  2  Zeugen  ihre  Aussagen  nieder, 
worauf  dann  der  dritte  Eichter  den  Neumond  geheiligt  erklärt. 
10.  Sobald  der  Gerichtshof  den  Neumond  geheiligt  hat,  sei 
es  aus  V'ersehen,  sei  es  durch  Irreführung,  sei  es  aus  Vorsatz, 
so  bleibt  er  geheiligt,  und  Alles  ist  verpflichtet  die  Fest-  und 
1'  eiertage  nacli  dem  Tage  anzuordnen,,  an  welchem  sie  den  Neu- 
mond geheiligt  liaben.  Und  wenn  man  auch  weiss,  dass  sich 
der  (lerichtshot  geirrt  liat,  ist  man  verpflichtet  sich  auf  ihn  zu 
stützen,  denn  nur  diesem  ist  die  Sache  überantwortet  worden ; 
und  .feder,  dem  das  Beobachten  der  Feste  anbefohlen  wurde,  ist 
verpflichtet,  sich  auf  den  Gerichtshof  zu  stützen,  denn  es  heisst 
in  der  Schrift:  „dies  sind  die  Feste  des  Ewigen^  die  ihr  aus- 
rufen sollt  mit  ihnen  um  sie  zu  dieser  Zeit  feiern  zu  können". 

III.  Abschnitt. 

J.  Zeugen,  welche  den  Neumond  gesehen  haben,  müssen, 
wenn  die  Entfernung  zwischen  ihnen  und  dem  Orte  des  Gerichts- 
hofes nur  eine  Nacht-  und  eine  Tagreise  ist,  hingehen  und  ihre 
Zeugenschaft  ablegen ;  ist  aber  die  Entfernung  grösser,  so 
brauchen  sie  nicht  zu  gehen,  denn  ihre  Zeugenschaft  nützt  nicht 
nach  dem  :^0.  Tage,    da  dann  der  Monat  bereits  intercalirt  ist. 

.ntrSrn  ininpn  nvh^n  *:dd  D^:trn  n^r^i  dhq  nns  ^i:k 

F]«  13  wipjD  Dvn  bv  nnyion  \pnb  h:^n  j^n^^m  t?npo  nr  'hn 
nSx  moo  nnin  ?\sr  ür\'>hv  ']^^üb  3^>n  ircar  riv  nw  'd  bv 
nt^s  naN*:r  un^bv  iiodS  mi:  xin  nnpion  mör^  r\^):v  >qi  dhS 

13  VW  Dipa  p3i  Dn>r3  HM  Dx  vinn  ns  \s-iC7  unv  (.« 

")33r  nSna  ü^'vbT  nv  nnx  |nnr  j\sr  •]3^^  sS  p  Sr  nn^ 

.rinn  n3rni 


fc> 


-     12     - 

2.  Zeugen,  Avelclie  den  Neumond  gesehen  haben,  müssen 
selbst  am  Sabbath  wegen  ihrer  Zeugenschaft  zum  Gerichtshofe 
gehen,  denn  es  heisst  in  der  Schrift :  „die  ihr  ausrufen  sollt, 
um  sie  zur  Zeit  feiern  zu  können".  Und  allerorts,  wo  es 
heisst  m  0  e  d,  d.  i.  festgesetzte  Zeit,  mag  man  darob  den  Sab- 
bath verletzen.  J)arum  darf  man  auch  nur  wegen  des  Neumondes 
Nisan  und  wegen  des  Neumondes  Thischi'i  den  Sabbath  ent- 
weihen, denn  nur  in  diesen  Monaten  hat  man  Festtage  anzu- 
ordnen. Zur  Zeit  aber,  da  noch  der  heilige  Tempel  stand,  konnte 
man  aller  Neumonde  halber  den  Sabbath  entweihen  und  zwar 
wegen  des  allmonatlich  darzubringenden  Musaph-Opfers,  welches 
die  Sabbathheiligung  umstosst. 

3.  So  wie  die  Zeugen,  welche  den  Neumond  gesehen 
haben,  den  Sabbath  entweihen  können,  so  können  dies  auch  jene 
thun,  welche  sie  beim  Gerichtshofe  vorführen,  im  Falle  dieser 
die  Zeugen  nicht  kennt.  Und  wenn  es  auch  nur  ein  Zeuge  war, 
welcher  die  Zeugen  dem  Gerichtshofe  vorführen  soll,  so  gehe  er 
mit  diesen  und  entweihe  den  Sabbath,  denn  möglicherweise 
trifft  er  noch  Einen,  so  kann  er  sich  mit  ihm  vereinen. 


{D>i  mn  'ü^i  hv  s\s  p^Snö  ps*  -jr^öS  r\2^n  nx  nnn  irio 
ttrnpönn^nt^pmnnriön  nipn  ^:dö  mSn  ntrn  rin  trxi  hv^ 
^^r^v  trim  ^m  rxi  ^:D3t?  p]diö  pip  ^:dö  p^D  hv  p^Sna  D»p 

»nnt^n  nx  nnn 

•]:)  nntrn  nx  trinn  ns  isnt^  onrn  p^^n^t?  d^d  (.: 
{H  n>n  vn  xS  ^  ds  jn  nun  {mx  joröt?  anrn  pnv  {''^Snö 
inx  ir  jn  n^nS  ;mx  niat^  nr  n>n  i'^^dxi  pvs-nn  nx  (n>Dö 
♦lar  ^11231:^1  nnx  x!ra>  xatr  poDö  ^^nai  pör  ^h^n  n^  '>in 


Zu  2,  ^:  Am  Sabbath  hat  man  sonst  darauf  zu  achten,  wo  und  wie 
weit  man  gehen  darf.  (Siehe  Näheres  in  den  rituellen  Gesetzen  über  an»jr  = 
Brub),  wegen  der  Zeugenschaft  am  Neumondstage  darf  aber  der  Sabbath 
entweiht  werden.  ^ 

Zu  3,  :i  ^  Siehe  Abschnitt  II,  Punkt.  3 


-      13     - 

1.  War  der  Zeuge,  welclKT  den  Neumond  am  Sabliath- 
abeiule  gesellen  hat.  krank,  so  führe  man  ihn  auf  einen  Ksel 
und  eventuell  auch  im  Hette  zum  Cierichtsliofe.  l^auert  ihnen 
Jemand  auf  dem  Wege  auf,  so  mögen  sie  Watfen  mit  sich  füh- 
ren :  und  ist  der  Weg  entfernt,  so  mögen  sie  Speisevorrath  mit 
sich  nehmen.  Aber  selbst  wenn  sie  die  Mondsichel  so  gross  sehen, 
dass  sie  jedem  sichtbar  wird,  so  dürfen  sie  nicht  sagen  :  „so 
wie  wir  den  Moiid  gesehen  haben,  haben  ihn  auch  andere  ge- 
sehen, es  ist  also  nicht  nöthig  den  Sabbath  zu  entweihen", 
sondern  Jeder,  der  den  Neumond  gesehen  hat  und  würdig  ist 
zur  Zeugenschaft,  hat  die  IMiicht  den  Sabbath  zu  entweihen  und 
/AI  gehen  um  seine  Zeugenaussage  zu  macheu,  subald  zwischen 
ilim  und  dem  Orte  des  <  Jori'^litshofes  nicht  jnehr  als  eine  Xacht- 
uud  eine  Tagreise  ist. 

5.  Anftmgs  empling  mau  die  Zeugen  den  ganzen  30.  Tag. 
Einmal  aber  verspäteten  sich  die  Zeugen  sehr  und  kamen  nicht 
bis  zur  Zeit  des  letzten  Abendopfers,  da  ward  man  im  heil. 
Tempel  irre  und  wusste  nicht,  was  zu  tliun  sei ;  soll  man  das 
zwischen  den  beiden  Abenden  darzubringende  Ganzopfer  voll- 
führen, so  ist's  ja  möglich,  dass  die  Zeugen  kommen,  und  es  ist 

\T2  onrn  pnpi^  i-na  nmx  ph  ^^  dsi  ntaan  iS>dxi  mann  hv 
bMj  insn  i^^Qsi  m:irQ  d"i>3  n'np^h  npin-i  "j-n  r['>n  dxi  pv  >^d 
i:x  pxi  onnx  imxn  i:n:s*  im:\sit»  üvd  nöx^  xS  SdS  nsn^i 
TrnS  nxi  iTiin  vmn  nsTt?  >o  h^  x^^s*  nnrn  ns*  SSnS  {onv 
nr::^  mnc  ix  dvi  r\h'h  jn  n^n  in  ipapc  mp!2n  pm  i:^!  n\i^i 

sSi  t^ipan  i^pSpnsi  nmrn  pn  iv  xiaSa  onrn  inntc?^  nnx 
^si  nnrn  i«n^  xatr?  o^nnrn  pn  hv  nSip  irr^  üx  itrr  na  irT 

Zn  5,  n:  c»2iyn  p2.  Dies  war  die  Zeit,  da  man  das  Passahlarani 
sehlac'hteii  und  da«  tägliche  Abendopfer  bringen  niussto.  lieber  diese  Tages- 
/.tfit  waren  die  späteren  Juden  keineswegs  einig.  Die  Kinen  naiimen  hiefür 
die  Zeit  zwischen  Sonnenuntergang  und  der  vollkommenen  Dunkelheit,  während 
andere  die  Zeit  zwischen  der  9.  u.  11.  Tagesstunde  darunter  verstanden. 

Das  Musajdiopfer  war  das  an  den  Sabbath-,  Fest-  und  Keumondstagen 
ausser  den  üblichen  täglichen  Opfern  darzubringende  Zusatzopfer.  (Siehe 
Numeri  Cap.  XXVII  u.  Cap.  XXXIX.) 


-     14     - 

doch  völlig  untliunlich.  dass  man  das  Musaph-Opfer  des  Tages 
darbringe  nach  dem  besttändigen  Opfer  der  beiden  Abende.  Da- 
her verordnete  der  hohe  Gerichtshof,  dass  man  die  Zeugen  nur 
bis  zum  Minchah-Opfer  empfangen  soll,  damit  noch  Zeit  sei 
'das  Musaph-Opfer  und  das  beständige  Opfer  der  beiden  Abende, 
sammt  deren  Trankopfer  am  Tage  darzubringen. 

6.  War  aber  die  Zeit  des  Minchah  da  und  waren  keine 
Zeugen  gekommen,  so  brachte  man  das  ständige  Opfer  der  bei- 
den Abende  dar;  kamen  nun  Zeugen  nach  der  Minchahzeit, 
so  erklärte  man  noch  selbigen  Tag  als  auch  den  folgenden  Tag 
für  heilig,  brachte  aber  nur  am  folgenden  Tage  das  Musaph- 
Dpfer  dar,  weil  man  nach  Minchah  nicht  mehr  geheiligt  hat. 
]!^ach  der  Zerstörung  des  Tempels  traf  Eabbi  Jochanan  ben 
^acKai  und  sein  Gerichtshof  die  Verordnung,  dass  man  wieder 
den  ganzen  Tag  die  Zeugen  empftmgen  könne.  Und  selbst  wenn 
die  Zeugen  am  Ende  des  30.  Tages  nahe  zu  Sonnenuntergang 
kamen,  nahm  man  ihre  Zeugenaussage  entgegen  und  heiligte  den 
30.  Tag  allein. 

7.  Wenn  der  Gerichtshof  den  Monat  schalten  musste,  weil 
den  ganzen  30.  Tag  keine  Zeugen  gekommen  waren,  so  zogen 
die  Mitglieder  desselben  auf  einen  bestimmten  Ort  und  hielten 
daselbst  am  31.  Tag,  welcher  der  1.  Tag  des  neuen  Monates 
ist,  ein  Mahl.  Sie  zogen  aber  nicht  des  Xachts  dahin,  sondern  in 


pn'3  Hör  Dmrn  pn  h^  Tön  nnx  nvn  pjdiö  innp>tt?  it^D« 
.DnoD:i  D>nirn  p  h'ü  i>am  {>ödiö  yynh  am  n^n^ 

"inö^i  trip  nvn  ims*  j>:m:  nhvf^h)  nn^^n  p  ony  isd  dxi 

\'h2pnvn^  lin  n^nrx:)?p  pnvpi  ppnn  v^ipt^n  n^n  nints^o 

nvn  r|iDn  D^r^t^  nv  onr  ixn  i^^Dsn  ^h^^  dim  Sn  znnn  nnj? 

nn^n  ü^t;hv:;  dv  piripai  ;nni?  p^npö  nann  nrptrS  ']1öd 

a^t^'pt^i  ins*  Dvn  ht^d  in  ptrw  pia  Dipö^  p^ir  vn  D^t^^t^ 
-mSr  D"np  ?]tr:n  xSs  n^^^a  di:?^  p^-ir  j\si  t!:^in  t?xi  j<irm 


-       IT)       — 

•der  Dämm  er  uu^-  vor  8oiineuautgaug  ;  es  zogen  zu  diesem  Mnhle 
uie  wolliger  als  10,  und  es  wurde  dabei  nichts  anderes  uuf- 
getraireu,  als  IJrod.  Fisciie  und  Hülsenfrüchte.  Dies  assen  sie 
zur  Mahlzeit  und  dies  ist  das  PHichtmahl  vom  Intercaliren 
des  ^lonates,  das  allerorts  erwähnt  ist. 

8.  Anfangs,  als  der  Gerichtshof  den  Neumond  heiligte, 
machte  man  Feuer  an  auf  den  Gipfeln  der  Berge,  damit  die 
Entfernteren  es  erfahren.  Als  aber  auch  die  Heiden  Feuer 
machten,  um  das  Volk  irre  zu  führen,  verordnete  man,  dass  Bo- 
ten ausgeschickt  werden,  die  dem  Gros  der  Bevölkerung  die 
Neumondsheiligung  bericliten  sollen.  Und  diese  Sendboten  dürfen 
weder  den  Feiertag  noch  den  Versöhnungstag,  geschweige  denn 
den  Sabbath  entweihen,  denn  man  darf  den  Sabbath  nur  ent- 
weihen, damit  man  den  Neumond  heiligen,  nicht  aber,  dass 
man  ilm  halten  könne. 

9.  An  6  Neumonden  hatte  man  Boten  ausgeschickt,  und 
zwar :  im  Nisan  wegen  des  Passah- Festes,  im  Ab  wegen  des 
Fasttages,  im  Elul  wegen  Eosch-Haschanah,  damit  jene,  welche 
am  30.  Elul  warteten,  um  die  Heiligung  des  30.  Tages  durch  den 
Gerichtshof  in  Erfahrung  zu  bringen,  diesen  Tag  allein  heiligen 
können :  wird  ihnen  dies  nicht  bekannt,  so  halten  sie  den  30. 
Tag  und  auch  den  31.   Tag  als  heilig,    bis  zu  ihnen  die    Boten 

vnv  D^nirn  iSpSpt^.tJ  D'pinin  irTt^  n^  nnnn  'trsnn  mxitra 

nx  sSi  2^^  üv  rs*  ^h  pSSna  jrx  iSs  n^mSt^i  D^nnS  prmai 
lo^^p'?  r^r"^  rx  pSSn!2  j\str  n^r  ^t^^S  y^ii  pkSi  amo^n  dv 

.13^3  wiph  »sSx 

pD!:a  ^2Z''V  HD  n:vr]  rxn  ^:co  SiSn  hv)  n'zvnn  ^:dö  3n  hv^ 
D':m:  wz^hv  üv  ;n  n^n  itnpir  d.-t?  r"n:  dx  h-h^^h  o^r^r  orn 
c?ip  nyhx:;  üv  D^:m:  on^^  rn:  xS  dxi  12^3  tr^ip  Dvn  imx 
'»wn  ^r*  -rr  Mi^trr  ünh  isi3^tr  Tr  t^ip  D^t^^n  inx  cn 


des  TJiiscIiri  kommen.  Ferner  schickt  man  Boten  aus  im  Thischri 
wcjg^en  Anordnung  der  Festtage,  im  Kislev  wegen  Chanukkali 
und  im  Adar  wegen  Purim.  Zur  Zeit,  als  noch  der  Tempel  stand, 
gingen  auch  im  Ijar  Boten  aus  wegen  Pesach  katan. 

10.  Die  Boten  des  Nisan  und  die  des  Thischri  gehen  ab  am 
Neumondstage  nach  Sonnenaufgang,  nachdem  sie  vom  Gerichts- 
hofe gehört  haben,  dass  der  Neumond  geheiligt  wurde.  Hat 
aber  der  Gerichtshof  die  Heiligung  schon  am  Ende  des  29. 
Tages  ausgesprochen  und  haben  die  Boten  diese  Heiligung  vom 
Gerichtshofe  vernommen,  so  gehen  sie  noch  selbigen  Abend  ab. 
Die  Boten  der  übrigen  der  genannten  6  Monate  pflegen  fortzu- 
gehen am  Abend,  nachdem  der  Mond  gesehen  worden,  wiewohl 
der  Gerichtshof  bis  dahin  noch  nicht  die  Heiligung  ausgespro- 
chen hat.  Sobald  die  Mondsichel  gesehen  wurde,  gehen  sie  ab, 
denn  am  folgenden  Tage  wird  der  Gerichtshof  sicherlich  die 
Heiligung  vornehmen. 

11.  Allerorts,  wohin  die  Boten  kamen,  wurde  nur  1  Fest- 
tag gefeiert,  wie  dies  Vorschrift  der  Thorah  ist;  an  entfern- 
teren Orten,  wohin  die  Boten  nicht  gelangen  konnten,  feierte 
man  2  Tage,  weil  man  nicht  wusste,  auf  welchen  Tag  der  Ge- 
richtshof den  Neumond  festgesetzt  hatte. 

Dmon  ^jöö  nix  Sri  n3i:n  >3Da  vSd3  hv^  mii^ian  n:pn  >3Dö 
.\^p  noD  ^:Da  n>^x  hv  ^jx  pi^i:v  D^^p  ^ipnn  n^nt?  pm- 
mn  t^Ni  DVD  xSs*  i\si:v  ps*  nt^n  'ni':'tri  jD^a  '>r\^bv  (.' 
nn  wip  D.S1  mpö  \n  r\^2  'öö  ^v^z*w  iv  trarn  n^rnt?  nnx 

^inn  ns*  pi  n^n  wip  i^h  piptr  ^d  hv  {^s*  ^n^^  nsn:^  insv 
,pT  n>i  iniN*  pt?ipo  'xiin  inö^  nntr  ixi:^  t^inn  n.si:i  ^^xin 
nnriön  nx  pt^ir  vn  \'>v':i^  vr\^b'^r\  rr\t^  mp^  ^d  (♦«- 
D^mSrn  pxr  D^pinin  möipom  niinn  ninnD  ins  mc:»  dv 
Dv  D>riv  D:\st^  ^D^  pcDH  ':öö  n^ö^  >:t?  ptrir  vn  on^^s  pr^aD 
♦.sin  Dv  nr  \s  mnn  ns  pi  n^a  in  ^V2pv 

Zu  9,  J3  :  Pesaeh  katan  oder  aiieli  Pesacli  scheiii,  das  jene  feierten, 
die  wegen  Unreinheit  oder  wegen  Reisen  gehindert  waren,  das  Passahfest 
am  ]5.  Nisan  zu  feiern  ;  es  dauerte  nur  1  Tas;. 


IJ.  Ks  j!;al>  Oitsrlijifteii,  zu  deiicu  wohl  dio  JJoteu  des 
NisaiK  iiUoY  nicht  dio  dpvS  Thischri  gelauj^t  waron  und  da  galt 
dit'  Vorschrift,  dass  man  Passah  nur  1  Tng  feiere,  nachdem  die 
Hoteu  rechtzeitio;  eingetroffen  waren  und  man  sonach  wusste,  auf 
welchen  Tag  Uosch  Chodesch  festgesetzt  worden  w  ar  :  dagegen 
feierte  man  die  Festtage  von  JSuccoth  2  Tage,  weil  die  Boten 
nicht  rechtzeitig  gekommen  waren.  Damit  nun  kein  Unterschied 
ei  in  der  Feier  der  einzelnen  Feste,  verordneten  die  Weisen, 
lass  überall,  wohin  die  Boten  des  Thiscliri  nicht  zu  rechter 
Zeit  gekommen  waren.  j<'(1<'s  Vo^^i  und  soo-.-n-  das  Wochentest  2 
Tage   gefeiert  werde. 

13.  Zwischen  der  Dauer  der  JSendung  der  Nisan-Boten  und 
jener  der  Thiscliri-Boten  ist  eine  Differenz  von  2  Tagen,  denn 
die  Boten  des  Thiscliri  sind  am  1.  Thischri  wegen  des  Feier- 
tages und  am  H).  Thischri  wegen  des  Versöhnungstages  nicht 
fortgegangen. 

14.  Es  niiisheu  nicht  2  Boten  sein,  auch  ein  einzelner  wird 
heg  laubigt.  Auch  miiss  es  kein  Bote  sein,  sondern  w^enn  irgend 
•lemand  aus    dem  V^olke,  der   seines   Weges  kommt,  sagt:    „ich 

pp':a  vn  n*^i  jd^:  ^mSr  dh^Ss  pr'Jö  vntr?  möipo  ^'  (.r 
^*^:n  '^n^  ins  dv  noD  wvr  ^^"l  jnn  jai  ntrn  m^h^  \nh 
-^v  nit^  er  irrn  rin  trNn  V2p:  dv  n^  \sn  "wri  pniStr  .jn^ 

pp':o  nrn  ^niSr  pxr  Dipo  ^^r  D>n:)n  irpnn  mirion  pi^n^ 

•niStrtt^  D^ö'  ^:r  nrn  ^m^üS  ;D>a  ^niSr  pn  pödi  (.r 

nvDo  or  sinir  ':dd 

Zu    12,    3^:    Nähere«    über    nns*'     -i-'h«'    in     li  m  n  li;ui  m's    Znsät/.( 
/i>\li;     WA     VI  I     ...,"    i'^'-^f      <-^f» 


—     18     — 

liabe  vom  Gerichtsliofe  gehört,  dass  er  den  Neumond  an  diesem 
oder  Jenem  Tage  geheiligt  liat",  so  ist  er  beglaubigt,  und  man 
richte  die  Festtage  nach  seinem  Ausspruche  ein,  denn  dies  ist 
ja  eine  Sache,  die  bekannt  werden  soll  und  somit  ist  auch  1 
ehrenhafter  Zeuge  beglaubigt. 

15.  Wenn  die  Mitglieder  des  Gerichtshofes  den  ganzen  30. 
Tag  versammelt  waren  ohne  dass  Zeugen  kamen,  und  Tags 
darauf  in  der  Dämmerung  aufgebrochen  sind  um  den  Monat 
zu  schalten,  nach  Art,  wie  dies  oben  erklärt  wurde,nach  4  oder 
5  Tagen  aber  ans  der  Ferne  Zeugen  kommen,  welche  angeben, 
den  Neumond  zur  Zeit,  d.  i.  in  der  30.  Nacht  gesehen  zu  haben, 
so  nehme  man  sie  in  ein  strenges  Verhör,  belästige  sie  sehr 
mit  Fragen,  ermüde  sie  mit  Prüfungen  und  verfahre  mit  grösster 
Genauigkeit  beim  Ablegen  des  Zeugnisses,  und  der  Gerichtshof 
bestrebe  sich  diesen  Monat  nicht  mehr  heiligen  zu  müssen,  nach- 
dem der  Euf  ausgegangen  ist,  dass  er  ein  geschalteter  sei. 

16.  Bestehen  abef  die  Zeugen  bei  ihrer  Aussage  und  wird 
dieselbe  für  correct  befunden,  sind  die  Zeugen  bekannte  und  ver- 
ständige Männer,  ist  ferners  die  Zeugenaufnahme  nach  Vorschrift 
erfolgt,  so  heilige  man  den  Monat  und  zähle  den  neuen  Monat 
vom  30.  Tage  ab,  nachdem  der  Mond  in  dessen  Nacht  gewiss 
■gesehen  wurde. 

nnrian  n^  p:pnöi  px:  >:i^d  Dvn  mnn  nx  imptr  ;n  n^n  ^dd 
.vbv  p^:  itt^::  im  in  ni^:in^  ntrpn  im  n?  imu^  vd  hv 

n^j^n  IX  npDix  nnxi  n^  pisn  Vj^^^^  iöd  mnn  nx  man  ^m2 
^'^  «incr  i:an  tt^inn  nx  ixw  ^rvn^  D^pinn  onr  ixn  D>a^ 
Q^önt3öi  ^na  Dvx  \n'bv  p'\sö  mnn  riion  ixn  i^^sxi  n^^ht? 

onyn  nni  n^iiDö  nx^ö:i  jnnpn  Dnrn  nat?  dxi  (♦•id 
^nnm  inix  pt^ipa  nxiD  ^nnrn  n-^pn:!  D^:in:i  D^rn^  D>-^as 
♦i'i'^Sn  ni^n  nxi:!  S\^in  a^^^r  nva  trinn  imx^  piai 


-    11)    — 

17.  Findet  os  al>er  der  (i(U'iclitshof  für  iiotli  wendig,  diesfi« 
Mouat  geschaltet  zu  lassen,  wie  er  es  war,  bevor  diese  Zeugen 
kamen,  so  lasse  man  ihn  geschaltet,  denn  man  kann  im  Bedurf- 
t'alle  den  Monat  intercaliren.  Ks  gibt  aber  grosse  (Jelehrte,  welch(3 
dies  bestreiten  und  der  Ansicht  sind,  dass  man  nicht  nach  Be- 
darf einschalten  kann,  sondern  wenn  Zeugen  kommen,  müsse 
injiii  den  Monat  heiligen  und  die  Zeugen  nicht  ermüden. 

18.  Mir  scheint  aber,  dass  die  Gelehrten  bezüglich  dieser 
Angelegenheit  nur  bei  den  übrigen  Monaten,  nicht  aber  l>ei  Nisan 
und  Thischri  streiten,  oder  bei  den  Xisan-  und  Thischri-Zeugeu, 
welche  gekommen  sind,  nachdem  die  Festtage  schon  vorüber 
waren,  wo  also  schon  alles  geschehen  ist.  was  geschehen  hätte 
sollen  und  die  Zeit  der  Opfer-  und  Feiertage  abgelaufen  war  ; 
wenn  aber  die  Zeugen  im  Xisan  und  Thischri  vor  Mitte  des 
Monates  kommen,  so  nimmt  man  ihre  Zeugenaussage  entgegen 
und  belästigt  sie  gar  nicht,  denn  man  übe  nie  einen  JJruck  aus 
aut  Zeugen,  welche  bekennen  den  Xeumond  zur  Zeit  gesehen  zu 
haben,  um  den  alten  Monat  intercaliren  zu  können. 

19.  Aber  mau  übe  einen  Druck  aus  auf  Zeugen,  deren  Aus- 
sage vereitelt  wurde,  denn  nachdem  es  eine  Schande  ist,  dass 
die  Zeugenaussage  keine  Giltigkeit  hat  und  der  Monat  sonach 
ireschaltet  werde,  nehme  man  sie  in  ein  strenges  Verhör,  damit 

y^^'iLh  ^inn  nx  jnnyo  naxt^  sin  nv  pm:!2  iSs*  nnrn  ixr^ttr 
pt2^\s!2  i\si  \wi\)^  Dnr  1N31  ^\sin  -|-ni:S  t^in.i  ns  ;nnra 

M2VV  ini<  iX3C^  ntt^m  jd^:  n^r^  is  nt^m  ;d^:  p  pn  o^ts^inn 
nnpian  pn  m:3-ipn  p?  ^2V^  n^v:v  n!2  ncr:  na^tr  ü'hpn 
\nMV  yhnp^  vinn  >i'n  oiip  ntrm  p'zi  u'ivn  isn  ds  Sdn* 

M2vh  n3  i:!:r3  Misitr 
D»pnnmD  j.T^r  pa*\s!:  vinn  i2X?n*"  r-r-  r— r-x^r  *s::t 


-     20     — 

die  Aussage  gelte  und  der  Neumond  festgestellt  werde  zur  Zeit. 
Und  ebenso  wenn  Zeugen  kommen,  um  die  Zeugenaussagen  jener, 
welche  die  Mondsichel  zur  Zeit  gesehen  haben,  zu  stören,  bevor 
der  Gerichtshof  die  Heiligung  ausgesprochen,  wirke  man  so 
lange  auf  sie  ein,  bis  die  Störung  unhaltbar  ist  und  heilige  den 
Monat  zur  Zeit. 

IV.  Abschnitt. 

1.  Ein  Schaltjahr  ist  ein  Jahr,  dem  man  einen  Monat  hin- 
zugefügt hat.  Man  schaltet  immer  nur  den  Adar  und  macht  im 
selbigen  Jahre  2  Adar,  einen  1.  Adar  und  einen  2.  Adar.  Und 
diese  Schaltung  geschieht  wegen  der  Zeit  der  Fruchtreife,  da- 
mit das  Passahfest  um  diese  Zeit  statthaben  könne,  denn  es 
heisst  in  der  Schrift:  „beobachte  den  Monat  der  Fruchtreife", 
und  dies  deutet  an,  dass  diecer  Monat  immer  zur  Zeit  der 
Fruchtreife  sei.  Würde  man  aber  diese  Schaltung  nicht  vor- 
nehmen, so  liele  das  Passahfest  einmal  in  den  Sommer  und  ein- 
mal in  den  Spätherbst. 

2.  Auf  3  Kennzeichen  hin  schaltet  man  das  Jahr,  sie  sind  r 
Thekuphah,  Abib  und  Reife  der  Baumfrüchte.  Es  hat  dies  also 
zu  geschehen  :  Der  Gerichtshof  jjerechnet  die  Thekuphah  Nisan  ; 
fällt  diese  auf  den  16.  Nisan  oder  noch  später,  so  schaltet  man 

nnrn  nx  onn^  nnr  \sn  as  pi  i:ör3  mnn  D^>pnn  nnrn 
.i:»rn  znnn  trnpn^i  n^rnn  D^^pnn  .s^r  iv 

inixn  nüf^n  nnw  n^  n^n^n  pr  ':dj2  r\^  t^in  pD^oia  nö  >aDöi 

mö'n  D^örD")  nmn  ma^n  n^w^  ^2  noon  n^r\  ^mn  riDDin 

n^3N*n  Sri  nopnn  Sr  n:t?n  as  pinra  p:ö^D  nt^St:^  Sr  (o 
{D^:  nDipn  n^nn  ds*  pm>i  p^rna  pi  n^n  i^d  |S\sn  mTD  bv^ 
imx  irrn  n:tt?n  nms*  pnnrö  nr  p?  in.s  i»s  fD>:n  irr  nt2?irn 


-        -21      — 

das  .laln  iiml  macht  den  Nisau  zu  eiuein  2.  Adar,  damit  das 
Passahtest,  statthalx^  zur  Zeit  des  Abib,  d.  i.  der  Feldfrucht- 
reife. Und  auf  dieses  Keunzeicheu  stützt  man  sich  und  intercalirt 
darnach  das  .lahr.  ohne  sich  um  die  übrigen  Merkmah'-  zu 
kümmern. 

3.  Sieht  wieder  der  Gericlitshof,  dass  die  b'eldfrüchte 
bisher  noch  nicht  gereift  sind  und  auch  die  15aumfrüchte.  die 
zur  Passahzeit  zu  wachsen  pflegen,  noch  nicht  gewachsen  sind, 
so  stütze  man  sich  auf  diese  2  Kennzeichen  und  schalte  das 
»lahr,  auch  wenn  die  Thekuphah  Nisan  vor  dem  16,  fiele,  da- 
mit die  Feldfrucht  reif  sei.  um  am  16.  Nisan  das  Omer-Opfer 
bringen  zu  können,  und  auch  die  Baiimfrüchte  gehörig  wachsen 
sollen  zur  Zeit  des  Abib. 

4.  Auf  3  Landstriche  stützte  man  sich  wegen  der  Feld- 
Iruchtreife  :  auf  Judäa,  auf  das  transjordanische  Land  und  auf 
(laliläa.  War  in  zweien  dieser  Länder  die  Zeit  des  Abib  gekom- 
men, in  dem  dritten  aber  nicht,  so  schaltet  man  nicht :  war 
aber  nur  in  einem  dieser  drei  Länder  die  Zeit  des  Abib  da.  so 
schaltete  man.  wenn  die  Baumfrüchte  bisher  noch  nicht  gewach- 
sen waren.  Dies  sind  nun  die  Hauptursachen,  um  derentwillen 
man  die  Jahre  einschaltet,  damit  sie  sich  mit  dem  Sonnenjahre 
ausgleichen. 

f  D01D  r\^  ra^D  bv'^  n^Dxn  prn  noon  n>nw  hd  ':r  nix  {d>i 

Sex  pnr  xSs*  3^2xn  v^n  sS  ?^nrtr  p  n^n  ixn  d«  pi  (,: 

':v  hv  r:J.t3iD  noDH  ;*3:3  na-^-S  pnir  {S\sn  mn^D  inöi*  sSt  s^i 
nc^r?  c"np  ncpr.nt:*  ^2  hv  ^H^  rrjv:r\  nx  pinpai  iss  p:!3^D 

Sri  miiT  jn.s  ^1?  3^3x3  [^d.^id  vn  m^^ns  rSr  Sri  r.-r 
nnxm  i'rso  ni^iix  >ntrn  n^DNM  r^:n  dxi  S*^:n  Sri  jnn\n  inir 
jnDro  D^nr3  r^:n  sSi  jno  nnxn  r^an  oxi  {n^r!^  ps  ron  xS 
jnDP!>r  iprn  {nr  onmn  jn  iSsi  jS\sn  mn^o  ina^:  xS  pnr  dx 

.11-".,  ^^         L_^W.,  ,w  1-1.        -»-J 


—     22      - 

5,  Es  gibt  aber  noch  andere  Gründe,  iiin  derentwillen  der 
Gerichtshof  die  Jahre  nach  Bedarf  intercalirte,  und  diese  sind : 

1)  wenn  die  Wege  schlecht  waren,  so  dass  das  Volk  nicht  nach 
Jerusalem  ziehen  konnte,  so  schaltete  man  das  Jahr,  damit  die- 
Eegen    inzwischen    aufhören    und    man    die    Wege    herrichte ; 

2)  wenn  die  Dämme  niedergerissen  waren  und  die  Ströme  aus- 
gegossen hatten,  so  dass  das  Volk  zurückbleiben  musste,  wenn 
es  sich  nicht  in  Gefahr  bringen  wollte,  so  schaltete  man  das 
Jahr,    damit    man    inzwischen    die    Dämme    wieder    herrichte ; 

3)  wenn  die  auf  Passah  hergerichtete  Backöfen  in  Folge  der 
Kegen  beschädigt  wurden  und  man  sonach  keinen  Ort  hatte,  wo- 
das  Passahlamm  gebraten  werden  sollte,  so  schaltete  man  das. 
Jahr,  um  inzwischen  neue  Oefen  bauen  und  trocknen  lassen  zu 
können ;  4)  wenn  Gefangene  Israels  Eeissaus  genommen  und  noch 
nicht  Jerusalem  erreicht  hatten,  so  schaltete  man  das  Jahr, 
damit  sie  Zeit  gewinnen,  es  zu  erreichen. 

6.  Aber  man  intercalirt  nie  das  Jahr  wegen  Schnee,  oder 
wegen  Kälte,  oder  wegen  Gefangene  Israels,  die  noch  nicht  Eeiss- 
aus genommen,  oder  wegen  Unreinheit ;  ist  z.  B.  das  Gros  der 
Gemeinde  oder  die  Mehrzahl  der  Priester  unrein,  so  schaltet 
man  nicht  das  Jahr,  damit  sie  Zeit  haben  sich  zu  reinigen  und 
das  Passahfest  in  reinem  Zustande  zu  begehen,  sondern  bereitet 
es  in  unreinem  Zustande.  Hat  man  aber  dennoch  wiegen  Unrein- 
heit das  Jahr  geschaltet,  so  bleibt  es  geschaltet. 

]mv:i  D^^Dnoai  üvn  nx  }^r:iai  pp^oDö  nrnan  i«i:o:i  ^ü-^nw 

piri  pipöö  inpp:t?  b^^v>  nv^a  ':^n^  wy^)  Dm:nn  Vj2W  iv 
.r>:nS  ^x:d  nnb  n^nw  n^  n:trn  ns  pnrö  D'^t^n^S  ir:in  i6 
j<^i  r]:)ir]  '3dö  x^i  ^bvn  •':dö  i<b  n:tt?n  jnnra  r^<  ^^^  ^•'' 

n:rn  nx  jnnro  ;%^  Q>xat2  D^an^n  mi  \s  bnpn  nii  vntr  p:iD 


7.  Es  <i:ibt  hin^^o,  um  dcrciitwillou  man  das  .lalir  zwar  nit^ 
schaltet,  die  aber  für  das  .lalir,  das  wegen  'rJu^kuphali  oder  wegen 
Abib  und  HauinlVüchte  dner  Schaltung  bedarf,  j  einen  nicht  un- 
wichtigen Nebeuunistand  bilden.  80  darf  mau  wegen  der  Zick- 
lein und  Lämmer,  die  bisher  noch  nicht  geboren  oder  zu  zart 
sind,  und  wegen  der  Tauben,  die  noch  nicht  gebrütet  haben, 
kein  .lahr  schalten,  aber  man  kann  sie  benutzen  als  eine  über- 
flüssige nähere  Bestimmung  zur  Schaltimg  des  Jahres. 

8.  Dies  geschieht  also  :  man  sagt,  dieses  Jahr  beu!>thigl 
eine  Schaltung  wegen  verspäteter  Tliekuphah,  oder  wegen  Abih 
und  Baumfrüchte,  welche  noch  nicht  gekommen  sind,  und  über- 
dies sind  noch  die  Zicklein  klein  und  die  Tauben  zu  zart. 

9.  Das  Intercaliren  eines  Jahres  kann  -nur  durch  die  hiezu 
Bestellten  geschehen.  Der  Vorsitzende  des  grossen  Gerichtshöfen 
sagt  zu  diesem  und  jenem  von  der  Synode,  dass  sie  an  dem 
und  dem  Orte  zusammenkommen  mögen,  um  zu  berechnen,  zu 
sehen  und  zu  erfahren,  ob  das  Jahr  wird  intercalirt  werden  müssen 
oder  nicht :  und  nur  jene,  welche  hiezu  bestellt  w  orden  sind, 
dürfen  die  Schaltung  aussprechen.  Es  geschieht  dies  also : 
man  beginnt  mit  3  Bichtern :  sagen  2  von  diesen,  wir  wollen 
nicht    weilen    und    nicht   sehen,    ob    geschaltet    wird    w^erden 

IVD  (nix  pt^ir  hn^  b'^D  ]h'>2^2  jnnro  pxrr?  onm  r^  (.; 
{^'xn  mn>Di  y^nn  ':do  ik  noipnn  >3Dö  ^^yv  ny^'i^v  n:vh 
^:Dai  csra  \r\v  ix  Mbi:  xS  pnrtr  ü\sSoti  ü^n:n  ^:d!2  p  iSsi 

^nn^r  riD^ii  ir  n:v  pnais  n:vb  "iro  nms  ]'^^v  iro  r.n 
Tj/V  ^r^:n  xSr  j'?\yn  nn^oi  3^3xn  ^zü^  is  nDt^^t»  nDipn.i  ':oö 

VH'i  -las^  ir3  nh  ;':Qir!2n  xSx  n:cr^  ns  {nnra  ;\^  <.:: 
>:"iSd  DipaS  5':Qi?a  vn  |mn:cn  ja  ^:iSdi  ^:i^dS  Sttjh  jn  n^z 
;msi  non:^  n:\s  ix  -112^1;  nzm::  1:  n:r  ds  n:i  nxi:i  2rn:r 
pS*nro  nnix  p^ro  noDni  nnix  pnnrar  \n  -13S3  i:!:nnr 
D^:t^  nox  |nix  idod^  ^32  n^n:  nin:D  SSd!3  p:^n  nrSm 
pi"T3:i  rr:  '^t^x  inx^  wS  dx  nm^r  nz'T^  dx  nx"':  xSi  2r:  x"" 


-     24     — 

niüsseu  oder  nicht,  während  der  dritte  meint,  man  solle  bleiben, 
so  ist  die  Meinung-  des  Einen  vereitelt  wegen  seiner  Minorität ; 
sagen  zwei,  wir  wollen  bleiben  und  prüfen,  und  der  dritte  ist 
der  Ansicht  nicht  zu  bleiben,  so  gibt  man  noch  zwei  von  den 
Bereitgestellten  hinzu  und  fängt  von  Neuem  an. 

10.  Sagen  zwei,  es  ist  eine  Schaltung  nöthig,  drei  meinen 
<iber,  es  ist  dies  nicht  nöthig,  so  ist  die  Meinung  der  Zweien  in 
ihrer  Minorität  ungiltig.  Sagen  drei,  es  ist  eine  Schaltung  nöthig, 
während  zwei  dies  für  unnöthig  halten,  so  gibt  man  wieder  2 
der    bestellten  Eichter    hinzu  und    beschliesst  mit   sieben.    Be- 

'  schliesseu  diese  einstimmig,  dass  geschaltet  werde,  oder  dass 
nicht  geschaltet  werde,  so  geschieht,  wie  diese  beschlossen  haben ; 
sind  sie  aber  getheilter  Meinung,  so  fügt  man  sich  nach  der 
Mehrheit,  gleichgiltig^ob  diese  für  das  Schalten  oder  Nicht- 
schalten  ist.  Es  ist  aber  erforderlich,  dass  der  Vorsitzende  des 
grossen  Gerichtshofes  Mitglied  dieses  Siebenrichtercollegiuras  sei. 
War  schon  das  Dreirichtercollegium  einstimmig  für  das 
Schalten,  so  bleibt  das  Jahr  geschaltet.  Auch  beachte  man,  dass 
beim  Heiligen  des  Neumondes  der  Vornehmste,  beim  Schalten 
des  Jahres  der  Mindervornehmere  zuerst  das  Wort  erhalte. 

11.  Weder  der  König  noch  der  Hohepriester  kann  dem  zum 
Intercaliren  des  Jahres  eingesetzten  Gerichtshofe  angehören ;  der 
König  nicht,  weil  er  etwaiger  Heereszüge  und  Kriege  wegen  in 
seinem  ürtheile,  ob  geschaltet  werden  soll  oder  nicht,  befangen 

''D^Di!^  nt^3  xS  1Ö1N*  inj^i  n.siai  Dt»:  a^it^  n^ix  iKir^ö::  Tn'  San 
nmn  p:m3i  t^xt?121  D>:öir':2n  p  ww  iii? 
HDnüf  n:\s  jnöix*  nr^tn  nin>r  n:3nir  Dnaii<  w^w  (/ 
n3'x  inöis  n^j^i  mn^r  ny^'^  jnaix  n^h^  }C3ir^ön  n^w  iScan 
rnm:i  pni3i  pxüiii  n^  p:öirj2n  p  ü^2^  ps^Diö  nn^r  nrjnir 
axT  ina:trr  i,t2D  ptrir  inrS  .s^t^  ix  nnrS  d^id  n^:  dx  nrntri 
t^sn  i^nw  ']n^:1  larb  x^tr  \^2  -i^vh  pn  min  ins  nobin  ^r:hm 
rv2^n  S^Dö  ü^V2^^  ins  h^  nmt^^  trsn  xinc?  Sn:n  jn  nn 
tHör  N't^:i-i  KH^tr  kSim  mmrö  ir  '^r\  nnrS  nt^Strn  na:  dxi 
p^>nna  t^-rnn  t^n^p^i  i!:n  ;ö  pS^nnji  n:-vrn  iimrm  n^ri^tr  ij< 

7^0  Sn:  jHD  xSi  -[So  nS  n:rn  -iin^r^  p^'t^it^  j\s  (.s- 
N*^t£?  IX  "i3p^  ['ijut?!  nt:i:  ini?i  .satr  vm^n^öi  vmS^'n  ':qö 


soiii  köiiuU%  der  Holiopriestor  nicht,  weil  er  für  das  Nichtsclialten 
ireueigt  sein  könnte,  damit  der  Thischri  nicht  in  die  kalte 
•lahreszeit  falle,  da  er  am  Versöhnungstage  fünfmal  baden  muss. 

12.  War  der  Vorsitzende  des  grossen  Gerichtshofes  auf 
Reisen,  so  schalte  man  das  Jahr  nur  bedingungsweise;  kommt 
dieser  und  ist  mit  der  Schaltung  einverstanden,  so  bleibt  das 
lahr  ein  Schaltjahr,  wo  nicht,  ist  es  ein  Gemeinjahr.  Man 
schalte  das  Jahr  nur  im  Lande  Juda,  woselbst  (Jott  seinen  be- 
sonderen AVohnsitz  hatte,  denn  es  heisst  in  der  Schrift :  „seinen 
Wohnsitz  sollt  ihr  aufsuchen".  Ist  es  aber  bereits  ausserhalb 
tlieses  Landes  geschaltet  worden,  so  bleibt  es  ein  Schaltjahr. 
Auch  schalte  man  nur  während  des  Tages,  hat  in  an  aber  in  der 
•Vacht  geschaltet,   so  gilt  es  nicht. 

13.  Der  Gerichtshof  berechne  und  bestimme  für  mehrere 
Jahre  im  Voraus,  welches  Jahr  ein  Schaltjahr  sein  werde,  doch 
soll  er  erst  nach  Eosch-Haschanah  —  und  dies  auch  nur  in  be- 
sonderem Nothfalle  —  die  Schaltung  des  Jahres  aussprechen, 
indem  er  sagt :  „dieses  Jahr  ist  ein  Schaltjahr".  Gewöhnlich 
hat  er  es  erst  im  Adar  bekannt  zu  geben,  indem  er  sagt:  „dieses 
Jahr  ist  ein  Schaltjahr  und  der  kommende  Monat  ist  sonach 
nicht  Nisan,  sondern  Weadar".  Sagt  man  aber  vor  llosch- 
Haschanah  :  „das  nun  angehende  Jahr  ist  ein  Schaltjahr",  so  ist 
es  durch  diese  Aussage  noch  nicht  geschaltet. 

^3  '\2vh  .1231:  mn  .Tnn  x^  xocr  n:):n  ^:qo  ^i-i:i  |nDi  i:ir^ 
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npini  -|m3  x>t?:  ^^p:n  xim  ^n:in  jn  n^n  tr«n  hm  (o- 
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psn  s^x  nwn  ns*  pnra  psi  nnmra  n:\s  ni^-i  s?  ni3ira 
S>^:3  min^r  d«i  w^m  i:3rS  nöx:t^  n^inn  nrorntc?  mi.T 
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n^  1311  m3iro  1»  n:r  noixr  xin  n:i:?n  t^xn  nnx  xSx  r;i3ir!3 
xSx  r.-i3iro  xM^  prm!3  px  pnin  r\W2  x^r  '^3x  pnin  ^:do 
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m3iro  nrx  m3ir^  D:3nr  ir  n:r  natsrn  t^xn  ^:b^  iiök  >:cr 

.1?  nTI3X3 


—     26     - 

14.  Hat  man  das  Jahr  bis  zum  30.  Adar  nicht  geschaltet^ 
so  kann  es  im  Allgemeinen  nicht  mehr  geschaltet  werden,  denn 
dieser  '.rag  sollte  eigentlich  Bosch  Chodesch  Nisan  sein,  und  im 
Nisan  kann  das  Jahr  nicht  mehr  geschaltet  werden.  Hat  man 
aber  am  30.  Adar  die  Schaltung  ausgesprochen,  so  bleibt  das. 
Jahr  geschaltet.  Kommen  nachher  Leute,  die  den  Neumond  be- 
zeugen, so  heiligt  man  den  Monat  am  30.  Tage,  und  dieser  ist. 
der  1.  Tag  des  2.  Adar.  Hat  man  aber  den  Monat  geheiligt, 
bevor  das  Jahr  geschaltet  wurde,  so  kann  es  nicht  mehr  ge- 
schaltet werden,  da  im  Nisan  nicht  geschaltet  wird. 

15.  In  einem  Hungersjahre  darf  das  Jahr  nicht  geschaltet, 
werden  und  ebenso  nicht  in  einem  Erlassjahre,  denn  es  könnte 
in  Folge  des  eingeschalteten  Monates  vom  vorhandenen  Getreide 
schon  so  viel  aufgebraucht  worden  sein,  dass  man  mit  den  über- 
bleibenden Vorräthen  kaum  ausreichen  diirfte  das  Omeropfer  und. 
die  Schau brote  darzubringen.  Man  war  aber  gewöhnt,  das  Jahr 
vor  dem  Erlassjahre  zu  schalten. 

16.  Mir  scheint  aber,  dass  die  Weisen  nur  dann  für  das 
Nichtschalten  in  Hungersjahren  und  Erlassjahren  waren,  wenn 
die  Schaltung  wegen  Herstellung  verdorbener  Wege  und  einge- 
stürzter Dämme  erforderlich  gewesen  wäre :  hat  man  aber  wegen. 
Thekuphah  oder  wegen  Fruchtreife  das  Jahr  schalten  müssen, 
so  geschah  dies  unter  allen  Umständen. 

ir  '^'in  11^  h^  ü't^h'ü  üV2  mnnr  dxi  nnr^  \'>h^y  p\s  mn^r 
pt^ipo  i^N  'in  nrn  hv  n^rm  ra^rt?  nnx  nnr  \sn  nimm 
imt?-i'p  1^X1  'j^  11X  trin  trxn  .Tnn  o^^^tt?  Dvn  ^mn  nx 
♦}d^:d  {nira  pxr  jnnpa  vn  ^h  mt^  n:^n  nx  ^12vw  DTip 
n^nS  ü'^ci  S^ntr  jurn  n:r3  nwn  nx  jnnr^::  px  (.v^ 
j\si  rinn  -iiDX^  |ör  [n^  ?i'DinS  itrsx  \si  nrn^i  ^dx^  m:n:n 
2yh  ixi:ö^  xh  t'H'DDn  bv  nts^it?  ^:3n  i>tr  n^r^^t^n  pinrö 
.n^r^t?  nnrn  inr^  vn  p^^^n  onSi  ^nt?i  nmpn 
pnrn  n:r3  jnnrn  px  d^ödh  nrjxit?  n?t?  '^  nxi>  (.rts 
DHD  x^cvDi  nntr:m  c^^mn  ']mir  '^dö  dhd  n^p^  x^tr  n'rut^ri 
D^::xn  ^:dö  ix  nDipnn  >:do  i2vnr\h  nmin  nwn  nn^n  dx  '^dx 


17.  Ha^  (lor  (Icriclitsliot'  die  Sclialtiin<j:  d(!S  Jahre«  aus^e- 
sj)rocheu,  so  schreibe  mau  au  alle  eutferutereu  Oerter  uud  mache 
ihneu  bekaunt,  dass  das  Jahr  eiu  Sciialtjahr  ist  uud  gebe  ihueu 
mich  die  (irüudo  an,  welche  das  8clialteu  veranlassteu.  Die  Briefe 
seieu  im  \ameu  des  Vorsitzeudeu  geschrieben  und  lauten  also  : 
„Ihr  sollt  erfahren,  dass  ich  im  Vereine  mit  meinen  Collegeu 
es  für  gut  befunden  habe  das  Jahr  zu  schalten,  und  wir  fügten 
dem  Jahre  einen  Monat  von  ....  Tagen  liinzu".  Es  ist  nämlich 
dem  (lerichtshofe  erlaubt,  den  entfernteren  J^euten  den  einge- 
schalteteu  Monat  als  voll  oder  mangelhaft  bekannt  zu  geben, 
doch  müssen  sie  selber  sich  dem  Sichtbarwerden  des  neuen 
Mondes  fügen  und  darnach  den  2.  Adar  als  voll  oder  mangel- 
haft erklären. 

V.  Abschnitt. 

l.  Alles  was  bisher  vom  Festsetzen  des  ersten  Monatstages 
auf  (irund  des  Sichtbarwerdens  des  Neumondes  und  vom  Inter- 
caliren  des  Jahres  wiegen  Zeit  oder  Bedarf  gesagt  wurde,  konnte 
nur  durch  die  grosse  Synode  des  heiligen  J^audes,  oder  einen  in 
der  Nähe  des  h.  Landes  zusammengesetzten  Gerichtshof  erfolgen, 
dem  jene  Synode  die  Befugnisse  hiezu  ertheilt  hat,  denn  die 
Bibel  stelle  :  „dieser  Neumond  sei  Euch  der  Erste  der  Monate" 
wird  zufolge  einer  noch  von  Moses  her  ererbten  Tradition  der- 
art ausgelegt,   dass  dieses  Zeugniss  nur    E  u  c  h    uud    denen 

niapon  h^b  mn:s  pni3  nzvn  m  ;n  n^n  in3r,!2t2rD  (.:• 

ir  n:r  hv  i:DDini  nnm  ^:x  ^nt^isonr  d:jS  viv  }nS  i-t^isi  innD: 

prmoc?  D^pimn  d'^:«^  non  \s  xSo  id'dih^  p  n^n^  mt^nn 
non  Dx  nhü  Dx  D>rir  an  n\snn  ^üb  nn  ^nx  onix 

nwn  mnri  n\snn  bv  mn  c^x*^  mr^npjs  i:iONr  ^d  (.k 
Sxi:r?>  pxnr  jmn:D  «Sx  ims  pnr  px  '\1^):n  >:d!3  is  i'i^n  >:dd 
']DV  nw^  }mn:Dn  pb  i:n:t^  Ssnr>  pxD  doiödh  pi  n^n  ix 
nnorn  ^doi  ü'vm  rxi  d^S  nrn  mnn  pm^b^  ."it^oS  iöx: 
n*nn  ir  mir  "^mn  tm^c  xin  pr  1:^31  nrj^o  r\so  cr^x  noS 


~     28     — 

-die  u  a.  c  li  E  u  c  li  a  n  E  u  e  r  e  r  S  t  a  1 1  sein  werden,  über- 
liefert sei.  Zur  Zeit  aber,  da  es  im  h.  Lande  mehr  keine  Synode 
gab,  bestimmte  man  die  Monate  und  schaltete  die  Jahre  nur 
auf  Grund    der  Kechnung,    die  wir  noch   heutzutage  anwenden. 

2.  Es  ist  dies  ein  dem  Moses  am  Sinai  mitgetheiltes  Ki- 
tual,  dass  man  zur  Zeit,  da  keine  Synode  besteht,  welche  die 
Monate  nach  dem  Sichtbarwerden  der  Mondsichel  bestimmen 
könnte,  den  Beginn  der  Monate  durch  Eechnung  festsetzt,  wie 
dies  auch  Jieute  geschieht.  Wir  kümmern  uns  auch  gar  nicht 
um  das  Sichtbarwerden  des  Neumondes:  oftmals  ist  der  durch 
Rechnung  erhaltene  Tag  der  Kebia  zugleich  der  Tag  des  Sicht- 
barwerdens, oftmals  aber  auch  1  Tag  früher  oder  1  Tag  nach- 
her, Letzteres  zwar  äusserst  selten  und  aucli  nur  in  den  westlich 
vom  h.  Lande  gelegenen  Ländern. 

3.  Diese  cyklische  Eechnung  wurde  erst  unter  den  letz- 
ten Urhebern  der  Gemarah  begonnen,  wo  das  ganze  verheerte 
heilige  Land  keine  feste  Synode  mehr  hatte,  aber  zur  Zeit  der 
Mischnah  und  der  Gemarah  bis  in  die  Tage  des  Abai  und  Raba 
hatte  man  die  alte  Bestin.mungsmethode  noch  beibehalten. 

pnniD  wü  i\st^  p?n  h^^  DDöpön  Djnns  löirn  h^^  dd?  nnoö 

|mn3D  tr^tr  prnt?  xin  >:^dö  n^t^b  n^hn  n?  laii  (.2 

innx  IX  nv2  ^h  onp  is*  n^^i^'^^n  nv  «in  nr  pnt^nn  in  prmptr 
aira^  {ntr  mi:i«m  sin  .s^d  Dvn  n'>'>i<^r]  in^h  n^nw  nr  avn 

^önn  ?|iD!3  nr  pnt^nn  r^n^?  ^^<itr>  Sn  i^^nnn  >nö\söi  (j 
^Dx  rpp  pn  n>n  Dt:r  istt^i  x^i  Sxnt^>  pix  nnint?  nyn  xiö^n 
nr^np  hv  xnm  ^^nx  \!3>  ny  x^a^n  >onn  '»^n  pi  n]t!;o  ^.t^nn  ^ao 

.pnöiD  vn  ':'xitt^^  pix 


—      2i)     — 

\.  Zur  Zeit,  da  die  grosse  Synode  den  Neiiinoud  bvMunmte^ 
irMiM'u  die  Bewolmer  des  h.  Landes  und  aller  Oerter,  zu  denen 
die  Boten  des  Thisciiri  gelangten,  nur  einen  Festtag  und  nur 
die  Bewohner  der  entfernteren  Städte,  zu  denen  die  Boten  des 
Tliischri  nicht  gelangen  konnten,  feierten  2  Tage,  weil  sie  nicht 
wussten,  auf  welchen  Tag  die  Bewohner  des  heil.  J^andes  den 
1 .  Monatstag  festgesetzt  hatten. 

T).  Heutzutage,  da  mehr  keine  Synode  besteht  und  auch 
der  (Gerichtshof  zu  .lerusaleni  nur  auf  (frund  der  Eechnung  den 
Neumond  festsetzt,  wäre  es  vollkommen  den  Satzungen  ent- 
sprechend, dass  man  überall,  auch  in  den  entfernteren  Städten 
ausserhalb  des  h.  Landes,  nur  einen  Tag  feierte,  da  sich  alles 
auf  einerlei  Eechnuug  stützt  und  darnach  die  Neumonde 
festsetzt:  es  ist  aber  eine  Verordnung  unserer  Weisen,  an  den 
Gebräuchen  unserer  Ahnen  festzuhalten. 

6.  Darum  wird  überall,  wohin  zur  Zeit,  als  Boten  ausge- 
schickt wurden,  die  Boten  des  Thisciiri  nicht  gelangen  konnten., 
auch  heutzutage  noch  2  Tage  gefeiert:  die  Bewohner  des  h. 
Landes  dagegen  feiern  auch  heute  nur  1  Tag,  da  sie  nie  gewohnt 
waren  2  Tage  zu  feiern.  Der  2.  Feiertag,  den  wir  heute  ausser- 
halb des  h.  Landes  feiern,  ist  also  nur  eine  Verordnung  der 
späteren  Scliriftgelehrteu. 

a^j2'  \wrj  nun  >niSr  jn^^s  pr:at^  nioip,!:n  hD^  Sxnt^^  pK- 
nt?n  ^m^tt^  }\sr  mpinnn  moipon  nsüi  inSn  ins  dv  ü'2^t^ 
Dv  yviv  rn  N^r  ^zih  pziü^  d^o^  '3t^  n^wj  vn  on^^s  pp':io 

.t^inn  ns  S«it^>  fix  ':3  13  ir^pr- 
j^rDip  ^snt^>  ps  h'ü  p  n>m  {n-Tn:D  or  }\st?  n?n  prn  (.n 
ins  31C2  Dv  pc^ir  moipön  h22  vn^v  \nn  p  n^n  nr  pnt^n  hv 
hi^^^'  p-is  ^:n  iQD  psS  nirinDtr  mpinin  maipan  i^^os  in^n 
i-inrr  s^"^  D^!2Dn  n:pn  S:}s  \'V2^p^  r:)öiD  ins  pnt^n  ^r  h^n^ 

^^■^tro  rSs  pr^:Q  n^n  >mStr  vn  sStr  Dipo  ^d  p^oS  (/ 
p?2  pnr  vnr  iod  nrn  p^n  iS^dsi  d^ö^  "':r  irr^  j\s::v  pmSt^n 
nrn  prn  ^snü^  pK  ^:m  n^\yin  Sr  prmp  Ssnt^^  ps  ^:nr 
::-l2  dv  si:o:  d^ö'  ^:tr  wv  sS  oSiror  pnaöD  ins  nv  \w^v 
.■^r  im  i:pnr  anciD  n^TO  nrn  jora  nv^:n  pni^  i:st?  'Jt^ 


-     30     - 

7.  Nur  Eosch-Haschanah  ist  auch  im  li.  l^ande  2  Tage 
>»-eteiert  worden,  da  keine  Zeug*en  weggegangen  waren,  welche 
<len  Tag  der  Kebia  hätten  verkünden  sollen. 

8.  Und^  sogar  in  Jerusalem,  dem  Orte  des  Gerichtshofes, 
hatte  man  häufig  Kosch-Haschanah  2  Tage  gefeiert.  Sind  näm- 
lich am  30.  Tage  Elul  keine  Zeugen  gekommen,  so  erklärte  man 
diesen  Tag,  wie  auch  den  folgenden  für  heilig.  Nachdem  nun 
liosch - Haschanah  schon  zur  Zeit,- wo  das  Sehen  der  Mond- 
sichel für  den  Neumond  bestimmend  war,  2  Tage  gefeiert  wurde, 
so  verordnete  man,  dass  dieses  Fest  überall  und  immer,  also 
selbst  im  h.  Lande  und  auch  lieute  noch,  2  Tage  gefeiert 
werde.  Es  ist  somit  auch  die  Feier  des  2.  Tages  Eosch-Haschanah 
nur  eine  Verordnung  der  späteren  Schriftgelehrten. 

9.  Die  Nähe  eines  Ortes  ist  nicht  massgebend  für  das 
Abhalten  eines  Feiertages.  Beträgt  die  Entfernung  von  Jeru- 
salem auch  nur  o  Tagereisen,  so  dass  man  voraussetzen  könnte, 
die  Boten  seien  gewiss  zu  rechter  Zeit  noch  hingekommen,  so 
feiert  man  dennoch  2  Tage,  da  man  nicht  mit  völliger  Gewiss- 
heit behaupten  kann,  dass  die  Boten  in  der  That  hingelangten. 
Erstens  ist  es  möglich,  dass  früher  überhaupt  keine  Juden  dort 

yn  n^^H^n  hv  prmp  vr\^  jarn  nwn  trxi  b^  dico  üv  ct 

yi  n^ü  Dpj3  Nintt?  n^irr  aSt^nn^n  i^^dn*  i6i<  nr  ^b)  (,n 
^b  üi<^  D>ö'  ^:^  n:trn  t^xi  ^t^  nita  nv  ptrip  vn  mm  d^öpd 
wivb  j^Dirat?  avn  inixn  vn  p:m:  D>tr^t?  dv  b^  onrn  it^i 
]t3n  i^^DNi  D>p'  ^:r  imx  ptrir  rm  ^\sim  ^ip  nnö^i  t^ip 
^:cr  Tön  imx  ^xitr>  ps*  ^:3  i^^sx  pt^ip  vn^t?  i:^pnn  n^\snn 
■^:r  m£D  DV  i^^Dxt^  rnj2^  n:n  pntrnn  ^r  prmpt^  nrn  pn  D\t3> 

♦DnDiD  n^nö  nrn  Jörn  n:rn  t^^si  ^t^ 
"Dx  n!io  Dipön  nnnpn  n^nSn  nns*  nies  dv  n^^tt^r  {\s*  (»22 
•\s-nnt?  mne  ix  Drö'  ntrön  -^Snö  o^t^n^  pni  i:^n  Dipa  n^T 
3ia  DV  pnr  nr  Dipö  >t?:str  pöix  ;\s  pi^tr  m^  ^v^t^  itt^Dx 
~vn  x^  xötr  nr  Dipö^  pxi^v  D>niy^n  vn>t^  ^:b  iöx^  ^öt?  nnx 
"nrntr  nnxi  ^xitr?^  Dt!>  vn  x^t:?  >::dö  nr  Dipö^  px^:v  D^niStsr 


-     :]  I      - 

^va^cu.  odiM-  (huss  zwisclien  dioseni  Orte  iiud  .leiusalcm  ciuc  iiliii- 
liche  Scheide^riiiizo  bestand,  wie  in  den  Ta^en  der  Mischnali 
/wischen  Judäa  und  ("mliläa  :  es  ist  aber  auch  die  Möglichkeit 
nicht  ausjreschlossen,  dass  die  Boten  von  Heiden  irehindert  \Vur- 
«len  in  jenen  Ort  zu  ^ehen. 

10.  Wäre  die  Xähe  eines  Ortes  mass<L?ebend  <jjewesen,  so 
hätte  man  in  ti^anz  Aegypten  und  aucli  zu  Sora  nur  einen 
Tag  feiern  müssen,  da  die  Entfernung  zwischen  Jerusalem  und 
Aegypten  über  Askalon  kaum  8  Tagereisen  beträgt  und  <'s  also 
den  Thischri-Boten  möglicli  war   dahin  zu  gelangen, 

11.  Massgebend  ist  nach  dieser  Kichtung  hin  folgender 
Hrauch.  Beträgt  die  Entfernung  eines  Ortes  von  Jerusalem  mehr 
als  volle  10  Tagereisen,  so  feiert  man  dort  immer  2  Tage,  denn 
nachdem  die  Boten  des  Thischri  nie  dorthin  gelangen  konnten, 
so  sind  stets  2  Tage  daselbst  gefeiert  worden.  Ist  aber  der 
Ort  nur  10  Tagereisen  oder  noch  weniger  von  Jerusalem  ent- 
fernt, so  daSs  es  den  Boten  ermöglicht  war,  dahin  zu  gelangen, 
so  verfährt  man  also:  liegt  der  Ort  innerhalb  des  h.  Landes, 
wo  schon  zur  Zeit  des  2.  Tempels  Israeliten  wohnhaft  waren, 
wie  z.   B.   Tz.   Sippar.   l.uz.  Jahne.    Vob   und  Til>orias.    so  feiert 

^ö:jn  >a^D  ^>S:i  min^  p  n^n^  -jm^  -pi^  dum  n^nv  ^3D0  \s 

Dn:iö  K2  b^  rn  Dipön  nnnpn  ^i^n  nmn  n>n  iSxi  f.* 
ühm^'  p  j\xt^  nun  >mSt!^  nnh  ir:>r  nrox  ^in^  ins  nv  \w^v 
nin  pi  mno  ix  d'0>  n:ar  ^^nö  sSs  \}hpv^  ']^i  hv  onicai 
♦mnp  Dipon  nvnz  n^n  nmn  pscr  maS  xn  s^mo 

ir::  'ü^v  Dipn  ^3  sin  ^d  ir  ^m  Sr  n?  im  yv  n::»:  (»s^ 

d^ipS  D>a>  ^:^  ptrir  Dmj2:  d^ö^  nntrr  hv  nn^  "^Sno  D^trn^  pai 
DpoS  xSx  p];^:!D  nrni  nc^n  hj  >n^h'ü  pxr  mipa  naniSD 
Y^h  irntr  mpo  Sdi  ninc  ix  wü'  nnt^r  -[Sno  nSt^n^  \^2^  ^y2^ 
pm^r  rn^r  nrcsr  mno  \s  nit^n  d^ä^  ni2^r  'pnn  D^rn^ 
Ssnr^  nn  vnt?  Ssnt^>  pst:  Dipan  ims  ds  d^sii  vSs  pr^:t3 
snDC3im:i  n:nn  nSi  oriDtri  sc^is  p:^  ^:t^  vmdi  n^'^'^n  nrrn 


!^> 


man  uur  einen  Tag ;  liegt  aber  der  Ort  jenseits  von  Sora,  wie 
z.  11  Tyrus,  Damaskus  und  Askalon  oder  gar  ausserhalb  des  Landes, 
wie  z.  B.  Aegypten,  Ammon  und  Moab,  so  fügt  man  sich  dem 
Brauche  der  Väter  und  feiert  einen  oder  zwei  Tage,  je 
iiaclidem  es  bei  diesen  üblich  war,  einen  oder  zwei  Tage  zu  feiern. 

12.  Ist  ein  Ort,  gleichviel  ob  er  zu  Sora  oder  ausserhalb 
des  Landes  liegt,  nur  10  Tagereisen  oder  noch  weniger  von  Jeru- 
salem entfernt,  kennt  aber  nicht  den  daselbst  von  den  Vätern 
früher  befolgten  Brauch  —  gleichgiltig,  ob  schon  früher  dort 
Juden  wohnhaft  waren,  oder  die  Stadt  erst  neuerbaut  wurde  — 
so  feiert  man  nach  Brauch  der  meisten  Juden  2  Tage  Immer- 
hin ist  jeder  2.  Feiertag  und  auch  der  2.  Tag  Eosch-Haschanah, 
den  heutzutage  alle  Juden  feiern,  nur  eine  Verordnung  der  spä- 
teren Schriftausleger. 

13.  Wenn  wir  heutzutage  die  Neumonde  und  Feiertage 
durch  Rechnung  bestimmen,  so  müssen  wir  unsere  Rechnungen 
dem  h.  Lande  anzupassen  streben,  denn  wir  dürfen  uns  nur  auf 
jene  Rechnung  stützen,  nach  welcher  die  Bewohner  des  h.  Lan- 
des die  Neumonde  und  Feiertage  bestiinmen. 

2ü,^^^  pari  Dni^ö  p:^  pix^  ni:inö  is  jnn  s-^vdi  p^pt^si  pc^öni 
DS1  inx  nv  inx  dv  ns*  [nn^nt?  [n^nnK  :n:öD  pt^ir  1.13  xiivrji 

D^a^  ':r  pt^ir  nnr  Ss-r^^  in  pntrr  Dipö  ix  Sxnt^^  pns  nman 
DitD  DV  i^^Dxi  DnQiD  nmö  ^:t?  ni£3  dv  ^di  DSirn  nin  :in3DD 
.n?n  p?3  mix  ptrip  '^nnt^  n:iu^n  t^xn  hv  ^:r 
p-iöixi  ii^pn  inxi  inx  ^D  nrn  p?3  pntt^nö  i3xtr  nr  co' 
i:x  i3^t?  pnt^nn  xS  ^31^0  dvd  mco  dvi  ^:ji^q  dv  v^n  trxit? 
n::in3  D^t^in  prnipi  D^:it^  pnnra'  pxtt^  pnj^iD  i:x  v^r  x^i  pmD 
ni^  Dnr^npi  ^xitr^  pix  >:n  pntrn  ^r  x^x  pnaiD  i:x  pxi  pix^ 
pnrn  ^rr  priv  iix^  p>n  xin  in^n  nmn  ni^:^  pnrna  i:xt^ 
nr  \x  ^xit^'  pix  ^:n  in  irnp^  dv^  vrh  pnt?na  i:«  pnaiD  \n  nr 
DV  IX  mn  t^xn  HM'tr  xin  mix  \sntr^  pnx  'in  npppi  xin  dv 

♦pntt^nö  i3xtr?  pntt^n  ':dd  x^  niö 


—      'S^      — 

VI.  Abschnitt. 

1.  Zur  Zeit,  du  man  auf  Grund  des  Sichtbarwerdens  der 
Mondsichel  den  Neumond  bestimmte,  berechnete  und  ergründete 
man  mit  grosser  Genauigkeit,  nach  Art  der  Astronomen,  den 
Augenblick,  da  der  Mond  mit  der 'Sonne  in  Conjunction  tritt, 
um  zu  erfahren,  ob  der  Mond  wird  gesehen  werden  oder  nicht. 
Der  Beginn  dieser  Kechnung,  welche  man  nur  annähernd 
ausführt,  und  die  den  Moment  der  Conjunction  von  Sonne 
und  Mond  ohne  volle  Genauigkeit,  sondern  nur  deren  mittleren 
(länge  bekannt  gibt,  ist  jene,  die  M  o  1  e  d  -  R  e  c  h  n  u  n  g 
genannt  wird  :  die  Fundamente  der  Rechnung  hingegen,  welche 
man  ausführt  zur  Zeit,  da  nicht  mehr  der  Gerichtshof  das 
Sichtbarwerden  der  Mondsichel  bestimmt,  also  die  Kechnung, 
die  wir  heutzutage  ausführen,  ist  jene,  welche  I  b  b  u  r  -  R  e  c  h- 
11  u  n  g  genannt  wird. 

2.  Tag  und  Nacht  haben  iiumer  24  Stunden ;  iiievon  ent- 
fallen 12  Stunden  auf  den  Ta»;  und  12    Stunden  auf  die  Nacht. 


'& 


He  Stunde  wird  getheilt  in  1080  Chalakim.  Und  warum  theilt 


to 


HD  \'>v^v  pr::c3:r\snttr  *]-nD  n:!-!:]  p-npin  n^nn  nv  ni>n  12 
\^2vr\n  xin  pnt^nn  imx  nSnm  n.^n>  xS  ix  nn'n  nxi^  dx  VTh 
D^SnaD  x^x  pnpT  x^n  jinn^p  nrt?  pr^v^  nn^n  imx  patt^nor 
UV  pxr  pn  pnt^nötr  \^2^nn  '^p^v^  '^\h^^  i<^p:n  xin  'i?3:axn 
x^i  üvn  joüna  i:xt?  pnt^n  xim  .Txnn  bv  in  ^V2pw  jn  n>n 

.^^yv  ^^p2n 

ü'pbn  D^:ari  ?]^xS  np^inö  nrtrm  nV^3  nnw  o^nt^i  ovn 

Zu  I,  j<  :  nytr»  gewöhnlich  die  Bezeichnung  für  Stunde,  bedeutet  hier 
il-ij  M  o  in  ft  n  t,  die  Weile;  mn  n*;v2  in  Daniel  IV,  16. 

„nnr,n  oy  rn<n  n  ppn^tr  rr;v  =  Augenblick,  in  welchem  sich  sam- 
iiu'lt  der  Mond  mit  der  Sonne"  also :  Zeit  der  Conjunction,  denn  damals  steht 
der  Mond  zwischen  Sonne  und  Erde  und  ist  der  Sonne  am  nächsten;  er 
kommt  damals*  zur  Sonne,  holt  die  Sonne  wieder  ein,  sammelt  sich  abo 
mit  ihr. 

Zu  2,  ;}  :  „Der  Tag  und  die  Nacht  zählen  24  Stunden."  Das  Wort 
r  lag  hat  eine  zweifache  Bedeutung;  1.  ist  es  der  Inbegriff -der  hellen 

3 


—     84     — 

]uau  die  Stuude  in  diese  Zahl  ?  Weil  diese  Zalil  durch  2,  4,  8» 
3,  6,  9,  5,  10  und  viele  andere  Zahlen  theilbar  ist. 

3.  Von  einer  Conjunction  zwischen  Sonne  und  Mond  bis 
zur  zweiten  sind  im  Mittel  29  Tage,  12  Stunden  des  30.  Tages, 
gezählt  vom  Beginne  seiner  Nacht,  und  793  Chalakim  der 
'i  3.  Stunde ;  dies  ist  das  Interwall  zwischen  jedem  Moled  und 
dies  ist  der  M  o  n  d  m  o  n  a  t. 

4.  Ein  Mondjahr,  bestehend  aus  12  solchen  Monaten,  hat 
insgesammt  354  Tage,  8  Stunden  und  876  Chalakim:  ist  das 
.lahr  intercalirt  und  hat  13  Monate,  so  hat  es  insgesammt  383 
Tage  21  Stunden  und  589  Chalakim.    Nun  hat  das  Sonnenjahr 

D'^otTT  rnn  ^isn  id  r^  n^  p:ot^  ^dS  n^  pöS  nwn  ^phn  n^h^ 
iks  h^h  t;'  ü'^phn  nnim  nt^^ri  tröim  rt^m  mnn  ü^Stcrt 

Dva  nrj^  nit;r  D^nt^i  nv  Dntrri  nrtr^n  ^ri:öxn  DsSnan  n^^:v 
n:?ro  Q'phn  D^rt^m  ntr^n  mxö  rntt^i  i^>^  r\hnnn  D>t?Str 

iSs*  D^t^ina  t^in  nt::;^  ü^at;  n\nn  dx  nnS  ^tr  nw  (.1 
ro^^^  mrt^  niötri  dv  o^tt^ani  nrn^xi  dv  n\sö  vb^  nbh::  n^n> 
nt^rStr  n^t^n  n>nm  mmrö  n^nn  dxi  D^p^n  ü^V2V^  ntrt^i  mxa 
ont^ri  in^<i  nv  nii^hm  D'iötri  mxö  r':'^^  nhb2  n\n'  trin  ittrr 
tsrSttr  x^i  nann  n:ttri  D^p^n  D^:atri  nrt!?m  n\so  tram  mw 

Zeit  im  Gegensatz  zur  dunklen  Nacht  (nS^^)  und  Iieisst  der  n  a  t  ü  r  1  i  c  li  e 
Tag ;  2.  ist  es  die  Zeit  von  einem  Auf-  oder  Untergange  der  Sonne  bis  zum 
Andern  und  lieisst  der  bürgerliehe  Tag.  Für  n^'tf  siehe  x,  1;  Aber  auch 
der  Begriff  für  nytr  Stunde  ist  ein  zweifacher;  1.)  ist  es  V24  ^^^  bürgerlichen 
Tages  und  ist  daher  in  allen  Jahreszeiten  für  denselben  Ort  gleich  gross; 
solche  Stunden  heissen  A  e  q  u  i  n  0  c  t  i  a  1  s  t  u  n  d  e  n  (nnirn  mye»).  2.)  ist  die 
Stunde  V12  des  nafürlichen  Tages  und  werden  sonach  Tagesstunden  von  den 
Nachtstunden  unterschieden ;  diese  Stunden  sind  natürlich  ungleich  und  werden 
Z  e  i  t  s  t  u  n  d  e  n  nvaaTn  m5?ir  genannt. 

DV  dient  aber  auch  als  allgemeiner  Zeitbegriff,  so  wie  inr:  nicht  gerade 
„morgen"  anzeigt. 

Zu  3,  ^ :  ...  nSia  b2  pas»  jr^rn  xin  nv.  Es  ist  dies  der  s  y  n  0- 
<1  i  s  c  h  e  Monat. 


oüf)  Tage  uud  (>  Stinideu,  also  bat  das  Sonn<3njalir  jL^e^^cii  daft 
Moudjalir  einen  roberseliuss  von  10  T.iiron  21  Stunden  und 
204  ChalakiiM. 

5.  Wenn  man  die  Dauer  eines  Mondmonates  durch  7,  die 
/all]  der  Tage  einer  Woche,  dividirt,  so  bleibt  als  Rest  1  Tag, 
12  Stunden  und  1^)'^  Chalakim,  und  dies  ist  die  Charak- 
teristik des  M  0  n  d  m  o  n  a  t  e  s.  Dividirt  man  die  Dauer 
eines  Mondjahres  durch  7.  so  bUdbeu,  wenn  das  Jahr  ein  (lemein- 
jahr  ist,  als  Kest  4  Tage,  S  Stunden  und  876  Chalakim,  welche 
dm  Charakteristik  des  ( i  e  m  e  i  n  j  a  h  r  e  s  genannt 
werden  :  ist  das  Jahr  ein  Schaltjahr,  so  bleiben  als  Kest  5  Tage, 
21   Stunden  und  581)  Chalakim. 

0.  Ist  der  M  o  1  e  d  irgend  eines  Monates  bekannt,  und 
man  fügt  1  Tag.  12  Stunden.  793  Chalakim  hinzu,  so  erhält 
man  den  folgenden  Moled.  indem  mau  so  den  Tag  der  Woche, 
die  Stunde  und  die  Zahl  der  Chalakim  erfährt,  in  welchen  dieser 

♦D^pSn  nrnnsi  D^nsai  myr  onwi  nnxi  d^ö^  nnt^r  n^nSi  n:tr 
v^2'ün  *a^  jnr  nrnr  nviiD  r\:2hr\  nnn  "»o^  "[^StrntrD  (»n  . 
n'V^^\^  nrSri  mxa  V2^^  mrr  nivv  D^nc?i  in^<  nv  ixtr> 
\2^  n:nS"i  nn  nnsr  sm  in  T^'vn  3"\s  onS  p^ü  D'p^n 
nxcT'  s\"i  nüitTD  n:r  dx  nv^^  nv2ü  n:nSi  n:r  'O'  i^Strnt^D 
D^p'rn  D^rari  nt^ri  mxD  najst^i  mrt^  n:atn  d>o>  nrnnx  n:0Q 
m:2iro  n:tt?  dsi  ntsVit^D  nz^  nnvStr  x>n  in  ir"nn  nn  n^  p^D 
n\so  tram  niyr  anm  nnsi  d^O'  nran  nnnst^  n^nn  xm 
♦ö'opn  x'an  D.i^  p^D  D^p^n  D^:ac?i  nrtrm 
n">K  v^r  Pi'Dim  D^t^inn  ja  ts^in  i'na  riT  i^r  nM^t^D  (j 

Zu  5,  n  ■  «"132^.-!  cnn  nnKCf/  eigeiiUich  Ueberrest  eines  Moiidmoinites; 
mIüo  (las,  was  in  der  Sprache  der  Chronologen  die  ,. Charakteristik"  Ijeisst. 

Zu  6,  u.  7,  1  u.  *:  Nachdem  der  l>  ü  r  g  e  r  1  i  c  h  e  T  a  g  der  Juden  mit 
Abend  beginnt,  und  nacli  Tunkt  2  dieses  Abschnittes  der  natürliche  Tag 
unseren  gewöhnlichen  BegritTen  entsprechend,  (denen  zufolge  der  Tag  mit 
Mitternacht  beginnt)  mit  fi  Thr  morgens  und  die  natürliche 
Nacht  mit  H  Dir  Abcin«!  anfäiitrt,  so  ftcdeutet  dv2  r\v;v' von  = 
"     Stitn  I  i  r  I  i  >•  !:  igentlich     IT     S  t  u  n  d  e  u 

3* 


-     36     - 

Moled  stattlindet.  Es  iiele  beispielsweise  der  Moled  Nisan  auf 
den  1.  Wochentag,  auf  5  Stunden  107  Chalakira  des  natür- 
Jichen  Tages. 

7.  Gibt  mau  die  Charakteristik  des  Mondmonates  d.  i. 
1  Tag,  12  Stunden,  793  Chalakim  hinzu,  so  erhält  man  für  den 
Moled  Ijar  die  Nacht  des  3.  Wochentages  und  zwar  5  Stunden, 
900  Chalakim  der  Nacht.  Und  auf  diese  Weise  fortfahrend  er- 
hält man  einen  Neumond  nach  dem  andern. 

8.  Ebenso,  wenn  der  Moled  Thischri  eines  Jahres  bekannt 
ist,  und  zur  Zeit  dieses  Moled  die  Charakteristik  des  Jahres  — 
für  das  Gemeinjahr  die  Charakteristik  des  Gemeinjahres,  für  ein 
Schaltjahr  die  Charakteristik  des  Schaltjahres  —  addirt  wird,  so 
bekommt  man  den  Moled  Thischri  des  folgenden  Jahres.  Und 
so  fährt  man  fort  Jahr  für  Jahr  bis  an  das  Ende  der  Welt. 
Der  1.  Moled  aber,  von  dem  man  anfängt,  ist  der  Moled  Thischri 
des  1.  Jahres  der  Schöpfung,  und  dieser  war  in  der  Nacht  zum 

^'sp"ni<  nnh  p'D  u'pbn  nrntt^i  nsöi  Dvn  niw  tröna 

p^D  ü'pbn  mxö  v^r\^  n^^Sn  n^vv  trön  ^tr'^tr  ^>Sn  n^\s*  ib^n 
«mn  nnx  ü"in  nb^vn  pjid  iv  ir  pi  bv^  p^nn  r\"2  nnb 

•pi?  nnnxtr  ^'>ü^n^  i?  n:^  i^it:  r*n^  ^ar  n^nwD  pi  (.n 

qiD  IV  n:r  nnx  n:^  pi  nnnx  y^  n:t?  i^iS3  -[S  sr  niniran 
nwz  r\'n^  lb^f^  snn  ^^nnn  iiöjst?   pt^xnn  i^iam  üb^vn 

des  mit  Abend  beginnenden  bürgerlichen  Tages. 
Es  waren  also  zur  Zeit  des  genannten  Moled  Nisan  von  der  Woche  verflossen : 

0  Tage    17    stunden    107    Chalakim 

addirt  man  hie/Ai  ^JL 12  793  als  Charakt.  d.  Monates, 

so    erhält   man  :    1   Tag  29    Stunden'~900  Chalaklm 
oder  :    2  Tage    5   Stundea    900  Chalakim 

d.  h.  der  Moled  Ijar  hatt  stattgefunden  zur  Zeit,  da  man  zählte  2  Tage  und 
5  Stunden  900  Chalakim  jes  3.  bürgerlichen  Tages ;  mit  anderen  Worten,  der 
Moled  Ijar  fand  statt  um  ö  stunden    900  chaiakim  der  3.  Nacht. 

Zu  8,  n  •  pC'N-in  i7ij:m.  Es  wird  dies  der  M  0  1  e  d    t  0  li  u  genannt. 


-     37     - 

_\  Woi*h(Mita«io  um  5  Stuiidcji,  204  Clmlakim  Nachts ;  vou  ihm 
vinl   «iozählt  der  Hoginn  der  Kechnllü^^ 

*•>.  Bei  allen  derlei  Kochnungen.  die  /iii-  Kenntniss  des 
Moied  führen  sollen,  sind  die  Ohulakini.  wenn  die  Zahl  dersel- 
ben bereits  1080  beträgt,  als  I  Stunde  zu  nehmen  und  diese 
zur  Zahl  der  Stunden  zu  geben  :  beträgt  die  Zahl  der  Stunden 
24,  so  nehme  man  hiefür  1  Tag  und  füge  dies  zur  Zahl  der 
Tage  hinzu  :  beträgt  die  Zahl  der  Tage  mehr  als  7,  so  lasse  man 
von  dieser  Zahl  7  fort  und  behalte  nur  den  Kest,  da  wir  nicht  zu 
dem  Zwecke  rechnen,  um  die  Z  a  h  I  der  Tage  zu  erfahren,  sondern 
\\  issen  wollen,  a  n  w  e  1  c  h  e  m  T  a  g  e  de  r  W  o  c  h  e  und  zu 
welcher  Stunde  und  C'helek  der  Moled  stattfindet. 

10.  Je  10  .lalire,  von  denen  7  intercalirt  und  12  Uemein- 
jahre  sind,  werden  ein  C  y  c  1  u  s  genannt.  Und  warum  stützen 
wir  uns  gerade  auf  diese  Zahl  ?  Weil  die  Zahl  der  Tage  der  12 

D'r■.^^^  nh'>h2  mrcr  trän  >:r  b>b2  n>n  snm  nn>r  h'ü  niitsr^xin 

anm  nrnis  mrtrn  p  j^^pn^t^Di  n^wn  }>':aS  imx  ff]>Dim 
vrh  pntrnD  i:x  j\sr  nxrn  n^:m  p^:!2n  p  nrnr  y^rn  r\V2'ü 

nnxr  jonc?  nr  p^:ö  ^r  i:DaD  nüb^  iirno  .snp:  müirc  nntry 

Zu  10,  >:  Niiehdem  die  mittlere  Dauer  eines  Gemeiiijahres  354  'i'«*«* 
N  Stunden  ^70  (-baiakim  beträgt,  SO  jst  (ÜQ  Gesammtduuer  der  12  Gemein- 
jahre  eines  Cyelus 

12  X    (354  Tae«   8   Stunden    S7G  ChaUkim. , 
d.    i.    4248    T.ge    90    Stunden     10512     ChalaWm^   oder    4248    'I'a?P     105     Stnndea 

792  CbaiakJm^  oder: 

4252    'rae»    9   stunden     792    Chalakim 

Die  mittlere  Dauer  eines  Schaltjahres  beträgt  383  Tab»  21  standen  589  ühaUkine 
also  ist  die  Gesaranitdauer  der  7  Sehaltjahre  des  19jährigen  Cyelus 

7    X    (.383  Ta«:e     21    Stunden    589     Chmlakim) 
d.    i.    2681    Taire    147    stunden     4123     Cb«lakim    oder    2f>81     '!'*(?«      150     Stundeo 

883  Chalakim^  oder: 

2687   Tage     ß   Stunden    883   Chalakim. 


-     38     - 

Genieinjahre  und  7  Schaltjahre  zusammen,  sowie  deren  Stunden 
und  Clialakim  —  wobei  je  1080  Ch.  eine  Stunde,  24  Stunden 
einen  Tag  betragen  —  gleich  sind  19  Sonnenjahren,  von  denen 
jedes  365  Tage  und  (3  Stunden  hat.  Der  üeberschuss  der  19 
Sonnen  jähre  beträgt  blos  1  St.,  485  ('h. 

11.  Es  sind  also  in  einem  derartigen  Cychis  die  Monate 
lauter  Mondmonate  und  die  Jahre  Sonnenjahre;  die  7  Schalt- 
jahre eines  jeden  Cyclus  sind  :  das  3.  Jahr  des  Cyclus,  das  6.^ 
das  8.,    das  11.,  das  14.,   das  17.  und  das   19.  Jahr. 

12.  Addirt  man  die  Charakteristik  eines  jeden  der  12  üe- 
meinjahre,  d.  i.  4  Tage  8  St.  87(5  Gh.,  und  die  Charakteristik 
eines  jeden    der  7  Schaltjahre,    d.  i.  5  T.  21  St.  589  Ch.  mit 

>at:^o  n:^  nirr  rtrn  Sdh  ^^^:ön  d^ö^-i  p^:ö^  ^>Dim  nv  mrtü; 
n^v'ü  ütri  dv  D^^^n  ntram  r\^^r2  ^hv  ;n^  n:tr  b::^  nönn 

♦nDTij«  DH^  ?ö^D  ü'phn  nrani  d':j3^t  ms»  rnixi  nns* 

iirnoi  n?no  ^^nr  nnnirDn  D^:tr  pntrm  nönn  'itt?  D^it^m 
n:t?i  n^:>j3t?i  n^Dt^i  -nrnan  jt^  n^t^^Str  n:^  an  nr  pnün  >dS 
P'D  53^''  n:ri  nn;t?x?  pnt^  n:m  nntrr  rnnx  r):tri  nntt?j?  nn^ 

Die    Gesainmtdauer    der    12    Gemoinjahre    und    7  Selialtjahre  beträgt 

also    6989   Tage    15    stunden    1075    Chalakim    oder: 

6939   Tage    16   Stundea    595  Chalakim. 

Nim  beträgt  die  Gesammtdauer  von  19  Sonnenjahren 
19   X    (365  T    f5  St.) 
d.  i.  6935   T.^  114  sr.  oder  auch  : 

6939  T.   18  St. 
Es  ist  also  in  der  That  die  Differenz  nur  1  Stunde  und  485  Chalakim. 
Zu  12,  ^>:  Die  Gesammtzahl  der  Charakteristike  der  12  Gemeinjahre 
betragt  12  X   (4   t  ,  g  st^    876  ch.),  d.  i.  52   t.,  9  6^  792  ch..     Die    Ge- 


—     :v.)    — 

einander  und  wirft  di(^  Zahl  der  vollen  Wochen  ^vejL^  so  bleiben 
2  Tage,  JO  Stunden  und  5^)5  (MiMl{il<ifn  :  es  ist  di.^  dlp  TMi  a- 
r  a  k  t  e  r  i  8  t  i  k  des  C  y  c  1  n  s. 

18.  Ist  der  Moled  zu  He«>inn  einen  (Jyclu.s  bekannt,  und 
uddirt  mau  die  Charakteristik  des  Cyclus,  d.  i.  2  T.  10  St. 
51)5  Ch.  hinzu,  so  erhält  man  den  Beginn  des  folgenden  Cyclus. 
und  so  fortfahrend  den  Moled  eines  jeden  Cyclus  bis  a  d.  E. 
d.  W.  Auch  hal»en  wir  bereits  bemerkt,  dass  der  Moled  bei 
Beginn  des  1.  Cyclus  um  5  St.  204  Ch.  der  2.  Nacht  statt- 
hatte, und  der  IMolcd  eines  .Iah res  der  Moled  Thiscjni  dicsjes 
Jahres  sei. 

14.  l  nd  auf  diese  Weise  erfährt  mau  den  Moled  eines  beliebi- 
gen Jahres  sowie  den  Moled  eines  beliebigen  Monates  imd  auch  den 
der  bereits  vergangenen,  als  auch  der  künftigen  Jahre.  Wieso? 
Man  nehme  die  abgelaufenen  vollen  Jahre  der  Weltära,  und  suche, 
wie  viele  Cyclen  von  19  Jahren  darin  enthalten  sind:  dadurch 
erfährt  man  die  Zahl  der  bereits  vollendeten  Cyclen  und  die 
Zahl  der  im  gegenwärtigen  noch  nicht  vollendeten  Cyclus  bis 
zum  Thischri  des  fraglichen  Jahres  abgelaufenen  Jahre.  Nun 
nehme  man  für  jeden  abgelaufenen  Cyclus  2  T.,  10  St.,  595  Ch.. 

nn^r  m  d^o^  >:tr  nxt^^  nrnr  nrnt^  Son  ^^^^^  rsD'pn  XD"n 
nr-pn  r'2  nrh  p'ü  D^p'^n  D^rtc^m  nrcm  mso  t^am  mrr 

.iirnan  nnxr  xin  nr, 

n^n  prxin  nirnan  nSnn  ib^n^  1:10«  nnDi  üb^vn   piid  ir 

npn  ir^  N*n^  on^nrr  D':t?o  in*  Tinrt?  D^:r3  ni:nn^  nn- 
n:t?  nnt^r  rtrn  bv  jmrna  nm«  nrrm  110:1  iinrt?  nn>r  -»ir 
p:oiin3rr  jmrnön  p:ö  nni  n:trn  nnixSt?  nt^n  "ir  n:tr  c* 

«amnitzahl  der  Charakteristike  der  7  Schaltjahre  beträgt  7  X  (-^  ^-^  21  '^S 
589  chj,  d.  i.  41  T.,  ß  St.,  883  ch.  ;  also  ist  die  Summe  93  t.,  ir,  st, 
1675  Ch.  oder  93  'r.,  16  st.,  595  Ch     ^^^   ^^^  93  ^  ^^  ^   13^  4.  2,    ab,, 


—     40     - 

für  jedes  abgelaufene  Gemeinjahr  des  noch  nicht  vollendeten 
Oyclus  4  T.,  8  St.,  876  Ch.  und  für  jedes  abgelaufene  Schalt- 
jahr dieses  noch  nicht  vollendeten  Cyclus  5  T.,  21  St.,  589  Ch. ; 
nun  addire  in  an  alles,  mache  die  Chalakim  zu  Stunden,  die 
Stunden  zu  Tage  und  lasse  von  den  Gesammttagen  die  vollen 
Wochen  weg,  so  geben  die  übrigbleibenden  Tage,  Stunden  und 
Chalakim  den  Moled  des  kommenden  Jahres,  dessen  Moled  man 
wissen   will. 

15.  Der  Moled  des  Jahres,  welchen  man  durch  diese  Eech- 
uung  erhält,  ist  der  Moled  Tliischri :  addirt  man  noch  1  T., 
12  St.,  793  Ch.  hinzu,  so  erhält  man  den  Moled  Marcheschwan, 
und  gibt  man  noch  1  T.,  12  St.,  793  Ch.  hinzu,  so  bekommt 
man  den  Moled  Kislev  und  so  fortfahrend  für  alle  Monate  einen 
nach  dem  anderen  bis  a.  d.  E.  d.  W. 

VII    Abschnitt. 

1.  Man  bestimmt  nie  den  Neumond  Thischri  nach  dieser 
Rechnung  auf  den  1.,  4.  oder  6.  Tag  der  Woche.  Das  Zeichen 

mrnm  i)^n^  S:dS  npm  nh'ü:  xS  jnrtr  iirnDö  nnr^  n^^vn 
nn  D^t^j^x^tr  nirn^n  >jtt?ö  n^w^  n:^^  nw  Sn^i  nrpn  vn 
D'p^nn  yhvr\^  Snn  f 3pm  C3"2pn  «"nn  nimra  nw  SdSi  ir 'nn 

vi'b  ninnt^  n^^n  n:tr  ih)t^  »sin  o^p^nni  nirtrn  pi  d>öm  p 

nt^n  mn  t^xi  -iSia  xin  nr  pntrnn  ^)s:w  nz^n  nSiö  (»ic: 

inxn  ^h  n?  pntrn  >ö^  nt^n  mn  ^xi  d^ipS  ppmp  px  (.« 
N*^K  mx  dhS  {t3^Di  n^tr  nnrn  nSi  nntc^n  ^p>nin  s^i  nntrn 

Zu  I,  ^ :  .  .  .  iyi3-i3  kSi  n2V2  nnxs  n"?.  Der  Hebräer  kenüt  für  die 
Tage  der  Woche  keinen  besonderen  Namen,  sondern  bezeichnet  dieselben  als 
1.  Tag  der  Woche,  2.  Tag  der  Woche  u.  s.  f.  Nur  der  7.  Tag  führt  dea 
besonderen  Namen  nats»  =  Sabbath,  d.  i.  Ruhetag. 


—     41      — 

hiefür  ist  vis  =  Adu.  Fällt  der  Moled  Thi.schri  auf  einen  dieser 
3  Tage,  so  bestimmt  man  liosch  Ciiodescli  für  den  folgenden 
Tag.  Fällt  also  der  Moled  auf  den  1.  Tag  der  Woche,  so  setzt 
man  Roscli  Chodescli  Thiscliri  auf  den  2.  Wochentag:  findet 
der  Moled  am  4.  Wochentage  statt,  so  ist  Bosch  Chodesch  der 
5.  Tag  der  Woche,  und  fällt  der  Moled  auf  den  6.  Wochentag, 
so  ist  Rosch  Chodesch  am  Samstag. 

2.  Fällt  der  Moled  auf  die  Mitte  des  natürlichen  Tages, 
^ilso  auf  den  Mittag,  oder  auf  eine  noch  spätere  Tageszeit,  so 
setzt  man  Koscli  Chodescli  auf  den  folgenden  l'ag.  Es  fiele  bei- 
spielsweise der  Moled  auf  den  2.  Wochentag  auf  6  St.  des 
natürlichen  Tages  oder  nachher,  so  ist  Rosch  Chodesch  auf  den 
8.  Tag  der  Woche  festzusetzen.  Findet  aber  der  Moled  vor  Mit- 
tag, wenn  auch  nur  um  1  Chelek,  statt,  so  bestimmt  man  Rosch 
Chodesch  für  den  selbigen  Tag  des  Moled.  nur  dnrf  dieser  Tag 
nicht  einer  der  Adu-Tage  sein. 

3.  Fällt  der  Moled  auf  Mittag  oder  .Naclunittag  und  ist 
der  darauffolgende  Tag,  auf  den  sonach  der  Rosch  Chodescli  ver- 
setzt werden  sollte,  einer  der  Adu-Tage    so  wird  JRosch  Chodesch 

uin  ts^xn  praip  iSxn  d^o>  nttrSt^a  inxn  nrn  i^io  nM^rD 
^xn  prmp  nntrn  inxn  i^ian  rrnv  '>^n  itd  mnx  hv  Dvn 
DV  ^"in  t^xn  prDip  ^r^mn  lh^nn  n\i  dxi  ^:r  dv  nrn  üin 
♦•»r'Dtrn  i^in  rxn  \'V2^p  ^c^rn  iSian  hm  dxi  'v^nn 
f  rmp  Dvn  >::no  nbvnh  ix  nvn  'i:nn  iSion  hm^  ds  pi  (.2 
XW2  'j^  DV2  iSion  n^n^  '>^r]  irD  rinx  b^  ovn  ^m  trxi 

^inn  tr^x-i  prmp  "ins  pSnn  iS^c«  dim  ^-^n  anp  iSion  .t.t 
»rix  'ü'^  nvn  imx  .Tn^  xSt^  xim  Tt2::r  i^ion  dv  imxn 

mnx  '^tr^  nm:  nr  nn  rix  ^a^o  innx  St^  dv  .l^•^>  dx  mnx 


Zu  2,  ;j :  DTr  »sn  d.  i.  Mittag  oder  6  8».  des  uatürl.  Tages  oder  18  ^t. 
<le8  mit  Abend  beginnenden  bürgerlichen  Tages  der  Juden.  Weil  18  im 
Hebräischen  mit  r/»  =  Jach  bezeichnet  wird,  nennt  man  die  im  Punkt  3 
<ie8  VII.  Abschnittes  bcHprochene  Ausnahme  die  Ausnahme  wegen  Jach. 

Zu  3.  j:  Die  hier  besprochene  Ausnahme  heisst  die  Ausnahme  wegen 
Jach   —   Adu. 


-     42     - 

noch  auf  einen  Tag  verschoben  uud  wird  also  festgesetzt  für 
den  dritten  Tag  vom  Moled  an.  Es  iiele  beispielsweise  der  Moled 
auf  den  Mittag  des  Samstages,  so  bestimmt  man  Bosch  Chodesch 
auf  Montag.  Ebenso,  wenn  der  Moled  Dienstag  Mittag  oder 
Nachmittag  stattiindet,  wird  Eoscli  Chodesch  auf  J)onnerstag 
festgesetzt. 

4  Ergibt  die  Rechnung,  dass  der  Moled  Thischri  statt- 
findet in  der  Xacht  auf  Dienstng  um  9  St.,  204  Ch.  Nachts 
—  Kennzeichen  liiefür  ist  TnüD^'J  -=  Gatrad  —  oder  noch  später, 
so  verschiebt  man  den  Bosch  Chodesch,  wenn  das  abgelaufene 
Jahr  ein  Gemeinjahr  war,  auf  Donnerstag  und  bestimmt  ihn 
nicht  auf  jenen  Dienstag. 

m^n  inx  i«  mi^nn  w^b^2  iSian  ^^"^  dx  pi  n^trn  ^1^2 

nirtt^  rrnn  ^t^'bt^  ^'^n  n?  pnt^nn  i<)iw  >-t?n  i^ia  (n 
1«  ri  53"^  n:a'D  nn>trp  ni;t?ö  o^p^n  ni^nn^i  o^nai  nS^^n 
D^j?3ipj\si  t?inn  t?«i  rivspmi  ntsitt^D  nii:r  nn^n  dx  nr  Sr  in^ 


Zu  4,  i:  Fällt  der  Moled  ;mf  n^i  a':?  d.  i.  Dienstag,  9  «t  204  Ch,^ 
so  waren  zur  Zeit  des  Moled  von  der  betreftenden  Woche  verflossen  2  'i'-. 
9  s-.^  204  Ch.  War  das  abgelaufene  Jahr  ein  Gemeinjahr,  so  muss  dieser 
Moled  erhalten  werden,  wenn  zum  Moled  des  abgelaufenen  Jalires  die  Cha- 
rakteristik des  Gemeinjahres,  d.  i.  4  t.^  8  St.^  876  Cb.  addirt  werden.  Wenn 
also  von  2  '*' ,  9  *^t.^  204  cn.  oder,  was  für  die  Rechnung  dasselbe  ist,  von 
9  'l^,  9  sr.,  204  ch.  die  Charakteristik  4  t.^  8  st-,  876  ch  abgezogen  wird, 
so  erfährt  man,  dass  5  T-,  0  St.^  408  ^^-  von  der  betreffenden  Woche  bereit.^ 
verflossen  waren,  als  der  Moled  Thischri  des  abgelaufenen  Gemeinjahres 
statthatte.  Dann  musste  aber  Eosch  Chodesch  Thischri  wegen  Adu  von  Frei- 
tag auf  Samstag  verschoben  werden,  und  das  betreffende  Gemeinjahr  hätte 
sonach  1  Tag  zu  wenig,  wenn  ijn  darauffolgenden  Jahre  Eosch  Chodesch  am 
Dienstag,  am  Tage  des  Moled,  würde  gefeiert  werden.  Es  ist  also  nothwendig, 
dass  man  aus  diesem  Grunde,  die  Feier  des  Eosch  Haschanah  verschiebt  und 
zwar  niclit  auf  Mittwoch  (wegen  Adu),  sondern  auf  Dienstag. 


—     4^^     — 

:>.  Kallt  (itT  Molcd  Tliisrhri  aiit  Montag',  :\  St.  ÖSl)  (jli. 
des  iiatiirlii'lu'ii  Ta^^cs  —  das  l)(',zn<j^l.  Merkmal  ^"zpn  V'03  =^=- 
Uctiitliakpat  —  ()d(M-  später,  so  wird,  wenn  das  oben  al><i:(daii- 
Icue  .lahr  ein  Schaltjahr  war,  Kosdi  ('hodc^'-'i  »»n-lit  fjn-  Monfa«:'. 
sondern  für  l)ienstat>-  festj»:esetzt. 

().  War  die  Zeit  des  Moled  des  <i-enaimlen  (ieiiieinjalires. 
um  derentwillen  Hoscli  Chodesch  auf  Donnersta«»-  verlegt  wurde, 
auch  nur  um  1  Ch.  kleiner  —  liel  er  etwa  auf  yi  o'J  oder  we- 
niger —  so  bestimmt  man  Kosch  Chodesch  auf  Dienstag;  und 
war  die  Zeit  des  Moled  beim  Ausgang  des  Schaltjahres  am 
Montag  auch  nur  um  1  Chelek  weniger  —  war  also  etwa  das 
Merkmal  n'cpn  V'a3  —  so  bestimmt  man  den  Eosch  Chodesch 
auf  Montag.  Es  ist  sonach  die  Bestimmungs-Methode  des  Kosch 
Chodesch  Thischri  nach  dieser  liechnung  also:  man  suclit 
zu     ergründen     an     welchem     Tage,     um     wie    viele   Stunden 

t:  spm  ÜV2  mrr  z^vz  '^:v  üv2  nrn  "i^io  xr  dx  pi  («n 
^^^"^  nsp  hv  "in^  ix  ü'Dpn  vc3n  n:ö''D_n^r^:}i  nrrj:  u^phn 
nnnrr  nh  nDiJSon  nwn  nn>nir  nimrcn  'x::i!3  r[:v:;n  nmx 
/r^Sm  xSx  ir  n:trn  ^:r3  nnn  rxi  ]^v2^p  px  nnnirjs 
n^nc  *t?^ttnS  nmnr  i:noxtt?  ncsiron  nwn  iSio  .th  (.i 
nmx  yv2^p  n'^^  mno  ix  :"i  es-:  n:a'D  xrc^  ji:d  inx  phn 
p:D  pSn  niHD  ':t^  Dvn  iin^rn  *x!:iö  iSio  iTH  dx  pi  >t^>wn 
x";:t2:  ^:irD  nmx  prnip  nta  mnc  ix  n"Dpn  vü2  n:ö^D  n^nr 
rnm  Diünn  xin  -jd  nr  pnrn  ^dS  nt?n  ;c?Tn  t^xn  nr^np  pi 
ntiDDi  n^^Si  jö  IX  nvn  p  n^v^  höddi  .Tn>  dv  n?  *xn  "rSi^^n 

Zu  5,  n  :  ^'jillt  tler  Moled  auf  '^s-'pn  itso«  so  wnn'ii  zur  Zeit  lUs 
Mol«;<l  v«'rflost^«',u  i  T^  lö  st,  r)89  Ch.  oder  auch  8  t.,  iö  s.  ,  ö89  Cb.. 
Zieht  inuii  hievoii  H  t..  21  *"'*-,  ö89  Ch  al),  so  bekommt  man  den  Moled  des 
abgelaufenen  Sidialtjahrcs  Dieser  war  also  zur  Zeit,  da  man  2  '',  18  ^^-  <ier 
Woche  zählte,  d,  h.  <ler  Mole«!  Thischri  dieses  Schaltjahres  ist  Dienststj;  nach 
18  «>»•  eingetreten  Dann  musstc  al>cr  Posch  Chodesch  wegen  Jach-Adu  auf 
Donnerstag  verlegt  werden  un«l  das  betreflende  Schaltjahr  würde  sonach  nur 
882  Tage  zählen,  wenn  Rosch  Chodesch  Thischri  des  kommenden  Gemeinjahres 
am  Montage,  am  Tage  des  Moled  wiird<*  gefeiert  werden.  Da  aber  ein  Schalt- 
jahr mindesten»  883  Tage  zählen  muss,  wird  es  nothwendig,  den  Rosch 
(Miodcsch  dieses  Gemeinjahres    von   Montag  ;iuf  T)ifMist:ig  zu  vcripircii 

Zu  6,  V  JJn  D-jJ  n;0'0  d.  i.  also  Dienst;: 


—     44     - 

«des  Tages  oder  der  Nacht,  und  um  wie  viele  ChaJakirn  der  Stunde 
der  Moled  sein  wird ;  der  Tag  des  Moled  ist  in  der  Kegel  der 
Tag,  auf  den  Eosch  Chodesch  festgesetzt  wird.  War  dieser  aber 
ein  Sonntag,  Mittwoch  oder  Freitag,  oder  fiel  der  Moled  auf 
einen  Mittag  oder  Nachmittag,  oder  war  er  um  204  Ch.  der 
10.  Stunde  der  3.  Nacht,  nachdem  das  abgelaufene  Jahr  ein 
<jremeinjahr  war,  oder  fiel  der  Moled  Thischri  auf  Montag  um 
•589  Ch.  der  4.  Tagesstunde,  nachdem  das  eben  abgelaufene 
Jahr  ein  Schaltjahr  war,  so  bestimmt  man  nicht  den  Tag  des 
Moled,  sondern  den  folgenden  oder  zweitfolgenden  Tag,  und  zwar 
in  der  bereits  erklärten  Weise. 

7.  Und  warum  bestimmt  man  nicht  Bosch  Chodesch 
Thischri  gemäss  dieser  Eechnung  an  den  Adu-Tagen?  Weil 
sich  diese  Rechnung  des  Moled  nur  auf  die  Conjunction  von 
Sonne  und  Mond  in  ihren  mittleren  Bahnen  bezieht,  nicht 
aber  auf  den  wahren  Ort,  wie  dies  schon  oben  auseinander- 
gesetzt   wurde.     Darum    auch    schuf   man  Tage   der  Kebia  und 

ri'^n  p  DJ<  xSs*  D^ij?^  nv'^pn  av  «in  lb^^n  üv^  nvvn  p  D^p^n 
-nii:nn  ihi^n  n^n  dx  ix  nn^  nirn  ix  'rmn  ix  nnt^D  inxn 
b'>bü  nn>t?r  nrt^a  D^pSn  rin  n^n  dx  ix  ni-irn  im  ix  dim 
"ts'Dpnn  i^iön  n^n^  ix  n^wü  n:tr  nn^ni  n^  hv  inv  ix  ^v^hv 
ni3ii?ön  inxt^  n::iWQ  n:^n  nn^ii  -»w  orö  n>r^ni  nv^n  n^phn 
^Sx  i^iön  ÜV2  ]'V2^p  px  i^xn  onm  nrnixö  inxn  yn«^  D^?tr 
*i:ixnr  "jn-fD  innx  inx^it^  ix  mnx^ttr  üv2 
■pntt^nntr  'öS  v-tx  >ö>n  n^  \^2^n2  ppnip  px  na  ':döi  (.t 
■^nöxn  üipan  «S  ^piraxn  aiSnn  t^a-^ni  nn>n  Y'\2'pb  v^in  n^n 
-nvn  i?i:idS  hd  n^^ni  am  nv^p  nv  wv  ^y^b  i:rnintr  iqd 

Zu  7,  *  :  lavm.-.tr  102  oben  Abschnitt  VI,  Punkt  x,  1. 

w;  -D'aS.  Es  fehlt  hier  die  nähere  Angabe  „wer?"  Es  ist  in  allen, 
Insbesondere  rituale  Fragen  behandelnden  hebräischen  Schriften  Brauch,  dass 
man  dort,  wo  kein  besonderer  Autor  gekannt  wird,  die  Autorschaft  den 
ältesten  Sehriftgelehrten  und  Weisen  zuschreibt,  welche  die  bezüglichen 
Satzungen  als  dem  Moses  von  Gott  selber  mitgetheilte  Lehren  0:'DJ3  nco?  n^hn) 
vortrugen    uud    sie  als  solche  zur  weiteren  üeberlieferung  übergaben 

r^y^ZD  01»  Tag  der  Kebia,  d.  i.  ein  Tag,  an  dem  Rosch  Chodesch 
Thischri  wohl  sein  darf;  n^^m  uv  Tag  der  Dechia  ist  ein  Tag,  an  dem. 
Bosch  Chdeseh  Thischri  aus  einem  der  gegebenen  Gründen  nicht  statthabeu 
jkaun. 


—     4:")     — 

Tap'  (Ut  Dcchia.  dainit  Kosch  ('liodescli  auf  den  T;i«>;  der 
wahren  ('onjiiuctiou  treffe,  und  zwar  also  :  der  dritte  Tag  der 
Woche  ist  ein  Tag  der  Kebia,  der  4.  Tag  ein  Tag  der  Dechia, 
der  5.  ein  Tag  der  Kebia,  der  6.  ein  Tag  der  Dechia,  Sabbatk 
ist  ein  Tag  der  Kebia,  Sonntag  ein  Tag  der  Dechia  und  Montag 
wieder  ein  Tag  der  Kebia. 

8.  und  der  Grund  der  übrigen  dieser  4  Gattungen  voa 
J)echia  ist  der  nämliche,  den  wir  bereits  hervorgehoben,  das» 
nämlich  derlei  Rechnungen  nur  auf  den  mittleren  Gang  Bezug 
haben  ;  Beweis  dessen,  der  Moled  findet  in  der  Nacht  auf  Diens- 
tag statt  und  Rosch  Chodescii  wird  auf  Donnerstag  verlegt,  wie- 
wohl oftmals  der  Mond  weder  in  der  Nacht  auf  Donnerstag  noch 
in  der  Nacht  auf  Freitag  irgend  wie  gesehen  wird,  weil  die- 
w  a  lir  ('  Conjunction  eben  Donnerstag  am  Tage  statthatte. 

VIII    Abschnitt. 

1.  Ein  Mondmonat  hat  —  wie  bereits  hervorgehoben  wurde 
—  2972  Tagö  "öd  793  Chalakim  :  es  ist  aber  nicht  möglich, 
dass  der  Beginn  des  Monates  statthabe  um  die  Mitte  des  Tages, 
so  dass  ein  Theil  des  Tages  dem  abgelaufenen  Monate,  der  an^ 
dere  Theil  dem  kommenden  angehöre. 

Auch  lehrt  die  Tradition,  dass  man  nur  Tage,  nicht  aber  Stun- 
den re<*hnen  soll  zum  Monate. 

yv2^p  't^>on3  ynM  'V'2^z  \'V2^p  >V'b^2  1)L'>d  ^noxn  f u^p 
♦prmp  '':^2  pnn  nnrn  ins*  prmp  n2^2  j^nn  wv2 

'^'b^  b^n  n^n'  ib^^nv  nmS  n\s-n  ^ri:öi<  ^bnni  n^n  pnt^nncr 

S^S^  nSi  'V>nn  ^^^3  ny  r^^r  ^b  man  D'orD  ^r^onS  nnTi 

.^r^jinn  n^x  ^nas  f  inp  nn^i  traun  ^^2pn:  sSr  s^dö  w^ 

D^pSn  :'i:trni  n'^^tl^  dv  nnrn  nv^n  nz^b  bv  num  f.« 
Dtrno  nn«  \si  c^inS  ntrna  nnx  D^a^t^  itöS  nriöc^n  'Da  g^o^ 


-     46     — 

2.  Darum  machte  man  auch  die  Mondmonate  zum  Theile 
mangelhaft,  zum  Theile  voll.  Ein  mangelhafter  Monat  hat  nur 
29  Tage,  wiewohl  ein  Mondmonat  um  einige  Stunden  grösser 
ist ;  ein  voller  Monat  hat  30  Tage,  wiewohl  ein  Mondmonat  um 
einige  Stunden  weniger  hat  als  dies,  damit  man  nicht  Stundon, 
sondern  volle  Tage  rechne  im  Monate. 

3.  Hätte  der  Mondmonat  nur  29 V2  Tage,  so  bestünden 
alle  -iahre  aus  abwechselnd  vollen  und  mangelhaften  Monaten  ; 
das  Mondjahr  liätte  dann  354  Tage,  zugetheilt  6  mangel- 
haften und  6  vollen  Monaten.  Wegen  der  Tagesbruchtheile 
aber,  die  in  jedem  Monate  mehr  als  V2  '^'^S  *iusmachen, 
sammeln  sich  die  Stunden  und  Tage  derart  an,  dass  gewisse 
Jahre  mehr  mangelhafte  Monate  als  volle  haben,  und  in  gewis- 
sen Jahren  wieder  mehr  volle  als  mangelhafte  Monate  sind. 

4.  Der  30.  Tag  ist  zufolge  dieser  Eeclmung  stets  Bosch 
Chodesch.  War  der  abgelaufene  Monat  mangelhaft,  so  ist  der 
30.  Tag  der  erste  Tag  des  neuen  Monates  ;  ist  aber  der  abge- 
laufene Monat  voll,  so  gilt  zwar  der  30.  Tag  als  Rosch  Chodesch, 

i<bü  tin  nnai  lon  mn  ?nö  n:nSn  wm  ptrir  "^d^cS  (.n 
in'  n:^^  ^^  n^irw  ^D^rxi  "i^Sn  uv  nntm  nrtrn  Von  ttrin 

.ü't^h^  D\t3>  xS>s  t?-Tnn  nirtr  at?n^  xSt?  hd  mrirn  nrö  mno 

b2:i  'üw  ü^pbnn  >aDO  ^nx  D\s^a  D>mn  n^v)  nnon  D^ttrin 
n>t^in  D>ar:?n  ni^pam  D\s^an  hv  in'  onon  ü^t^in  D^att^n  nicpö 

Dx  n'i  pnt^nn  tt^in  t^xn  im.s  ptt^ir  o^ir^  D>tr^^  dv  cn 

Zu  2,  3 :  Ein  maügelhafter  Monat  hat  29  Tage,  sonach  haben  6  solche 
Monate  6  x  29  .-  174  Tage;  6  volle  Monate  haben  6  >--.  30  =  180  Ta^-e 
also  hat  das  genannte  Mondjahr  174  -f  180  ^  354  Tage 


—     47     — 

Hjiohileni  ein  Tlieil  liievou  in  der  Tliat  dem  Neuinond.st}i«i-  aii^^e- 
hort.  doch  wird  er  dein  H)>«rel{uifenen  vollen  Momite  zugezählt 
lind  ist  erst  der  81.  Ta^  lloscli  Cliodesch  des  neneu  Monutes. 
\'on  ihm  he^innt  man  das  Zählen  der  Ta^Lje  des  Monates,  und 
er  ist  der  Tag  der  Kebia.  Darum  verfährt  man  bezüglich  der 
jA*osch  Chodesch-Tage  gemäss  dieser  Kechnung  also  :  ein  Monat 
hat  nur   1   Tag  und  ein  Monat  liat  2  Tage   als    Kosch  Oliodesch. 

').  Die  Ordnung  der  vollen  und  der  mangelhaften  Monate 
ist  folgendermasseu  :  Thischri  ist  immer  voll,  Tebeth  ist  immer 
mangelhaft,  und  von  Tebeth  weiter  ist  immer  abwecliselnd  ein 
Monat  voll  und  ein  Monat  mangelhaft,  so  zwar,  da>s  Tebeth 
mangelhaft.  Schebat  voll,  Adar  mangelhaft.  Nisan  voll,  Ijar 
mangelhaft,  Sivan  voll,  Thanms  mangelhaft,  Ab  voll.  Elul  man- 
gelhaft, im  Schaltjahr  wieder  der  1.  Adar  voll  und  der  2.  Adar 
mangelhaft  ist. 

6.  Nun  bleiben  noch  2  Monate.  Marcheschwan  und  Kislev. 
Oft  sind  beide  voll,  oft  sind  beide  mangelhaft,  und  oft  ist  Mar- 
<*heschwan  mangelhaft  und  Kislev  voll.    Ein  .hihr,    in  welchem 

r^N"i  D^tr^iri  inx  dv  nMn  nnrtt^  x^an  tnnn  nt^vn  n\nn  trin 
-TD^cSi  nv'^pn  üv  xini  p:on  xin  i:ooi  xnn  trin  rJ^n^  snn  t^in 
nnx  nm  izh^  inx  nv  inx  vin  r\^  pntrnn  D^tnn  ^t^sn  pt?ir 

xin  -]2  n^  pnc^n  'zh  Dnonm  D\sS!2n  D^t^inn  -^ip  (,n 
inxi  x^2  ins  -[S'xi  nnü!3i  non  n^irS  nr^i  sSö  üh^vh  nt^n 
-■*\\'  »sSa  jD^:  "lon  mx  xSö  t^nr  non  nn::  11:^3  mon  Sr  non 
ms  n-^mran  narc^m  lon  SiSs  sSo  3s  non  non  s^o^  jvd  non 

.iDn  ^:tr  msi  sSo  jirsi 
an^;r  -^n^  c^aro  vSddi  ptc^nno  pr  D^t^inn  >:tr  nsr:  (,1 
'^Sd2i  icn  prnno  .t.t  Omaren  anon  a.T:tt^  vn^  D^orsi  d\s'?o 

Zu  4.  f:  ;':2n  Kin  i:ooi.  Es  ist  also  der  31.  Tag  als  Rosch  Chodesch 
der  1.  Tag  det;  li  «•  ii  i-  ii  Moii;d<  s,  der  folgende  Tag  ist  der  2.  Tag  dieses 
Monates  u.  t^.  w. 

Zu  5,  ,1:  X7a  y.vH'\  mK  maiyon  rurai.  Ks  ist  sonach  der  1.  Adar 
'l'T  interealirte. 

Zu  6,  T :  Ein  regelmässiges  Gemeinjahr  hat  sonach  354  Tage 
-ein  mangelhaftes  Gemeinjahr  nur  853  und  ein  überzähliges  35.5  Tage.     Ein 

regelm.  Schaltjahr  hat  384  Tage,  ein  mangelhaftes  S<)im!»-  •'"•  ■'^■'  '!'••' < 

<i\n  ii  herzäh  11  gcH  Schaltjahr  385  Tage. 


-     48     — 

diese  beiden  Monate  voll  sind,  wird  ein  ü  b  e  r  z  ä  h  1  i  g  e  » 
genannt ;  sind  beide  Monate  mangelhaft,  so  ist  das  Jahr  ein. 
mangelhaftes;  und  ein  Jahr,  in  welchem  Marcheschwan 
mangelhaft  und  Kislev  voll  ist,  wird  ein  regelmässiges 
genannt. 

7.  Um  zu  wissen,  ob  ein  Jahr  überzählig,  mangelhaft  oder 
regelmässig  sei,  verfährt  man  also:  Man  bestimme  vor  Allem 
den  Wochen-Tag,  auf  den  der  1.  Tag  jenes  Jahres  festgesetzt 
werden  mnss,  dessen  Charakter  man  wissen  will,  nnd  bestimme 
den  Tag,  auf  den  der  1.  Tag  des  darauffolgenden  Jahres  fest- 
gesetzt werden  soll.  Nim  berechne  man  die  Zahl  der  zwischen 
beiden  liegenden  Tage,  die  Kebia  -  Tage  selber  ausgenommen. 
Liegen  zwischen  diesen  2  Tage,  so  ist  das  Jahr  ein  mangel- 
haftes: ist  die  Zahl  der  dazwischenliegenden  Tage  3,  so  ist  das 
Jahr  ein  regelmässiges,  und  findet  man  zwischen  beiden  4  Tage, 
so  ist  das  Jahr  überzählig. 

.jiiDD  n^nn  \sip:  i<h^  vSddi  non  \wm^  nn  n^nw  mm 

niinnt?  nwn  t^xn  in  irnp:t^  dv  n'r'nn  rin  xin  p  n?  pntt?n  ^d^ 
in  rnp^t?  üv  rini  ^rnt^  piDn  i:iKnts^  lön  nwin  ihd  rT^ 
nr^npn  dvd  pn  p^rnr  D-^aNT  p:a  ntc^nni  nnnvS  '^tt?  n:trn  tt^xn 
DS1  jnon  n:rn  >mn  vn^  D>a'  ^:tt?  j.Tio  xirx^n  d>s  i?  ^tri  it  f?t£^ 
nrnn^s  Dn':n  sirön  dxi  pion  v.t  d>ö^  nt^^t^  on^io  «i:ön 


Zu  7,  t  u.  8,  n  :  ^^^  '1='^  J'^Iii*  ein  Gremeiiijahr,  so  bleiben,  wenn 
man  den  1.  Tag  Roseli  Hasclianali  als  den  Kebia-Tag  aiisser  Acht  lässt^ 
noch  352,  353  oder  354  Tage  des  Jahres  übrig,  je  nachdem  das  Jahr  ein  man- 
gelhaftes, regelmässiges  oder  überzähliges  ist  Nun  ist  352  =  (7  x  50)  4"  2, 
353  =  (7  50)  4-  3  lind  354  =  (7  >^  50)  +  4,  daher  die  im  Punkt  T 
des  Vlli.  Abseh.  gegebene  Regel.  Ebenso  bleiben  beim  Schaltjahre, 
wenn  man  vom  1.  Tage  Roseh  Hasehanah  absieht,  noch  382,  383,  oder  384 
Tage  des  Jahres  übrig,  je  nachdem  es  mangelhaft,  regelmässig  oder  über- 
zählig ist.  Nun  ist  382  ^  (7  x  54)  -f-  4,  383  =  (7  x  54)  +  5^ 
384  =-   (7   >:   54)  -f  6  und  daher  die  im  Punkt  8  d.  A.  gegebene  Regel. 


—     41>     — 

^.  IKkIi  gt'lU'ii  diese  lictit'ln  nur  daiiii.  wenn  da.>  -hihr, 
dessen  Charakter  man  kennen  will,  ein  ( Jenieinjahr  ist ;  ist  es 
aber  ein  Schaltjahr,  so  hat  man  folti^ende  Re*reln :  findet  man 
zwischen  dem  Ta«jje  der  Kebia  und  dem  Kebia-Ta;L(e  des  folgen- 
den Jahres  4  Tage,  so  ist  das  Jahr  ein  mangelhaftes  Schalt- 
jahr :  ist  die  Zahl  der  Zwischentage  5,  so  ist  das  Jahr  regel- 
mässig, und  beträgt  die  Zahl  der  Zwischentage  6,  so  ist  das 
Jahr  ein  ü))erzähliges  Schaltjahr. 

d.  Wir  wollen  beispielsweise  den  Charakter  eines  Jahres 
wissen,  das  ein  Gemeinjahr  ist  und  dessen  Eosch-Haschanah 
auf  Donnerstag  fällt ;  Kosch-Haschanah  des  folgenden  Jahres  sei 
Montag,  Dann  liegen  zwischen  beiden  Kebiatagen  J3  Tage,  also  ist 
das  Jahr  regelmässig.  Fiele  aber  Eosch-Haschanah  des  folgenden 
Jahres  auf  Dienstag,  so  wäre  das  Jahr  überzählig.  Wäre  Eosch- 
Haschanah  des  betreffenden  Jahres  ein  Samstag  und  träfe  der 
folgende  Eosch-Haschanah  auf  Dienstag,  so  wäre  das  Jahr  man- 
gelhaft. Genau  in  derselben  Weise  verfährt  man  beim  Schaltjahre. 

10.  Es  gibt  Merkmale,  auf  die  man  sich  stützen  kann, 
damit  man  bei  der  Berechnung  des  Charakters  der  Monate  des 
Jahres  sich  nicht  irre.   Sie  basiren  auf  den  Fundamenten  jener 

n:v  nms*  >rin  VrT  d^ö>  nrnivS  nnnx  hz'  ri:v  nr^np  dv  pDi 
DS1  \^iüD  rn*  ü'^ü'  nv^n  on^ra  x-iön  asi  onon  mmron 

n:x:^n  t^si  ^^'^^  ir  dw  ^t^in  nno  vrb  irints?  nn  itd  c^a 
s:;o:  nntt^D  ':rn  nnns  ^r  nz^n  tr^sn  nto^.rc  N\ni  ^c^^ann 
t?sn  ^^'^  iS\si  piDD  nwm  ir  n:c?r  VjVT  d^ö^  r]vh^  jn^ri 

nvmni  mrnpni  jintrnn  nt  np>y  hv  pn:3  jni  n:rn  ^t^in  im'^ü 


Zu  10,  ^ :  Fällt  RoRch  Haschanah  auf  Dienstag,  so  kann  das  Intervall 
zw.  diesem  KeLiatage  u.  dorn  des  folgenden  Jahres  nur  3  oder  5  sein.  Das 
Intervall  2  gibt  für  den  1.  Tag  des  folgenden  Roseh  Haechanah  einen  Froitac, 


-     50     - 

Eechnuug  und  der  Kebia  und  üecliia,  deren  Wesen  wir  erklärt 
haben.  Sie  sind  :  jedes  Jahr,  dessen  Eosch-Haschanah  auf  Diens- 
tag fällt,  ist  stets  regelmässig,  gleichviel  ob  es  ein  Gemeinjahr 
oder  ein  Schaltjahr  ist ;  fällt  Eosch-Haschanah  auf  Samstag  oder 
Montag,  so  kann  das  betreffende  Jahr  nie  regelmässig  sein, 
gleichviel  ob  es  ein  Gemeinjahr  oder  ein  Schaltjahr  ist;  fällt 
Eosch-Haschanah  auf  Donnerstag  und  ist  das  Jahr  ein  Gemein- 
jahr, so  ist  es  unmöglich,  dass  dasselbe  mangelhaft  sei ;  ist  es 
aber  ein  Schaltjahr,    so  ist  es    unmöglich,    dass  dasselbe  regel- 


p  ncait^Dn  }>n  D^ir^  pioD  ^^^n  ^h  ':'ü2  is*  nntrn  n:ttrn 
rn^tt^  it^Dx  \s  N>n  nimrö  dni  n?  pnt^n  >d^  Dnon  n't?in  vr\'>v 

was  wegen  Adu  nicht  möghcli  ist ;  das  Intervall  4  fülirt  auf  einen  Sonntag, 
was  wieder  wegen  Adu  nicht  möglich  ist.  Das  Intervall  6,  welches  das  Jahr 
als  ein  überzähliges  Schaltjahr  charakterisireu  würde,  ist  unmöglich  anzu- 
nehmen, weil  dann  Roseh  Haschanah  des  folgenden  Gemeinjahr^s  auf  Dienstag 
fiele,  der  Jom  hamoled  also  schon  Montag  gewesen  und  Dienstag  nur  wegen 
Betu-Thakpat  als  Jom-Kebia  angenommen  worden  sein  müsste.  Dann  hätte  aber 
_  wie  dies  aus  der  zu  Punkt  5,  n  des  Abschnittes  VII  gegebenen  Erläute- 
rung hei-vorgeht  —  Bosch  Haschanah  des  Schaltjahres  nicht  Dienstag  sein 
können,  sondern  hätte  auf  Donnerstag  fallen  müssen,  was  der  hier  gegebenen 
Voraussetzung  widerspricht  Dagegen  führt  das  Intervall  3  auf  einen  Samstag, 
das  Intervoll  5  auf  einen  Montag;  diese  beiden  Fälle  charakterisireu  aber 
das  Jahr  als  ein  regelmässiges. 

Fällt  Eosch  Haschanah  auf  Samstag  oder  Montag,  so  kann  das  be- 
treffende Jahr  nie  regelmässig  sein,  denn  sowohl  3  als  5,  welche  die  das 
regelm.  Jahr  charakterisirenden  Intervallszahlen  sind,  führen  zu  Unmöglich- 
keiten. Das  Intervall  3  führt  im  Falle  eines  Samstages  auf  einen  Mittwoch, 
im  Falle  eines  Montages  auf  einen  Freitag,  also  immerhin  auf  einen 
Adu-Tag  ;  das  Intervall  5  führt  im  Falle  eines  Samstages  auf  einen  Freitag, 
im  Falle  eines  Montags  auf  einen  Sonntag,    also  wieder  nur  auf  Adu-Tage. 

Fällt  Roseh-Haschanah  eines  Gemeinjahres  auf  Donnerstag,  so  ist  es 
unmöglich,  dass  dasselbe  mangelhaft  sei,  da  das  ein  mangelhaftes  Gemeinjahr 
charakterisirende  Intervall  auf  einen  Sonntag,  also  auf  einen  Adu-Tag  führt. 

Ist  das  Jahr  ein  Sehaltjahr,  so  kann  es  nicht  regelmässig  sein,  weil 
das  betreffende  Intervall  5  auf  einen  Mittwoch,  also  ebenfalls  auf  einen  Adu- 
Tag  führt. 


-     f)!      — 

IX.  Abschnitt. 

1 .  Bezüglich  des  Sonnen  Jahres  sind  unter  den  Weisen  Israels 
Kiiii^a\  die  annehmen,  dass  es  -^65 ^'^  Tage,  d.  i.  365  Ta/sre 
und  6  Stunden  Iiabe  ;  Andere  wieder  sind  der  Ansicht,  dass  die 
Zahl  der  Stunden  etwas  weniger  als  Vx  Tag  ausmache.  Auch 
unter  den  Gelehrten  Grieclioiilands  und  Porsiens  ist  in  dieser 
Beziehung  ein  Streit. 

2.  Nach  denen,  welche  anueiimeu,  dass  das  Sonuonjaiir  365  Vi 
Tage  hat,  bleiben  vom  ganzen  19 jährig  en  Cyclus  —  wie  bereits 
oben  hervorgehoben  wurde  —  1  Stunde  und  485  Chalakim  übrig, 
imd  ist  das  Interwall  zwischen  2  aufeinander  folgenden  Thekuphen 
91  Tage  und  772  Stunden.  Kennt  man  daher  Tag  und  Stande 
einer  Thekuphah,  so  beginne  man  von  dieser  an  zu  zählen  zur 
zweiten,  von  der  zweiten  zur  dritten  und  so  fort. 

3.  Die  Thekuphah  Nisan  ist  die  Stunde  und  Chelek,  in 
^velcher  die  Sonne  in  das  Haupt  des  Sternbildes  des  Widders 
tritt ;  die  Thekuphah  Thamus  ist  der  Moment,  da  die  Sonne  in 

nirno  Sdö  nstr^  nv  rnii  nv  n^üv  xMt^  nais  sint^  >^  (.3 
n%nn  i:ioxt^  iöd  n^p'r'n  n-cm  nns*  nrtr  n:t^  nitry  rc^n  hv 
rintrai  nrttr  >^:m  nirtr  rntt^i  nv  D^rt!?m  ins  nDipn^  noipn  pn 
noipn^  n:öo  m:a^  ^>nnn  sm  r^vv^  irxm  dv  n?  \^n  nns  noipn 

r^-in  traten  id  Disntr  p'^nm  nrrn  snn  |d^:  DDipn  co 
nt^n  ncpm  jtsio  S?a  t^snn  traten  nvn  nan  nsipni  sSa  ^?o 

Zn  2.  3:  Dies  ist  die  Thekuphen-Keelinung  von  Samuel,  dem 
Vorsteher  der  berühmten  Schule  zu  N.ihardeah,  einer  Stadt  in  der  Nähe  des 
alten  Babylons.  91  Tage  71/^  stun-ien  deshalb,  weil  4  v  (91  Tage  _|_  7/^  stunden) 

=    364   Tage    _|_   30    stunden    —    365    Tage    _|_   ß   Standen. 

Zu  3,  3  :  Zur  Zeit  des  Moled  tohu  waren  von  der  betreftenden  Woi'he 
verflossen  1  Tag  5  äiunden  204  ch»iakim  jjjgo  zahlte  man  zur  Zeit  des  darauf- 
folgenden Moled  Nisan  : 

4* 


—     52     — 

das  Haupt  des  Sternbildes  des  Krebses  tritt ;  die  Thekuphah 
Tliischri  findet  statt,  wenn  die  Sonne  in  das  Sternbild  der  Wage 
tritt,  und  Thekuphah  Tebeth  ist  der  Moment,  da  die  Sonne  in 
das  Haupt  des  Sternbildes  des  Steinbockes  tritt.  Im  ersten  Jahre 
der  Schöpfung  war  Thekuphah  Nisan  7  Tage,  9  Stunden  und 
642  Chalakim  vor  dem  Moled  Nisan. 

4.  Die  Berechnungsmethode  der  Thekuphen  ist  also :  Vor 
Allem  muss  man  wissen,  wie  viele  volle  Cyclen  seit  dem  Jahre 
der  Schöpfung  verflossen  sind,  und  nehme  für  jeden  dieser  Cyclen 

naö^D  ü'phn  n"öim  mrr  rtrni  d^ö'  nrnt^n  ;d>:  iSiö  Dip 
nrtr  {Hö  "iirno  ^^^i^  npi  nicint?  mrnön  ip  ^1^l:^^  n:c^a  ü'^h'v 


1    Tag      5    Stunden    204  Cbalakim 

+  6X(1  Ta?  12  Stunden  793  Chalakim)  Siehe  P.  6  d.  VI.  Abscli. 


d.  i.  (1  Tag  0  Stunden  204  Chalak  m)  _j_  (9  Tase  4  Stunden  438  Chalakim)  __ 
10   Tage    9    Stunden    ß42   Chalakim.   ;^^un    ^ar    Tliek'upha    :N^isan    7  Tage  9    Stmden 

r)42  Chalakim  vor  Molecl  Nisan,  d.  li.  zur  Zeit  der  Thekupha  Nisan  des 
Jahres  1  der  Schöpfung  waren  von  der  betreffenden  Woche  genau  3  Tage 
verflossen ;  Thekupha  Nisan  dieses  Jahres  hat  also  genau  zu  Beginn  des 
4.  bürgerliehen  Tages  d.  i.  zu  Beginn  der  Nacht  auf  Mittwoch  stattgefunden. 

Zu  4,  '7:  Wir  wissen  aus  Punkt  3  d.  A.  und  zugehöriger  Erläuterung, 
dass  Thekuphah  Nisan  des  1.  Jahres  der  Schöpfung  statt  hatte  um  S  Tag» 
0  Stunden  Q  Chalakim.  ])a  das  Intervall  zwischen  2  aufeinander  folgenden 
Nisan-Thekuphen  365V+  Tage  beträgt,  so  kann  die  Tageszeit,  um  welcher 
Thekuphah  Nisan  überhaupt  statt  haben  kann,  nur  ein  Vielfaches  von  V*  Tag 
sein,  daher  Thekuphah  Nisan  nur  um  0  Stunden^  Q  [stunden^  12  Stunden  und 
18  Stund  n  d,  j.  zu  Beginn  der  Nacht,  um  Mitternacht,  zu  Beginn  des  Tages 
und  am  Mittag  statt  haben  kann.  Und  da  das  Intervall  zwischen  2  Thekuphen 
(Siehe  Punkt  2  d.  A,  IX)  91  Tage  77^  stunden  beträgt,  so  ergeben  sich  die 
weiteren  in  Punkt  4  dargelegten  Pegeln  von  selbst. 

7\vh^  ps'Dio  n^Si  Siehe  hiezu  Erläuterung  zu  ."!  3. 

Die  Zahl  28  hat  Bezug  auf  den  28jährigen  Sonneneirkel  (hii^  innö), 
nach  dessen  Ablauf  die  Sonne  wieder  an  denselben  Wochentagen  dieselben 
Punkte  ihrer  Bahn  erreicht. 

1  Tag  6  Stunden  igt  der  Ucberschuss  eines  zu  365'/4  Tagen  angenom- 
menen Sonnenjahres   über    die   volle  Wochenzahl,    denn    365'/*    =    (7X52) 


—    r^:\    — 

I  St.  und  485  eil.  Nim  sammle  man  die  Chalakim  zu  Stimdeu 
uud  die  Stunden  zu  Ta^^e.  subtrahirc  von  allem  7  T.,  9  St.. 
()42  Gh.  und  addire  den  Kest  zum  Moled  Nisan  des  1.  Jahren 
des  Cyclus,  so  erhält  man  Stunde  und  Monatsdatum  der  Theku- 
phah  Nisan  dieses  Jahres  des  Cyclus.  Von  hier  ab  beginnt  mau 
zu  zählen  91  T.,  TV«  St.  für  jede  Thekuphah.  Will  man  aber 
wissen  die  Thekuphah  Nisan  eines  beliebigen  Jahres  des  jewei- 
ligen Cyclus,  so  nehme  man  für  jeden  vollen  Cyclus  1  St., 
485  eh.,  für  alle  vollen  Jahre,  die  im  neuen  Cyclus  bereits  ver- 
gossen sind,  10  T.,  21  St.,  204  Ch.,  addire  alles  und  subtra- 
hire  davon  7  T.,  9  St.,  642  Ch.  Nun  dividire  man  den  Kest 
durch  die  Bauer  eines  Mondmonates,  d.  i.  29  T.,  12  St.,  793  Ch., 
so  bleibt  ein  liest,  der  natürlich  kleiner  ist  als  die  Dauer  eines 
Mondmonates  ;  den  addire  man  zuiri  Moled  Nisan  selbigen  Jahres, 
so  erfährt  man  Stunde  und  Monatsdatum  der  Thekuphah  Nisan 
dieses  Jahres.  —  Gemäss  dieser  Rechnung  kann  Thekuphah 
Nisan  immer  nur  zu  Beginn  der  Nacht,  oder  um  Mitternacht, 
oder  zu  Beginn  des  natürlichen  Tages,  oder  um  Mittag  statt- 
haben. Thekuphah  Thamus  kann  nur  stattlinden  um  7V2  St. 
oder  um  1' .^  St.  des  Tages  oder  der  Nacht.  Thekuphah  Thischri 

S^nnn  n:ööi  iirnon  p  n:^n  nnix  hv  {d>:  nDpn  ^^^n  t?"fni 
DS1  ncpm  HDipn  Sd'?  .T^rnai  mrtt^  rntri  nv  D^rrm  inx  ni:a^ 

■nrno  h^h  .Tcm  nrtr  n^^b^n  |mrnan  b::h  np  ^2  naix?  nnxtr 

mrr  '^^  d>o^  7  i:!2ö  pn:m  Sdh  Y2p^  n:r  Sd^  apSn  i-'^i 
'n  mptt^  3  n  dv  r^'D  r\j2bn  ^t?in  DD^Str^n  nst^m  o^pSn  n-anm 
1S10  Si;  inix  P]^Din  nzzbr^  ^mn  mns  nx:!?:m  op^n  y):^  msa 
noD3  n::rn  nms  bv  {d^:  noipn  jor  rim  nwn  nmx  St^  {du 
oSirS  nrx  n^  pntrn  ^cS  (du  riDipn  .nrtr  hdddi  sm  irinn  dv 
^::n3  is  Dvn  nSnnn  ^s  nVS"i  ^-^'na  is  nS*Sn  n^nn^  ix  xSx 
nrrn  ix  n-inai  mrtr  'rn  ix  xSx  n:\x  aSir^  nan  nöipm  Dvn 
'c3  x'r'x  nrx  D^ir^  ntrn  nDipni  n^'^n  pn  dv3  p3  n^cnai  nn« 


—     54     — 

kann  nur  um  9  St.  oder  um  3  St.  des  Tages  oder  der  Nacht 
statthaben,  währeud  Thekuphah  Tebeth  immer  nur  um  JOV2  St. 
oder  um  4V2  St.  des  Tages  oder  der  Nacht  stattfinden  kann. 
Will  man  nun  wissen,  an  welchem  Wochentage  und  um  welche 
Stunde  eine  Thekuphah  stattfindet,  so  nehme  man  alle  vollen 
Jahre,  die  seit  der  Schöpfung  bis  zum  jeweiligen  Jahre  ver- 
flossen sind,  dividire  diese  Zahl  durch  28  und  multiplicire 
den  Rest  mit  1  T.,  6  St. ;  zum  Producte  addire  man  3  uM  divi- 
dire das  Gesammtresultat  durch  7,  so  bleibt  ein  Rest  von  Tagen 
und  Stunden  übrig,  die  man  von  Beginn  der  Nacht  auf  Sonntage 
zu  zählen  anfängt,  und  so  bekommt  man  Wochentag  und  Stunde 
der  Thekuphah  Nisan.  Die  Zahl  3  wird  hinzugefügt,  weil  die 
1.  Thekuphah  des  Schöpfungsjahres  statthatte  zu  Beginn  der 
Nacht  auf  Mittwoch. 

5.  Es  sei  z.  B.  zu  bestimmen  die  Thekuphah  Nisan  des 
Jahres  4930  der  Schöpfung.  Dividirt  man  alles  durch  28,  so 
bleibt  1  als  Eest :  multiplicirt  man  dies  mit  1  T.  6  St.  und 
addirt  3  T.  hinzu,  so  erhält  man  für  Thekuphah  Nisan  die  Nacht 

n^^^n  pD  nv2  pn  ni:nöi  nirr  rnnxn  \s  ni^nai  n-wv  '>n  iv^ 
nsipnn  ^^■^n  nv^n  ir  \sm  nnrn  ^ö^o  nv  n^  '«d  vrh  min  u^ 
^^n  "^^tt^ni  n^rint!^  nw  iv  m^2r^^  n:tya  i^nrt^  amo:  n^:^  np 
ppi  r\^v^  ')  in^  nv  n:^  h^h  np  nao  inv  i»str:m  na  n"D 

in  pntrnn  r>:i>  itr.s^i  nntrn  inx  ^>^  n^nna  maoS  ^^nnn 
hv  niitrxi  nDipnttr  'o^  r\^h^  pD^oia  na^i  |d>:  noipn  n\nn 

,>r^ni  ^>^  n^nnn  nn>n  ht^  n^tsr 

mxo  rt?n  nü^  hv  jd^:  nsipn  pt^  irif^it^  nn  11:0  («n 
nnx  HDü  ixt^n  n"D  n"n  ^nn  -[^^t^nto  ni^ü^^^  d^d^s  nrnisi  '^ 
{D':  riDipn  nxi:a:  ':i  v^r  ?]>Dim  mpt?  üt?i  inx  dv  n^  npn 

Zu  5    ,-|:  Im  Nisan  d.  J.  4930    waren    volle    4929    Jahre   verflossen- 

Nun   ist   4929    =    (28X176)   +   1  ;    1X(1    Tag     _j_    6    stunden)     ^     1    Tag    _|- 

6  stundeii  .  addirt  man  3  Tage  hinzu,  so  bekommt  man  :  4  Tage  _[_  ß  stunden 
oder  Theknphah  Nisan  d.  J.  4930  hatte  statt  in  der  Nacht  auf  Donnerstag 
u.  zw.  um  Mitternacht. 


-     55     — 

auf  Donnerstag  0  8t.  Nachts.  Addirt  man  noch  TVa  St.  hinzn^ 
so  findet  man  Thokuphah  Thamus,  statthabend  am  Donnerstag 
um  1'/^  St.  des  natürlichen  Tages.  Addirt  man  noch  1^1^  St. 
hinzu,  so  hndet  man  Thekuphah  Thischri,  statthabend  Donners- 
tag um  9  St.  des  Tages  und  gibt  man  noch  T'a  St.  hinzu,  so 
findet  man,  das  Thekuphah  Tebeth  statthabe  um  ^\!^  St.  der 
Nacht  auf  Samstag.  Fügt  man  wieder  7V  St.  hinzu,  so  findet 
man  Thekuphah  Nisan  des  kommenden  Jahres  stattfindend  zu 
Beginn  des  6.  Wochentages,  und  so  fortfahrend  bekommt  man 
eiiK^  Thekuphah  nach  der  andern. 

0.  Will  man  wissen,  an  welchem  Tage  des  Monates  die 
Thekuphah  Nisan  eines  Jahres  stattfindet,  so  ergründe  man  vor 
Allem    den  Wochentag    derselben   so   wie    den  Wochentag    des 

V21D  H'br  pfDinrDi  'n  ovo  n:rnoi  nvv2  non  noipri  n^nn  n.n 

'V'2^  S^Sji  n'::nO')  mrt?  nn  niica  riDipn  ^^-^n  nmai  mrr  rntr 

♦nsMpn  ins  noipn  d^um  ^jid  ir  i?  T'n  n  dv 
^c?  jD^:  riDipn  ."rnn  tt^inn  dv  na^n  ri^^  n^^nn  ds  m 


Zu  6,  1 :  Nahezu  11  Tage  ist  die  Differenz  zwischen  Sonnenjahr  und 
Mondjahr.  )hn  C'3::t2  d.  h.  im  Cyclus  260.;  denn  multiplieirt  man  260  mit 
der  Differenz  der  Dauer  der  Sonnenjahre  und  der  Mondjahre  in  einem  19jährigen 
Cycdus  d.  i.  mit  1  stunde   und  485  Chaiakim^   go  bekommt  man   260    stunden 

und  126.100  Cbalakim.  Kun  sind  126.100  =  116  Stu  den  und  820  Chalakim, 
es     ist     also    260 X(l    S*"'"*«   +    485    Chalakim)    ^    376   stunden     820    Ch.lakim 

_  1.5  Tage  16  stoBden  820  Chalakim.  Zwischen  Thekuphah  Nisan  und  Moied 
Nisan  des  Schopfungsjahres  liegen  aber  7  Taue  9  sui.den  642  Ch^ukim, 
daher  gibt  die  Keduction  auf  Moled  Kisan  8  Tage  7  stunden^  17^  Ch-iakim. 
Nun  war  Moled  Nisan  des  1.  Jahres  der  Schöpfung  in  der  Nacht  auf  Mitt- 
woch und  fiel  daher  die  Kebia  Nisan  d.  i.  der  1.  Nisan  des  Schöpfungsjahres 
auf  Donnerstag;  und  nachdem  alles  auf  1.  Nisan,  dem  Tage  der  Kebia,  ru 
reduciren  ist,  so  bleiben  in  voller  Tageszahl  genommen  7  Tage,  die  zum  Mul- 
tiplicationsresultate  mit  11   zu  addiren  sind. 

Man  dividirt  durch  30  Tage^  weil  dies  nahezu  die  Dauer  eines  Mond- 

monat«^s  ist. 


i:)b      — 


1.  Nisan  dieses  Jahres  und  die  Zahl  der  vollen  Jahre,  die  vom 
letzten  19jährigen  Cyclus  bereits  verflossen  sind.  Letztere  mul- 
-fciplicire  man  mit  11  und  gebe  in  gegenwärtiger  Zeit  zum  Pro- 
ducte  7  T.  hinzu.  Dividirt  man  nun  alles  durch  30,  so  bleibt 
ein  Rest,  den  man  vom  1.  Tage  Nisan  ab  zu  zählen  beginne. 
Gelangt  man  dadurch  zu  dem  (früher  bestimmten)  Wochentage 
der  Thekuphah,  so  ist  dies  auch  thatsächlich  der  Thekuphahtag, 
ist  dies  aber  nicht  der  Fall,  so  zähle  man  so  lange  1,  2  oder 
3  Tage  weiter,  bis  man  auch  den  bestimmten  Wochentag  er- 
hält. Ist  das  betreffende  Jahr  ein  Schaltjahr,  so  beginne  man 
zu  zälilen  vom  1.  Weadar ;  der  Monatstag,  den  die  Rechnung 
so  ergibt,  ist  der  Tag  der  Thekuphah. 

7.  Es  sei  z.  B.  zu  ergründen,  an  welchem  Monatstage  die 
Thekuphah  Nisan  des  Jahres  4930,  des  9.  Jahres  des  260.  Cyc- 
lus, stattfindet.    Wir    fanden,    dass    der    1.  Tag    des    Monates 

nir  h:h  npm  nrnan  t»  nnr  oniöa  D>:ir  na^i  i?  r\w  hv  p^i 
^vn^  ^h^  D^:ö?n  u^n^  '?  n^t5>n  didd  hv  n'Dini  dv  nrj?  ins* 
v^y^  Dx  tD>:  mn  t^xiö  im^ö^  s^nnn  '^a  mnD  ii<t^:ni  6  'h  h^n 

«noipnn  n>nn 
St^  JD^:  nDipn  .Tnn  mnn  hödd  v^'>h  iri:nt^  nn  i^d  (»r 
p>:  mn  t^si  i:s^:a  on  nrnoa  n^r^trn  n:t^  «>nt^  ^pnn  n:t2? 

Zu  7,  t:  Naeli  Punkt  14  und  15  d.  A.  VI  findet  man  den  Moled  Nisan 
d.  J.  4930  also:  4930  ==  19x259  4-  9  d.  li,  im  Jahre  4930  sind  bereits 
259  Cyelen  und  8  volle  Jahre  des  260.  Cyclus  verflossen.  Nachdem  aber  in 
8  Jahren  o  Gemeinjahre  und  3  Selialtjahre  sind,  so  hat  man  folgende  Rech- 
nung : 

259  (2  Tage  _|_]  6  Stunden  _|_  595  Chalakimj— 518  Tng^  41  44  «tun<len  154105Cb. 
-|-  5  (4Tage_j_  7  Stunden -j.  876  Chalakim)^  20Tc>ge  40  Stunden  4380  Gh. 
-f  3v(5Tage-j-21Stunden_f_589Chalakim)^  15  Tag«  63  Stunden  ]767Ch. 
+  _6X(l^*5«-|-12Stuoden_j_793Chalak  m)=       ßX^^e       72  Stunden        4758  Ch. 

559  Ta^- 4319  stunden  165010^ 
oder:    745  Tage         7  stunden  850  Ch. 

lasst  man  die  vollen  Wochen  weg,  dividirt  also  durch  7,    so  bleiben  3  Tage 

7  Stunden  850  chaiak  m  als  Zeit  des  Moled  Nisan  d.  h.  der  Moled  Nisan  fand 

statt  m  der  Nacht  auf  Mittwoch  und  der  1.  Nisan  war  also  Donnerstag. 

Auch  die  Thekuphah  Nisan  fiel  auf  Donnerstag ;  Siehe  P.  5  d.  A.  IX. 


—     57     — 

\isau  dieses  .hihms  auf  einen  Douueratug  und  aucli  die  The- 
kuphah  Nisau  auf  einen  Donnerstag  fallen  nniss.  Xachdem  aber 
dieses  Jahr  das  I).  .lalir  des  Cyclus  ist.  so  sind  bereits  8  volle 
-lahre  des  Cyclus  verflossen.  Nun  multiplicire  man  diese  Zahl 
mit  11,  das  Product  ist  88,  addirt  man  7  hinzu,  so  bekommt 
man  95,  welche  Zahl  durch  30  dividirt,  5  zum  Rest  gibt.  Fängt 
man  an  zu  zählen  vom  1.  Nisan,  der  ein  Donnerstag  ist,  5  Tage, 
so  führt  die  Rechnung  zu  einem  Montag.  Da  wir  aber  wissen, 
dass  der  Wochentag  der  TJiekuphah  niclit  ein  Montag,  sondern 
ein  Donnerstag  sein  muss  so  zähle  man  noch  weiter  Tag  für 
Tag  bis  zum  Donnerstag,  dem  Wochentage  der  Thekuphah,  und 
tindet  sonach,  dass  die  Thekuphah  Nisan  des  genannten  Jahres 
statttindet  am  8.  Tage  des  Monates  Nisan.  Und  dies  ist  der  V^or- 
si^ang  für  jedes  Jahr. 

8.  In  Bezug  auf  unsere  Bemerkung,  derzufolge  man  Tag 
nach  Tag  weiter  zählen  soll  bis  zum  Wochentage  der  Thekuphah, 
gilt  als  Kegel,  dass  man  nie  mehr  als  1,  2  oder  3  Tage  hin- 
zuzufügen braucht,  und  es  ist  nur  ein  grosser  Zufall,  wenn  ein- 
mal 4  Tage  zugezählt  werden  müssen.  Findet  man  aber,  dass 
<iuch  nur  um  1  Tag  mehr  als  dies  genommen  werden  muss,  so 
ist  dies  ein  sicheres  Kennzeichen,  dass  man  sich  in  der  Rech- 
nung geirrt  hat  und  mau  wiederhole  daher  die  Rechnung  mit 
grösster  Sorgfalt. 

UV  x""»  ;no  n:v  h^h  npn^D  n:ör  mmojn  ü'^wn  vn>  nirna^ 
ii»sr:  'b  'h  hjn  i^^trn  n-i:  h^n  '^^n  'r  pj^Din  n-D  d^öm  Sd  v.t 

kSx  nnrn  'ZV2  noipnn  pstr  VjVI'  ^23i  ':v  dv^  pntt^nn  ru> 
Qv  sinr  '^'C^'f^nh  VjHV  iv  uv  nnx  nv  ?]>Din  p^o^  "»r^onn 
bv^  |D^:  vin^  ^rar  dv2  ir  n:r3  jd>:  riDipn  nvSi^a:  nDirsnn 

♦n:tri  n:r  hD2  nvvn  nx?n  ']'r{n 

ncipnn  uvh  p':nr  ir  dv  nnx  uv  r,>Din  i:iöxr  n^  (.n 

hM:  sSdt  ':  ix  q  ix  inx  dv  xSx  ?]^DinS-  yri  n'r\r,  xS  üh^vh 

^^DtnS  "jn::  nnxc7  nx::^  dxi  w^^  nrnnx  p,'Din^  ^iic-.Tnnt^  xin 

.pnpin  ntrnm  m:nm  tintrnn  n^rc:r  nn  nr  Sr  dv 


—     58     - 

Abschnitt  X. 

1.  Unter  denjenigen  Weisen  Israels,  die  der  Ansicht  sind, 
dass  ein  Sonnenjahr  Meiner  als  365 V^  Tage  ist,  sind  Einige, 
welche  annehmen,  dass  das  Sonnenjahr  365  Tage,  5  Stunden, 
997  Chalakim  und  48  Eegaim  habe,  wobei  1  Eega  gleich  ist 
^'^6  Chelek.  ^ach  dieser  Annahme  beträgt  der  üeberschuss  des 
Sonnenjahres  über  das  Mondjahr  10  T.,  21  St.,  121  Cli.,  48  Eg., 
dagegen  findet  man  in  einem  19jährigen  Cyclus  absolut  keine 
Differenz,  vielmehr  ist  in  jedem  solchen  Cyclus  die  Dauer  der 
Sonnenjahre  absolut  gleich  der  Dauer  der  Mondjahre  und  zwar 
die  Gemeinjahre  und  Schaltjahre  inbegriffen. 

2.  Zwischen  jeder  Thekuphe  sind  nach  dieser  Annahme 
91  T.,  7  St.,  519  Gh.,  31  Eg.  Kennt  man  also  eine  Thekuphah, 
so  findet  man  mit  Hilfe  dieser  Zahl  die  folgende  Thekuphah  und 
zwar  in  der  nämlichen  Weise,  die  oben  bei  jenen  Thekuphen 
befolgt  wurde,  woselbst  für  das  Sonnenjahr  365  ^/^  Tage  an- 
genommen wurden. 

^öDHö  r^nia  mnc  xintr?  iö\s  «in^  >ö^  nnnn  n:^  (,« 

bv  nann  nw  noDin  n^nn  nr  pntrn  'Qb^  pSnn  rv^  inx  r:iii"n 
i^"y  pb  p'ü  V2^  n-ai  p^n  «"dpi  nv^  s"3i  d^ö^  '^  n:nSn  nar 
^Dn  ;xS«  ^^D  m^  ts"'  b^  iitnön  noDin  «iran  x^i  n'^ö  .^''Dp 
.mimram  mcait^Dn  n:2bn  ^:^  nv  nnnn  ^w  iö^tr>  dhd  "nrno- 
mrtt?  'n  dv  «"ir  ni  ]']2^n  ^dS  noipm  noipn  b^  y2  r^n 
HDipn  j?int^Di  x'6  23'"'p''n  iS"!iC  onS  p'D  r:n  x^^i  a^p^n  ö"'pm 
HDipn  rim  nr  p>ao  r:in  imx»  mtrnn  nnM  ^n!3\s  niDipnn  jn 
.r^ni  x>nr  n:t^n  riDipra  laixatr  pin  '^r  nnnxtrr 

Zu  I,  K:  Die  Gesammtdauer  der  Sonnenjalire  in  einem  19jälirigen  Cyclus 
ist   nach   dieser  Annahme   19   (365  Tage  _|_   5  stunden  _|_   997   cuaiaki.u    _|_ 

48  R.^  )  =  6935  Tage  _j_  95  stunden  _j_  18943  Cbalakim  _j_  912  Rg.  ==  6935  Tage 
95    Stunden    18955   Chalakim    _   6935    Tago  _[_   112    Stunden   _J_  595    Chalakim    _ 

6939  Tage  _|_  16  Stunden  _^  595  Cbalakim  „nj  dies  ist  (Siehe  Erl.  zu  Punkt 
10  d.  A.  VI.)  die  Gesammtdauer  der  12  Gemeinjahre  u.  7  Sehaltjahre 
zusammen. 

Zu  2,  3:  4X(91  Tage  _|_  7  stunden  _|.,  519  Chalakim  _}_  31  Kg.)  — 
364  Tage  _j_  28  Stunden  -{_  2076  Chalakim  -{-124  Rg-  ^  364  Tage  _j_  28  Stunden  _j_ 


—      ')!)      _ 

'l  Die  Thekupliuh  Nisan  des  1.  Jalires  der  8cliöpfimg  war 
iiarli  dieser  Kechnuu^  Jj  St.,  642  Ch.  vor  dem  Moled  Nisan, 
und  so  ist  sie  immer  im  ersten  Jabre  eines  jeden  Cycliis  9 
Stunden  und  (342  riialakim  vor  dem  Moled  Nisan. 

4.  Kennt  man  die  Tliekuphali  Nisan  des  1.  Jalires  irgend 
eines  Cvclus.  so  rechne  man  von  hier  ab  bis  an  das  Ende  des 
rVclus  je  91  T.,  7  St.,  519  Ch„  31  Ke^^    für  jede    Thekuphe. 

5.  Will  man  wissen,  wann  Tliekuphali  Nisan  nach  dieser 
Kochnung  sein  wird,  so  suclie  man  zuerst  die  Zahl  der  vollen 
Jahre,  die  im  Cyclus  verflossen  sind,  multiplicire  diese  mit  10  T.. 
21  St„  121  Gh.,  48  Eg.  und  nachdem  man  die  Eegaim  7Ai  den 
Minuten,  die  Minuten  zai  den  Stunden  und  die  Stunden  zu  den 
Tagen  gezählt  liat,  subtrahire  man  vom  Eesultate  9  Stunden 
und  ()24  Chalakim.  Den  Eest  dividire  man  durch  die  Dauer 
eines  Mondmonats  und  den  bei  dieser  Division  gebliebenen  Eest 
addire  man  zum  Moled  Nisan  selbigen  Jahres,  und  in  dem  Augen- 
blick, den  diese  Berechnung  ergibt,  findet  die  Thekuphah  Nisau 
dieses  Jahres  statt. 

'^2  (DU  T^ia  DTip  nirna  ^3  ht^  n:it^xi  nw  b^n  üb^vh  sm 

.ü'^phn  ro'nm  nirtr 

HDipm  HDipn  h^h  r^n  x"^i  n^phn  C5""'pm  mrt^  'n  dv  x"^  n:oö^ 

rin  nr  pnt^n  ^d^  jd^:  nDipn  .Tnn  'na  VTh  ni^nn  dx  (.n  ^ 
ncDin  {HO  n:tr  ^^S  npm  mrnan  p  -nnrc?  nma:  a':r  nS^nn- 
h^i  r\^vv  ü'phnn  Sdi  n^phn  D'r:nn  Sd  ppi  n"»  X"dp  «'a>  x^^T 

nn  iD  p«r  nstt^:n"i  nanS  'cr-in  -[^Stt^n  ist^:n"i  o^p^n  d-o^'^* 
r:an  r:'r  r:nm  n:r  nms  ^t^  p^:  lh^t^  ?r  ims  ri^Din  nanS 

.n:ü  nms  Sr  jd^:  noipn  .Tnn  in 


-f   2077    Chalakim     -l-    48    Br.     _     360    Tage     -j_     5     Stunden    _|-     y97    Cbalakim 

48  K<-  Es  ist  dies  die  Thekuplien-Kechnung  des  Rabbi  Ada  bur  Ahaba,  de& 
Vorstehers  der  berühmten  Akademie  zu  Sora  am  Euphrat. 


-     60     - 

6.  Es  düukt  mir,  dass  die  auf  diese  Thekuphenrechnung 
«ich  stützenden  Methoden  bezüglich  der  Intercalation  des  Jahres 
zur  Zeit,  da  der  grosse  Gerichtshof  diese  vornahm  aus  Zeit- 
rücksichten oder  anderweitigem  Bedürfnisse,  vielmehr  der  Wahr- 
heit entsprachen  als  die  Ersteren  und  sich  auch  den  in  der 
Astronomie  erläuterten  Begriffen  mehr  nähern  als  die  Erstere, 
welche  auf  die  Annahme  ruhte,  dass  das  Sonnenjahr  365^4 
Tage  habe. 

7.  Diese  beiden  Thekuphenrechnungen,  deren  Wesen  wir 
erörtert  haben,  sind  nur  annähernd  richtig,  da  sie  sich  auf  den 
mittleren"  Gang  der  Sonne  und  nicht  auf  ihren  wahren  Ort  be- 
liehen. Würde  man  den  wahren  Sonnenort  berücksichtigen,  so 
würde  Thefcaphah  Nisan  gegenwärtig  um  fast  2  Tage  früher 
stattfinden,  als  es  die  beiden  Methoden  der  Thekuphenrechnung 
ergeben. 

r\r\^n'ü  \wi<in  pntt^nn  p  nm>  m3^:a£D!:^N3  inxnnitr  D>imn  p 

.üv  r^nii  üv  n"ü^  r\mn  n::^  in 

i^in  nn^pn  Snn  onii  i:*ixntt^  iSxn  mcpri  >nt2^  pntrm  (♦? 
^öün  Dipön  Snx  ^naj<n  nöipan  n^  ^riröxn  rötrn  •^^hödi 
^ntt?  Diip  D>ö^  ^:tr  lönn  iSx  ü>:örn  p^:  noipn  ^^^n  'na.sn 
"niö:i  Dv  rm  nrntt?  ^a  pntrnn  pn  n?  pnt?nn  px^vtt^  msiprin 

,üv  r^niö  nincS  Dt^nat?  't^b  pn 

Zu  6,  *) :  Die  Dauer  des  tropischen  Jahres  beträgt  365  Tape  5  stunden 
48'  48"  ;  nimmt  man  das  Jahr  zu  365V4  '^*8«  an,  so  gibt  dies  eine  jährliehe 
Differenz  von  11'  12",  was  in  128  Jahren  23  stunden  53'  36",  also  nehezu 
1  Tag  ausmacht.  Nimmt  man  aber  das  Jahr  zu  365  Tage  5  stunden  997  Chaiakim 
48  Rg.  also  zu  365  Tage  53.55'  25"4386  an,  so  gibt  dies- eine  jährliehe  Diffe- 
renz von  nur  6  37"4386,  was  erst  nach  217  Jahren  1  Tag  beträgt.  Es  ist 
also  in  der  That  die  Thekupha-Rechnung  des  Adda  viel  genauer,  als  die  des 
Samuel,  doch  wird  letztere  wegen  ihrer  Einfachheit  von  den  jüd.  Kalender- 
machern mit  Vorliebe  benützt. 


—      T)  1       — 

XI.  Abschnitt. 

1.  (Jemäss  den  bislieri^^eii  Ausmiianderscizuntren  über  die^ 
Methoden,  nach  denen  der  (ierichtshof  das  Sichtbarwerden  der 
Mondsichel  zu  berechnen  hat,  ist  es  gewiss,  dass  Jeder,  dessea 
Geist  offen  ist  und  dessen  Herz  nach  Weisheit  lüstert,  bestrebt 
sein  wird,  sich  diese  Methoden  unzueignen. 

2.  Bezüglich  der  Eechenniethoden  stritten  die  grössten 
(it'lehrten  des  Alterthums,  welche  sich  mit  der  Thekuphen- 
Rechnung  und  den  zugehörigen  mathematischen  Problemen  be- 
schäftigten :  die  grössten  und  scharfsinnigsten  Forscher  ver- 
tieften sich  in  diese  Probleme  und  dessenungeachtet  blieb  ihnen 
Vieles  noch  dunkel  und  zweifelhaft. 

3.  Erst  nach  langer  Zeit  uud  tiefsinnigem  Forschen  und 
Prüfen  ist  es  einigen  Gelehrten  gelungen,  die  Methoden  kennen 
zu  lernen,  nach  denen  diese  Rechnung  geführt  werden  muss  : 
überdies  sind  uns  noch  gewisse  Fundamental  begriffe  durch  die 
Ueberlieferung  erhalten  geblieben,  die  sich  in  keinem  der  be- 
kannten Bücher  vorfinden.  Es  scliien  mir  daher  für  geeignet, 
diese  Methoden  näher  zu  erläutern,  damit  sie  Jedem,  der  sich 
mit  Liebe  dieser  Wissenschaft  zu  nähern  gedenkt,  zugänglich  seien^ 

nt^y  in«  pno 

^2h^  n:iD:  innr  ^ö  h:DV  TjVT  nsn^  ^b  ix  ni\n  n^y  dx  d^j?ivt 
D>3mn  jmx  vrh  mxn>  nnion  hv  iiar^i  moDnn  nm^  nxn 
.nKn>  »s^  1«  n^  h'h^  nyn  nnr  ds*  d"is  vrv  iv  onn  pnt^^att^ 

D^öDn  D>c^:xi  mxntsa^:*')  moiprin  pntrn  hv  inpnt^  D^aiöTpn 

K^s*  nn>n  n^Ni  pDrna  n:iD:n  ']1-id  r:D  s^i  r\2^n  pipiv  >d 

n^'paS  im:  mi^pnm  mpnnn  mn  a>a^■^  ']i\s  ^dSi  c.j 
'Dö  mSnp  i^x  onp^rD  i:S  tr^tt^  "im  n?  pnts^n  om  q^ödhiT 

\s^!2ü  'nh  p3:  ^^■^>r  hd  n?  pnt^n  'D-n  ikd^  ':>r::  ir^  ü^^2in 

.nniN  nit?rS  n^xSan  Sx  r\2iph  inS 


—     62     — 

4.  Nur  mögen  diese  Lehren  Dicht  geringfügig  erscheinen, 
weil  man  ihrer  heute  nicht  mehr  benöthigt.  Es  sind  dies  tief- 
«eingreifende  Lehren,  sie  bilden  die  Geheimnisse  des  Ibbur,  die 
zwar  den  grossen  Weisen  bekannt,  keineswegs  aber  den  übrigen 
Leuten  zugänglich  waren,  während  die  cyklische  Eechnung,  die 
heutzutage  ausgeführt  wird,  wo  nicht  mehr  der  Gerichtshof  die 
Kebia  auf  Grund  des  Sehens  der  Mondsichel  festsetzt  derart  ist, 
dass  jedes  Schulkind  in  3— 4  Tagen  sich  dieselben  aneignen  kann. 

5.  Sollte  der  eine  oder  der  andere  der  Gelehrten,  welche 
diese  Probleme,  die  hier  vorgetragen  werden  sollen,  aus  griechi- 
schen Werken  kennen,  die  Wahrnehmung  machen,  dass  bei 
einigen  diesen  Lehren  nur  eine  geringe  Annäherung  stattfindet, 
^0  möge  er  nie  glauben,  das  dies  unbewusst  geschehen,  viel- 
mehr ist  überall  da,  wo  die  Theorie  ganz  klar  und  deutlich  eine 
Annäherung  zulässt,  auf  die  vollste  Genauigkeit  nicht  geachtet 
"worden. 

6.  Zeigt  sich  einmal  eine  kleine  Abweichung  von  dem 
hier  zu  erwartenden  Eechnungsresultate,  so  ist  dies  mit  Absicht 
geschehen,  da  das  Streben  vorlag,  auf  kurzen  Wegen  zum  Ziele 
zu  gelangen,  um  nicht  den  im  Eechnen   weniger    Geübten    un- 

HD  xim  p  D^piön  D^pim  D>Dn  D^:3iin  iSj<t^  nrn  {orn  nnh 
b^h  ims*  pDiö  p«i  im«  D^riv  D^^n:n  D^öDnn  vntr  y\yvn 

vn>3  h'ü  mpi:>n  i^>dx  nvn  in  pt!:?nö  r^^'^  n'^\r\r\  ^o  hv  v^ypb 

.D^a^  nraixi  nt^^^n  idid  ir  pj?^:a  jm 

nos^  ^xit?>  ^ö3nö  IX  niaixn  >ö2na  ddh  pinn^  xötsr  (»n 
aii^p  nxin  ni>n  n^\si^  pn  nt^na  >a«t^  ^^^  D^iDim  jv  dödh 
^Si  n?  im  i:öö  D^rnitc?  inri  ^v  n^rn  D'onn  n:rD»n  tora 
■^m  ^3  x^«  inn  ^r  ry^  rhv  ^x  nnp  ^iin  inixn  t^>^  i^i^t 
.nimn  ni\sii  nixncsD^^n  np^rn  i:ri>tr  ^:dö  in  i:pipi  x^tr 
^^  -^n^D^  1^  rt^tt^in  }\si  n\sin  nir^^o  i^ddd  n?  im  pxttr 

♦in  lipipT 

ir  ninx  um  pin>  n:iin  tt?>tr  >d(j  nr  i:>t^r  n:iinn  pin  nnix^ 


—     (i;;      — 

nöthigcr\v(4se  mit  vielen  \v(ütlänli«^on  Ivochiiiin^en  zu  planen, 
die  zum  IJelnife  des  WicdcrselicMiM  der  Moudaichel  ^^ar  nicht 
nöthig  sind. 

7.  Und  Diüi  tuJt;eii  die  wichtigsten  (iruudleiireu,  die  man 
allen  astronomischen  llechnungen  als  bekannt  voraussetzen  muss. 
Die  Ekliptik  wird  eingetheilt  in  360  Grade.  Jedes  Sternbild 
nmfasst  30  Grade,  und  den  Anfang  macht  das  Sternbild  des 
Widders.  Jeder  Grad  hat  60  Minuten,  Jede  Minute  60  Sekunden, 
jede  Sekunde  60  Tertien  u.  s.  f. 

8.  Zeigt  die  Eechnung.  dass  irgend  ein  Stern  sich  im 
Thierkreise  bei  70  Gr.  30.  M.  40  Sek.  befindet,  so  weiss  man, 
dass  dieser  dem  Sternbilde  der  Zwillinge  angehört  und  über 
IOV2  Grade  vom  Anfange  dieses  Sternbildes  entfernt  ist,  denn 
30  Gr.  gehören  zum  Sternbilde  des  Widders  30  Gr.  zum  Stern- 
bilde des  Stieres  und  somit  die  übrigbleibenden  10  Gr.  30  M, 
40  Sek.  zum  Sternbilde  der  Zwillinge. 

9.  Und  befindet  sich  ein  Stern  im  Thierkreise  bei  320  Gr., 
so  weiss  man,  dass  er  dem  Sternbilde  des  Wassermannes  an- 
gehört und  im  20.  Grade  dieser  Sterngruppe  liegt.  Die  Namen 

hny  i6ü  n:D  ^nx  pntt^n  xSn  D^m-ip  Domn  inösS  nmn  .srtr 
n^^K'nn  p^^na  j\sr  m:inrnn  nun  i^x  onmn  ^^an  irxtt?  ni^n 

p^mö  h:b:r]  ;n  i^x  nnm  nsüS  pn  n>\snn  pntt^n  ^di-iS  pn 
nbü  ^rö  rhnn^  S^nnj^i  mf^ro  ü'^^ht^  Sröi  ^:o  h^  m^rö  ü"ü2 
n^^'W  ^31  nr:v  'D  pSni  pbn  b::^  D>p^n  'd  n'rrai  nbvn  b3^ 
.ri'ü'^n'ü  jor  Sd  p^nm  pn^nn  pipin  p^  n^t^^^tr  d>^'ü  n^'zm 

'rn  ^:^:n  laipa  >:i^o  n^iDt?  nn^nn  *]^  n^>  ds  -|d^dS  f»n 

'S  nir  Srai  m'^ro  'S  nStD  b^^v  >dS  n?  S?ö!3  nntt^r  nnx  nSra 
'icno  nv3:£^  'öl  D>aixn  S?oo  n::nai  mSro  irr  nxt^:  mSro 

.pinsn  nSro.T 

nr  nDiDtr  nn  mSra  D-t^D  S:S:d  laipo  x!i>  dx  pi  (.a 
^D  mSran  nm  m:>^:an  S^n  ir  -im  Sri  i3  nSrö  -di  »St  S?oa 


-     64     ~ 

der  l^ernbilder  sind :  W  i  d  d  e  r,  S  t  i  e  r,  Z  w  i  1 1  i  n  g  e,  K  r  e  b  s, 
Löwe,  Jungfrau,  Waage.  Skorpion,  Schütze^ 
Steinbock,  Wassermann,  Fische. 

10.  Bei  der  Addition  oder  Subtraction  von  Zahlen  ist 
darauf  zu  achten,  dass  man  immer  gleichartige  Grössen  mit 
einander  verbindet,  also  Sekunden  mit  Sekunden,  Minuten  mit 
Minuten  und  Grade  mit  Graden.  Beträgt  die  Anzahl  der  er- 
haltenen Sekunden  60,  so  nimmt  man  hiefür  1  Minute  und 
zählt  sie  zu  den  übrigen  Minuten ;  beträgt  die  Anzahl  der  Minuten 
60,  so  nimmt  man  hiefür  1  Grad  und  fügt  dies  den  Graden 
hinzu.  Sobald  aber  die  Anzahl  der  Grade  360  überschreitet^ 
lässt  man  360  fort  und  zieht  nur  den  so  erhaltenen  Best  in 
Eechnung. 

11.  Ist  bei  einer  auszuführenden  Subtraction  der  Subtra- 
hend grösser  als  der  Minuend,  so  füge  man  zum  Letzteren 
360  Grade  hinzu,  um  die  Subtraction  zu  ermöglichen. 

12.  Wollte  man  z.  B.  200  Gr.  50  M.  40  S.  subtrahiren 
von  100  Gr.  20  M.  30  S.,  so  addire  man  zu  Letzteren  360  Gr. 
hinzu  ;  man  erhält  dadurch  als  Minuend  460  Gr.  20  M.  30  S. 
Nun  beginne  man  die  Subtraction  bei  den  Sekunden.  Da  es  un- 
möglich ist,  40  S.  von  30    S.    wegzunehmen,    so    nehme    man 

n:  nrp  aipr  D^:?xa  n^inn  nnx  jcsno  D'öixn  ^^'ü  r\vt^  «in- 

D>p^nm  nvat^n  nv  nvwn  1:^0  nv  pa  h^  ppn  p^:a  hv  p^iö- 
nv:^n  p  ppn^r  pr  hD^  niSrön  üv  m^röm  wphnn  w 
•ü  ü^phnn  p  Y^onw  h:2^  D^pSnn  hv  s^^Dini  ^nx  phn  n^trn  'D 
ni'prön  pp^^^'i  riiSrön  bv  nnix  pj^Dim  nhv^  ims  n^t^n 
♦pnt^n^  ^r\^^  poDintt^  «in  ntsöh  D^rö  ^^mn^  ü-ü  {nix  *]^^trn 
n\-i>  Dx  p^iöö  p:ö  V)'-\:h  nii-intt?D  j^d  ni:iintrnn  Sdi  (♦«' 
pj^Din  in«  p^nn  i^>sx  i^öö  prn:itt^  nr  bv  nn>  mix  j>rni:itr  nt 
f  ^aan  nr  rii:^  it^Dx  xn^t?  ns  niSrö  d"^  1300  pni:ie^  nr  ^j^ 

D^pSn  01  t^\^bv^  om^^ö  rii:i^  jinü'nn  ^Dnicntt^  nmi:^:3(*T 
b"3p  j':ö^D  nvitr  '^1  D^^n  'oi  ni^rö  'DO  d":-i  jö^d  nvatr  «oi 
ro  nvitrn  v^^^b  ^^nnni  D"n  ni^ran  vn^  D"t^  'Dn  ^p  n^oin 


von  den  20  M.  dos  Minuenden  1  M.  ^  00  S.  fort  und  ^ebe  sit) 
zu  den  30  S.,  wodurch  man  dann  im  Minuenden  90  iS.  hat. 
Subtrahirt  man  von  diesen  40  S.,  so  bleiben  50  S.  übrig.  Nun 
hat  man  50  M.  von  19  M.  abzuziehen  ;  da  dies  unmöglich  ist, 
so  nehme  man  von  den  460  Gr.  des  Minuenden  1  Gr.  =  60  M. 
fort  und  gebe  sie  zu  den  19  M.,  wodurch  man  dann  79  M. 
hat.  Zieht  man  von  diesen  50  M.  ab,  so  bleiben  29  M.  Und 
endlich  subtrahire  man  200  Gr.  von  den  459  Gr.,  so  bleiben 
259  Gr.  Man  bekommt  somit  als  Rest  259  Gr.    29    M.    50    S. 

13.  Auch  die  übrigen  sieben  Planeten  bewegen  sich  in 
ihren  Bahnen  gleichförmig  fort.  Die  Bahnen  sind  Kreise,  in 
deren  Mittelpunkt  aber  nicht  die  Erde  ist. 

14.  Denkt  man  sich  diese  Bahnen  verlängert  zu  Kreisen, 
in  deren  Mittelpunkt  die  Erde  ist  und  nimmt  also  den  Thier- 
kreis  als  Bahn  derselben  an,  so  wird  dadurch  auch  die  Bewe- 
gung geändert,  sie  wird  eine  ungleichförmige. 

p  "ins*  r:^n  cnn  ntrsx  ^s  D>t?^tro  D>rnis  m:S  Hin  nv:vn 
ixi*o:i  D^r^trn  hv  ^'ü^n^  nv:t?  ü^id^  mix  nrpm  wphn  üntsrrn 
j?n:S  mrnni  r\v:v  n^tt^ön  nst^^  'nn  Dn!3  i?i:n  D>rt^n  nv:t^n 
in^rn  "ins  pbn  nno  m!:nn  nnDt?  w^phn  C3"'0  ü'pbn  D^c^on 
nhv^  Dnn  ']y^b  nt^r  nr^no  D'c^an  rn::?  nt^Ds  \yT  r\v:v 
nv^nn  hv  Pi^oim  u'phn  w^t;^  nms  nx:;v^\^  m^yön  p  nnx 
anm  nv^n  -ist?>  o^rjsnn  ?no  ri:n  ^v  n^phnn  ix:ro:i  ^vv 
mSro  ^"J^  msö  rnnx  p  my^Q  wnmn  ptijS  mrnm  D^p^n 
D^rom  rt^m  oms*»  nxc^>  ü^pSn  n>t2?n  nns*  nbvt2  mann  nnstr 
p>i:i  pri:  hD2  ir  "|m  ^ri  j  2D"d  a":n  i:o>d  nxtc^n  x:iD:i  m^ro 

.nn>m  rotrn 
^:i^:n  jna  insn  inx  ^d  -|Sno  du313  nvi^n  nxtr  pi  (o^ 
Dvn  idSioiod  sSs  nn3D  sSi  mSp  «Vid  px  mt;  -]Snö  iSr 
SjS:t  dvi  nv  ^dd  i^Sno  iod  nno^  iD^no  iod  t^öx  ^::hr]ü  iod 
.ir::oxn  pnsn  px  üh^vn  ns  P]>po  xintr  'D  hv  ^^  ono  inx  Sd  hv 
nx  ci'pan  ^a^:S  jno  inx  ^d  "i^no  ^nrn  dx  ^y^h  i.r 
x!:a:i  iDiSn  n:nr^  niSron  S:bj  x^'^tr  ir^^ax^  pnxnü  üh^vn 
hv  ^H  rox  idSio  hv  nnv  ix  nino  m^ron  S:^:n  nr  dv::  loSna 

.nno^  i3^no 

5 


—    ()()- 

15.  Die  gleichförmige  Bewegung,  welche  Sonne, 
Mond  und  die  Planeten  in  ihren  Bahnen  haben,  heisst  die  mitt- 
lere Bewegung.  Die  ungleichförmige  Bewegung  der- 
selben im  Thierkreise,  heisst  die  wahre  Bewegung  und  der 
betreffende  Sonnen-  und  Mondort  daselbst,  der  wahre  S  o  n- 
n  e  n  0  r  t  und  wahre  Mondort. 

16.  Es  ist  bereits  erwähnt  worden,  dass  alle  Lehren  und 
Methoden,  die  hier  erklärt  werden,  nur  dazu  dienen  sollen,  das 
Wiedersehen  der  Mondsichel  berechnen  zu  können.  Man  nimmt 
deshalb  als  Epoche  den  Beginn  der  Nacht  auf  Donnerstag,  den 
3.  Nisan  des  17.  Jahres  des  260.  Cyclus,  d.  i.  des  Jahres  4938 
der  jüd.  Weltära,  welchem  das  Jahr  1489  der  Aera  der  Contracte 
oder  das  Jahr  1109  seit  Zerstörung  des  2.  Tempels  ent- 
spricht, und  welches  das  E  p  o  c  h  e  n  j  a  h  r  genannt  wird. 

17.  Nachdem  das  Beobachten  des  Neumondes  nur  im 
heiligen  Lande  zu  geschehen  hat,  werden  alle  diese  Eechnungen 
auf  Jerusalem  und  jene  Orte  reducirt,  welche  es  in  einer  Ent- 
fernung von  6 — 7  Tagereisen  umgeben,  da  von  dort  stets  Zeugen 
zum    Gerichtshofe    kommen    konnten ;    es    ist    dies  das    Gebiet 

xints?  ni^tön  .S:iS:n  .Tn^r  ^^nani  -jSiön  ri:ö.^^  i<y:n  xin 
üöt2?n  Dipö  n^i^  131  ^n^öxn  i^hnnn  xin  lon  d^östdi  "inr  D'öro 

."»Döxn  m^n  Dipö  ix 
p\s  i^x  ni3^nn  onxnö  i3xt^  n^^iin  i^x^vT  i:nöx  idd  um 
j'^^nna  i:öötr  ip>rn  i:>rr  ']y^h  inSn  nyn  n^\sn  pn^n^  x^k 

nrnixi  n'^pnn  n^t^  x^nt?  d^i  nirnöö  ?"*'  nat^  x>ntr  ir  natt^a 
^1^X1  C3''p  nw  x^*^t^  niitstr^  ?l^xi  c3"Dn  n:tr  xMt^  nn^i:^^  d^d^x 
♦n?  pnrnn  ip^rn  n:tr  nnix  D^x^iip  iixt^  x>n  in  ^:tt?  nn  piin^ 
mxntt?  1Ö3  ^xit^^  pixn  x^x  n>nn  x^  n\sinr  ^d^i  uv 
nioipan  *ixt^^i  D^tt^ii>  i>r  hv  D^^i:a  nrn  pn^n  ^D"ni  ^d  irw 
T^an  n^n  nx  pxn  pDtt?  d>ö>  j?ntr  ix  n^t>  iö^d  nnix  pnnion 

Zu  16,  rCD  :  I>er  3.  Nisan  d.  J.  4938  nach  E.  d.  W.  ist  gleioli  dem 
28.  März  d.  J.  1178  n.  Gh.  Nachdem  dieses  Jahr  dem  Jahre  1489  der  Aera 
der  Contracte  gleichgesetzt  ist,  so  ist  von  Maimonides  die  Epoche 
d  1  e  s  e  r  A  e  r  a  i  n  den  Herbst  des  Jahres  312  v  0  h  r.  gesetzt 
w  0  r  d  e  n. 


zwischeu  deui  29.  und  3o.  Grade  uördlicher  Breite  und  zwischen 
dem  21.  und  27.  Grade  westlicher  Länge. 

XII.  Abschnitt. 

i.  J)ie  mittlere,  tägliche  Bewegung  der  Sonne  beträgt 
59  Minuten  und  8  Sekunden.  In  10  Tagen  legt  sie  9  Gr.  51  M. 
23  S.  zurück,  in  100  Tagen  98  Gr.  33  M.  53  S„  in  1000  Tagen 
985  Gr.  38  M.  50  S.  oder  auch  —  nachdem  je  360  Gr.  eine 
volle  Umkreisung  ausmachen  —  265  Gr.  38  M.  50  S.,  in 
10.000  Tagen  136  Gr.  28  M.  20  S.  u.  s.  f.  Ebenso  kann  man 

n-^  IV  m^ro  n-^  lö^n  n>:iDir  mi  "i::d  nh'wn  ricosn  DDDon 
TD  10DD  nnro  mi  i::^  nwn  ri:öxa  ncDi:  snn  pi  to-D  ir^ 

D>o^  nnwn  n^Snö  x^'ö:  n-t:):  lo  n'':»^D  nv:t?  n:ötn  D^p^n 

□"t?  ^3  yh^n^  ins  Dv  PjSsn  nD^na  nnstr  ^?l'o:^  :i":  :"S 
n"Dn  d:o^d  nv:t?  ':i  D^p^n  n-'?"!  r\^hv^  .T'Dn  i:n»sntr  iöd  m^ra 
n'ai  m^ra  vSp  dv  d^dSx  n^^V2  n^hn^  nnsr  s"::a:i  |"nS 


Zu-  17,  p:  Hier  ist  .l-r  :,''>  ;;.  v.  Paris  ir"l"'^"n<-  A[..ri,linr.  h1>;  .i.t 
Ote  Meridian  angenommen. 

Zu  I,  J<:  Die  mittlere  tagiielie  iiewegiuig  der  :suiiiie  betrugt  ovj* 
8"3302,  denn  das  tropische  Jahr  zu  3G.')  t.  n  st.  48  Min.  43  8ek.  hat 
.525948-8  Min.-,  der  ganze  Ki-eishiuf  hat  3G0  oder  21G00'.  Die  mittlere  Be- 
wegung in  einer  Zeitminute  beträgt  also  ^o-Q/ße  ;  "»"  •»'^t  ein  Tag  1440 
Minuten,  es  beträgt  also  die  mittlere  tägliche  Bewegung  der  Sonne 
-?-o?o>öc    X  1440  =  ?il[!fo?'    -  .^9-  8-"3302,    was   mit  Vernachlässi- 

gung  der  Bruchtheile  der  Sekunde  den  Werth  59'  8"  gibt.  —  Multiplizirt 
man  59'  8"  3302  mit  10,  so  bekommt  man  590'  S3"302  =  591'  23"302 
=  90  51'  23"302  oder  mit  Vernachlässign  1  bruchtheile  der    Sekuad« 


—     68     — 

den  Ort  für  2,  3,  4,  5,  .  .  .  bis  10  und  auch  für  20,  30,  40, 
50  ...  .  bis  100  Tage  bestimmen.  Es  ist  gut,  den  mittleren 
Ort  der  Sonne  nach  29  Tagen  d.  i.  nach  1  Monate  und  nach 
354  Tagen  d.  i.  nach  einem  regelmässigen  Jahre  sich  im 
Vorhinein  zu  bestimmen,  denn  dann  wird  es  leicht  sein,  das 
Wiedersehen  des  Neumondes  zu  berechnen,  da  von  einem  Sicht- 
barwerden der  Mondsichel  bis  zum  Folgenden  volle  29  Tage  und 
von  einem  bestimmten  Neumond  bis  zum  gleichnamigen  Neu- 
monde des  folgenden  Jahres  ein  regelmässiges  Jahr  von  354 
Tagen  oder  1  Jahr  und  1  Tag  liegen.  Die  mittlere  Bewegung 
der  Sonne  in  29  Tagen  beträgt  28  Gr.,  35  M.,  1  S.,  und  die 
mittlere  Bewegung  derselben  in  einem  regelmässigen  Jahre  von 
354  Tagen  beträgt  348  Gr.  55  M.  15  S. 

•]^::«  n>rn>  p^o^D  nwvh  niiin  n^  pi  ninnt^  p^3ö  h:^h  ny^nn 

"ir  'öSi  'S^i  nv  '^b  HD^nöS  p:3io  u^v^r  p:a>D  i?  nvnS  ni^nn 

r:^b^  nv  ^":h  i^r^^n  r^öx  -j^.iö  ^^^x  rnn  \yn  nvr\b  xin 

bp  n^n  pntt^nn  .th^  {>:jdiö  iSx  mri^öN*  "fS  vnw  p^nv  nmo 

j<S  ÜV  t3"Da  mnD  j\s  t?"fni  trnn  ^^n  pi  xnn  trin  b^  n-'i^in 
pi  "inSn  n^xin  nvib  ^b^  m:inrnn  V\s  ^:Dn  i:i:Dn  pxtr  inv 
nxDH  n:t^':'  rinn  imxb  n\snn  S>^  ij?  nr  rnn  ^r  n\snn  ^^^a 
Tt^örn  -i^nöi  nin  •  n:r  ^dd  pi  inx  Din  n:r  ix  n'^Mü  n:r 
n''3  paö^D  nns*  n':ri  ü^p^n  n"h  m^ra  n"D  nv  t:3"DS  ^ricoxn 
nv:r  rm  n^pbn  n':i  m^rö  n^ör  nino  narS  n^^nai  x"nS 
_____^ »T'csn:  n"ör  p:o>D 

^en  Werth  9"  51'  23"  als  Grösse  der  Bewegung  in  10  Tagen.  —  Multi- 
plizirt  man  9»  51'  23"  302  mit  10,  so  bekommt  man  90^  510'  233  '02  = 
SO«  513'  53"02  =  98"  33'  53  '02,  oder  mit  Vernaelilässigung  der  Bruch- 
theile  der  Sekunde  98"  33'  53  als  Grösse  der  Bewegung  in  100  Tagen.  — 
Auf  diese  Weise  fortfahrend  bekommt  man  die  übrigen  in  diesem  Punkte 
gegebenen  Werth e. 


—     r.'.i     — 

2.  lu  der  Ki-eishaliu  der  Soimo  sowie  iu  den  übrigen 
Kreisbahnen  der  7  Gestirne  gibt  es  einen  Punkt,  der  so  gele- 
gen ist,  dass  zur  Zeit,  zu  welcher  das  (iestirn  sich  an  ihm  befindet, 
sein  ganzes  l.icht  oberhalb  der  Erde  ist.  Dieser  Punkt  der 
Sonnenbahn  bewegt  sich  gleichförmig  fort  und  legt  in  70  Jahren 
ungefähr  einen  Grad  zurück.  Dieser  Punkt  heisst  das  A  p  h  e  1  i  u  m. 
Seine  Bewegung  beträgt  in  10  Tagen  1  V2  Sekunden,  sonach  in 
100  Tagen  15  Sek.,  in  1000  Tagen  2  Minuten  und  30  Sek. 
und  in  10000  Tagen  25  Minuten.  In  29  Tagen  beträgt  daher  seine 
Bewegung  4  Sek.  und  in  einem  regelmässigen  .Jahre  53  Sek. 
—  Die  Epoche,  von  der  ab  gezählt  wird,  ist  der  Beginn  der 
Xacht  auf  Donnerstag  den  3.  Nisau  des  Jahres  4938  n.  E.  d.  W. 
Damals  war  der  mittlere  Sonnenort  7"  3*  32"  im  Bilde  des 
Widders,  und  das  Aphelium  lag  damals  26^  45'  8"  im  Stern- 
bilde der  Zwillinge.     Will    man  nun    den    mittleren    Sonnenort 

nixo  b'D  Y^^^  bv^  niDJ  ^^T  nn  ddidh  n^n^'v  nrn  d^ddid 

x\"i  ir  n'l^p:^  nnx  n'^ra  nn^pn  n:^  w^viv  Sdd  nD^nai  mn 
.T:r  ^i'm  nns*  n^jV  d^ö'  nit^y  h22  idS"io  traten  nm:  nxnp^n 
pj^sn  ^2bnü^  r\v:v  rt^  üv  'pn  iD^no  nitö:  nvr^Sr  'h  xMtsr 
ü'pbn  n"D  ÜV  D^Q^x  nit^r^  idShot  nv:tr  wvb^^  u'pbn  'zv  dv 
:•:  niMD  n:m  ^Dbnü^  ^iri  nv:tt^  rais  dv  tao^  i^^no  x'::o:t 
n^nno  sin  nr  p^vn  n^nnn  i:!iötr  np^rnc^  laiös  id2  nv:r 
D^D^s  npnnsi  n'^pnn  ri:tr,!3  jo^itrin'^  ^tr^St?  i!2vt^  ^r^an  S'^ 
mSr::  rntra  nrn  ip^rn  n\n  ^j?-it3sn  nDSnon  rj^tt^n  üip^tii  nr-rb 
nm:  opai  3"^  :-?  p:t2'D  n^c2  ^ra,t2  nv:tt^  3"^'!  ü>pbn  nrbv 
^roo  nv:t?  n:at?i  u'^pbn  n-n  m^ro  lon  nr  yvi  hm  iran^rr 

Zu  2,  2'  Verbindet  m;ui  deu  SoDueumittelpunkt  mit  dem  Erdmittel- 
punkte dureli  eine  Gerade,  so  tritft  diese  den  Thierkreis  in  einem  Punkte, 
welcher  nacdi  P.  15  d.  Ahscli.  XI  der  wahre  S  0  n  n  e  n  0  r  t  genannt  wird. 
Verbindet  man  ilagegen  den  Sonnenmittelpunkt  mit  dem  Mittelpunkt  ihrer  Bahn 
durch  eine  Gerade  und  zieht  zu  dieser  durch  den  Erdmittelpunkt  ein  Parnllele,  so 
triflft  diese  den  Thierkreis  in  einem  Punkte,  welcher  der  mittlere  Sonnen- 
ort genannt  wird.  Verbindet  man  das  Aphelium  mit  dem  Erdmittelpunkte  durch 
eine  Gerade,  so  tritft  diese  den  Thierkreis  in  einem  Piuikte,  welcher  der  Ort 
des  Aphelium«»  fromnnt  wird  ßetindet  sich  die  Sonne  im  Aphelium  oder 
Perihelium,  s«»  mittlere  Ort  zugleich  der  wahre  Sonnenort. 


-      70     — 

zu  einer  beliebigen  Zeit  kennen,  so  nehme  man  die  Zahl  der 
Tage,  die  seit  dem  Epochentage  verflossen  sind,  suche  unter 
den  tabulirten  mittleren  Gängen  die  diesen  Tagen  entspre- 
chende Zahl  und  füge  diese  zur  Epoche  hinzu,  so  gibt  die 
Summe  den  mittleren  Sonnenort  für  den  betreffenden  Tag.  — 
Beispiel  :  Welches  ist  der  mittlere  Sonnenort  bei  Beginn  der 
Nacht  auf  Sabbath,  den  14.  Thamus  des  Epochenjahres?  Seit 
der  Epoche  bis  zum  gegebenen  Datum  sind  100  Tage.  Der 
Tabelle  lür  die  mittleren  Gänge  entnehmen  wir,  dass  100  Tagen  eine 
Bewegung  von  98^  33  ,  53"  entspricht.  Fügen  wir  dies  zur  Epoche, 
d.  i.  7«  3'  32"  hinzu,  so  bekommen  wir  105^  37'  25".  Zu  Beginn 
der  fraglichen  Nacht  stand  also  die  Sonne  15*^  37' 25"  im.  Stern- 
bilde des  Krebses.  Zwar  wird  dem  mittleren  Werthe,  welchen 
diese  Eechnung  ergibt,  bald  genau  der  Beginn  der  Nacht,  bald 
aber  auch  eine  Stunde  vor  oder  nach  Sonnenuntergang  ent- 
sprechen, doch  hat  man  sich  hier,  wo    man  das  Berechnen  des 

pö^DH  p  ü't^^n  jnivsn  ^ricösn  n:ibni:i  .s>i:im  n^rint^  nvn 
«in  xirvm  rj^  uv  pö  b^  ppm  ^p^vn  bv  b::n  ri^Dini  ':mnt? 
vrb  la^irit?  •^'in  iTD  üvn  ims'?  ^r^raxn  n^Snöi  'üi^^n  oipö 
vir\b  it^r  nrniN  lövtr  mvn  ^>^  n^nnn  ^r^öxn  trotten  oipn 
IV  y^vn  Dva  D'ö^n  p^»  i:Ni:a  yvn  n:v  ^^n^  i?  n:t^ö  nön 
iinp^  Dv  HKp  la  t^öt^n  Dip»  ri'S  d>i:ii  Tj^'ü  n?  ovn  n^nn 
Kints?  ^p'^vn  bv  rJüü^n^  r:  :i"^  n"^  ^<^^tt?  dv  'p^  hdS"!»  r^o.^ 

nr  S'f?  n^nnn  •^V'^^^  i^nön  naipa  x^ö:i  r\'o  V?  n"p  po>D 
x:r>t^  'riiöj^m  ?"23  n^rao  o^p^n  ?"Si  in  mSpö  vcan  piD  Srön 
n^nnnv'pv  ül^p  iKmt?nnS^^nn^nnn  iTn>  D^öro  n?  pnt^na 
t^öt^n  iS  t^inn  i6  r\^  ^mi  nrt^D  nönn  nppt?  nnx  ix  nrt^n 

Seit  der    Epoche    bis    ßeginn    des    14.    Thamus  sind    verflossen: 

28  Tage  des  Monates  Nisan, 

29  Tage  des  Monates  Ijar, 

30  Tage  des  Monates  Sivan 
und  13  Tage  des  Monates  Thamus, 

alsolOO~Tage 
Der  14.  Thamus  d.  J.  4938  entspricht  dem  1.  Juli  d.  J.  1178  n.  Ch. 


—      71      — 

Wiedersehens  der  Mondsichel  bezweckt,  darum  nicht  zu  kümiueni. 
denn  man  kann  diesen  Näherungswerth  wieder  ergänzen  beim 
Berechnen  dos  mittleren  Mondortes.  ■—  Und  auf  diese  Weise 
verfährt  man  stets,  selbst  nach  tausend  Jahren.  Genau  dasselbe 
Verfahren  befolgt  man  beim  mittleren  Orte  des  Mondes  oder 
eines  beliebigen  Gestirnes.  Kennt  man  dessen  tägliche  Bewegung 
und  den  Stand  desselben  zur  Zeit  der  Epoche,  so  suche  man 
nur  dessen  Bewegung  für  die  gegebenen  Jahre  und  Tage, 
addire  die  betreffenden  Grade,  Minuten  und  Sekunden  zu 
den  Graden,  Minuten  und  Sekunden  der  Epoche  hinzu,  und  so 
erhält  man  den  mittleren  Ort.  Genau  so  verfährt  man,  wenn  man 
den  Ort  des  Apheliums  zu  einer  beliebigen  Zeit  kennen  will.  — 
Es  ist  auch  nicht  noth wendig,  dass  man  gerade  das  oben  ge- 
nannte Jahr  zum  Epochen  jähre  nimmt ;  man  kann  auch  ein 
beliebiges  anderes  Jahr  —  etwa  den  Beginn  des  Cjclus  oder 
eines  Säculums  —  zur  Epoche  machen.  Auch  kann  es  ein  Jahc 
sein,  das  dem  obengenannten  Epochen  ja  hie  längst  vorangegangen 
ist.  Der  Vorgang  ist  also  :  Wir  kennen  bereits  die  Sonnenbewe- 
gung in  einem  regelmässigen  Jahre  sowie  die  in  29  Tagen  und 
jene  in  einem  Tage  ;  auch  ist  bekannt,  dass  ein  überzähliges 
Jahr  1  Tag  mehr  hat  als  das  regelmässige,  und  dass  in  einem 

-inx  i^^DKi  n^r^nc?  nr  ^::^  "T>an  n^vn  n^<r^  ']')in  bv^  ni\n 

"^ns*Q  DDiri  D31D  b:)  ricttNm  m^i  r^'ösi  nwn  pi  ^riroNn 
ppm  '^^nnn  i:oör  '^p'vn  rim  sin  höd  ths  üv2  ^Dhr\n  nnr 
loipo  -f?  Ni^n  ip'vn  hv  ^'Dim  n!:-intr  D^ö^'^^  D'>wn  h:h  id^hd 
D'O^n  Dmsn  irSno  ^i^Din  rorn  nnian  nrrn  pi  'ri:öN*  i^non 
rn^rw  Dvn  imsS  rarn  nm:  oipa  ^S  sr  np^rn  hv  D>:rn  in 
r\^  np>ro  pn  i:ao  ^^nnnr  nnx  np^r  mw^  n::in  dn  idi 
mrno  r\jV  n^nnn  np^r  ims  n\-!^c^  hd  ir  n:t?n  "i:oo  i:Snnntr 
np^rn  nvnf?  n^nn  dni  -["i^n  r\w^r\  nisön  ja  hno  n^nnD  in  m^ 
-ip>ro  D':r  noD  nnsS  nr  np^r  onip  nnrtr  u^yü^  1:00  ^^nnntr 
nmiD  n:::?^  ttrarn  -[Sno  nrn^  i3d  pnn  s\n  ii'^d  nrn^  pin  nr 
n^mntt^  n:trn;r;  riT  inm  nnN  dv*?  n^Snai  dv  q-dS  nD^na; 
N'n  pon  n^t^-intr  n:ttrm  ins  dv  nniion  ^p  nnri'  N>n  o^oSer 


-     72     - 

mangelhaften  Jahre  ein  Tag  weniger  ist  als  im  regelmässigen, 
dass  ferner  das  regelmässige  Schaltjahr  um  30  Tage,  das  über- 
zählige Schaltjahr  um  31  Tage  und  das  mangelhafte  Schaltjahr 
um  29  Tage  mehr  hat  als  das  regelmässige  Gemeinjahr.  Nun 
nehme  man  für  die  gewünschten  Jahre  und  Tage  die  mittlere 
Bewegung  der  Sonne  und  addire  sie  zu  der  bestimmten  Epoche  \ 
hinzu,  so  bekommt  man  den  mittleren  Ort  für  den  gewünschten 
Tag  eines  der  Epoche  folgenden  Jahres.  Zieht  man  die  erhaltene 
mittlere  Bewegung  von  der  Epoche  ab,  so  bekommt  man  den 
mittleren  Ort  für  den  gewünschten  Tag  eines  der  Epoche  vor- 
angegangenen Jahres.  Genau  so  ist  der  Vorgang  bei  Berechnung 
des  mittleren  Ortes  des  Mondes  und  der  übrigen  Planeten. 

Abschnitt  XII L 

1.  Will  man  den  wahren  Sonnenort  an  einem  belie- 
bigen Tage  kennen,  so  suche  man  zuerst  den  mittleren  Sonnen- 
ort für  diesen  Tag  und  auch  den  Ort  des  Sonnenapheliuras.  Die 

nWDn  hv  nin>  «m  pon  nwm  vn  dxi  üv  ^"b  nmon  hv  nnn> 
vn^n  ricökS  i^nö  N'i:in  w^vn'  i^xn  nnmn  h^^  inxai  dv  tao 
nr^ös*]^  Ki:'  la^tr^rtr  ip^vnhv  ?i'Dim  nicintt^  D^^^m  D>at;n  S^^ 
V'iit2i<r\  v^:r\  %s  yv  nvn  im^s  ntc'rni  ms^nn  ü':v^  ni^^m^  dv^ 
D^:t?ö  ni:intt^  dv^  ^p'>vn  ^S  xn  ^:wvv  yvn  p  n«i:intt^ 

Dt^Dt^  inm  ^Sdö  1^  isnn:  iddi  ^^  D>ri"f^  vn>  ds  d^^didh 
nri^as  nn  ^3  D^xnn  d^ö^ö  nirintr?  dv  ^::^  röt^n  ri^as  rinr 

»iinrt?  D^a^J2  n^i^nt;  dv  ^d^ 

nw  ntyStr  pns 

ni^in^  DV  ^Dn  'nöxn  'ü^^n  Dipa  rT^  ni^in  ds  (»k 


Zu  I,  {^:  Kaeli  Abschnitt  XI  P.  7  liegt  der  Nullpunkt  der  Zählung 
im  Frühjahrstagundnaehtgleiehepunkt  Der  Sonnenort  gibt  also  den  Abstand 
der  Sonne  vom  Frühjahrstagundnaehtgleichepunkt ;  der  Ort  des  Apheliums 
gibt  den    Abstand    des    Apheliums    vom    Frühjahrstagundnaehtgleichepunkt. 


-    7;^    — 

J)iffereuz  zwischeu  inittloreu  .Soniienort  und  Ort  des  Aphols  gibt 
deu  Abstand  des  mittleren  ISonnenortes  vom  Apliel  und  heissi 
der  M  a  s  1  u  1  (der  Weg,    die  Bahn)  der  Sonne. 

2.  Ist  nun  der  Mashil  der  Sonne  kleiner  als  180",  so  findet 
man  den  wahren  Sonnenort,  wenn  man  den  Menath  hamaslul 
(A  n  t  h  e  i  1  des  Maslul)  vom  mittleren  Sonnenort  abzieht ;  ist 
aber  der  Maslul  grösser  als  J80",  so  addirt  man  den  Antheil  des 
Maslul  zum  mittleren  Sonnenort  und  erhält  so  den  wahren  Sonnenort. 

3.  Ist  der  Maslul  genau  180",  so  ist  sein  Antheil  gleich 
Null  und  daher  der  wahre  Ort  gleich  dem  mitleren  Orte. 

4.  Wie  gross  ist  nun  der  Antheil  des  Maslul  V  Beträgt 
der  Maslul  10",  so  ist  sein  Antheil  gleich  20  Minuten;  hat  der 
Maslul  20^  so  hat  sein  Antheil  40  Minuten  ;  hat  der  Maslul  30^ 
so  hat  sein  Antheil  58  :  einem  Maslul  von  40"  entspricht  ein  Antheil 

^ricoKn  t^orn  Dipö^  r^^tc^n  nni^  üipo  rnjm  ^D^^^n  nm:  Dpa 

.^t2^n  h)hü^  x-ip:n  xin  ist^ani 

CXI  \s::!2xn  r,!3rn  nipao  h^hD^n  n:,t2  ri:n  m^ra  D"po  mno 
hv  h^hünr\  n:a  q^oin  ü"v  iv  mSra  s'p  bv  nnr  Si^oan  hm 
i:ao  ri:n  is*  vbv  ^'ü^r\v  ins  nM^tr  nai  ^ricoxn  t?örn  oipa 

♦•»naxH  Dipan  Nin 
1"?  {\s*  nw2  ü^  IN*  mt^3  c"p  Si'^Dan  ^^^^  nxtr  rn  (o 

.^nasn  Dipon  sin  ^ri^asn  üY>nn  n^n^  s^x  n:o 
mSro  nrr  ^iSoon  n>n^  ds  SiSoön  n:o  s\n  na^i  (.i 
üsi  opSn  0  in:ö  n^nn  m'^po  'd  n^n^  dsi  opSn  'd  in:o  n>nn 
n^^n  m^rn  '0  n^^^  dsi  o^p^n  n":  in:o  n^nn  mSra  'S  n\n^ 

Zieht  man  daher  dea  Ort  des  Apheliums  vom  mittleren  Sonnenorte  ab,  so 
bekommt  man  den  Abstand  des  mittleren  Sonnenortes  vom  Aphel,  oder  das, 
\vas  hier  der  Maslul  der  Sonne  genannt  wird. 

Zu  2,  3  :  Wie  schon  aus  der  zu  P.  2  des  Absch.  XU  gegebenen  Er- 
läuterung hervorgeht,  ist  der  wahre  Sonnciiort  vom  mittleren  Sonnenorte  ver- 
schieden. Die  Differenz  zwischen  beiden  welche  auch  die  Differenz  der  Ab- 
stände des  mittleren  und  wahren  Sonnenorts  vom  Aphelium  ist,  wird  der 
Mnath  hamaslul  (Antheil  des  Maslul)  genannt.  Dieser 
Name  kommt  —  wie  schon  der  Verfasser  des  y  pin  ^h'2V  -icD  (vcrf.  1784) 
richtig  bemerkt  —  von  n:o  d.  i.  Theil,  Antheil.  —  Es  ist  dies  nichts  an- 
deres, als  die  G  l  e  i  e  h  u  n  g  d  e  r  Bahn  und  wird  auch  vi'rn  nvp  d.  i. 
Bogen    der    Gleichheit    iienannt. 

7U  3,  ;:  ^  =  ''-'-  ErlautcniiiL' ^/.u   V    '^  ■'•-    \i— l.n    \]\ 


-      74     - 

von  1*  15' ;  beträgt  der  Maslul  50^  so  ist  sein  Antheil  gleich 
1«  29  und  hat  der  Maslul  60",  so  hat  sein  Antheil  P  41'.  Hat 
der  Maslul  70'\  so  hat  sein  Antheil  P  51  ;  zählt  der  Maslul  80", 
so  beträgt  sein  Antheil  1"  57'  und  zählt  der  Maslul  90",  so  hat 
sein  Antheil  1"  59  .  Einem  Maslul  von  100"  entspricht  ein  Antheil 
von  1"  58  ;  hat  der  Maslul  110",  so  zählt  sein  Antheil  1"  53' ; 
beträgt  der  Maslul  120",  so  hat  sein  Antheil  1"  45' ;  hat  der 
Maslul  130",  so  ist  sein  Antheil  gleich  1"  33'.  Zählt  der  Maslul. 
140",  so  hat  sein  Antheil  1"  19  ;  zählt  der  Maslul  150",  so  hat 
sein  Antheil  1"  r  ;  beträgt  der  Maslul  160",  so  hat  sein  Antheil 
42'  ;  beträgt  der  Maslul  170",  so  hat  der  Antheil  21';  und  ist 
der  Maslul  gleich  180",  so  ist  sein  Antheil  gleich  Null,  und  der 
mittlere  Ort  ist  dann  —  wie  bereits  bemerkt  wurde  —  der 
wahre  Ort. 

5.  Ist  der  Maslul  grösser  als  180",  so  nehme  man  die 
Ergänzung  zu  360"  und  zu  dieser  den  entsprechenden  Antheil 
Es  habe  beispielsweise  der  Maslul  200  ',  so  beträgt  die  Ergänzung 
zu  360"  160  Grade,  deren  Antheil  nach  obiger  Zusammen- 
stellung 42'  zählt;  es  ist  demnach  auch  der  Antheil  eines 
Maslul  von  200"  gleich  42  . 

n^^^  n'i'ro  maa  n\in  m^rö  ■:  hm'  dsi  n^phn  V'csi  nnx  nbvn  in:D 
D^p^n  {<"0i  nnx  nbvt^  imö  .Tnn  n^hvü  'd  n\T  dxi  n^phn  tDoi 
'D  n^-i'  Ds*i  ü'pbn  x"3i  nns  n^ra  in:a  n^n  r\^bvn  v  n\T  dkt 
n>nn  m^ra  '2:  n\-i^  nxi  w^pbri  r-ai  nnx  nSra  in^o  n>nn  m^ra 
n^Pö  inia  n>nn  m^rö  'p  ^^^>  dxi  n^pbn  C3":i  nn«  n^ro  in:» 
ü'pbn  y':^  nnx  n^ro  maö  n^nn  ^"p  iTH^  dsi  D^pSn  n'':i"i  nnx 
^"p  n>n'  DX1  w^pbn  n-ai  nn«  nbrö  in:ö  n^nn  D"p  iTH^  osn 
nbvü  inaö  n^nn  a-p  n>n>  dsi  n^pbn  yb^  nnx  n^ro  inao  ^^^n 
nnx  p^m  nnx  nbvn  in^o  n^in  a"p  n^T  dxt  wpbn  tD"n  nnx 
.S"D  in:o  ^^'^n  r''p  n\T  dxi  w^pbn  n"ö  inaö  n>nn  D"p  .th^  dxi 
Dipo  x^x  inixnt^  löD  n:a  1^  px-  mtrn  D"p  hm'  dxi  D'p^n 

-i«t?>  D":::?»  imx  pi:in  m^ra  Q'p  bv  nnv  ^i^döh  n^n  c.n 
ü"'üi:i  imx  n:in  m^ro  '1  b^bü^n  n^itcr  nn  i^d  in:»  nm 
pi  D^p^n  D"0  m^j?ö  D"p  naöt?  larnn  nnai  m^ra  ü^p  ixt^n 

♦D^  >':5n  n"0    ^nsön  n^o 


6.  Hatte  der  Maslul  r{00\  so  beträgt  seine  Erirmzung  zu 
360  Graden  60",  und  dem  entspricht  ein  Antheil  7on  1"  41'; 
es  ist  dies  also  zugleich  der  Antheil  eines  Maslul  von  SOO''. 

7.  Betrug  aber  die  Bahn  05".  so  bestimmt  man  seinen 
Antheil  also  :  wir  wissen,  dass  einem  Maslul  von  60"  ein  Antheil 
von  V  4J '  entspricht,  und  dass  zu  einem  Maslul  von  70"  ein  An- 
theil von  1"  51'  gehört.  Innerhalb  des  betrachteten  Intervvalls 
entsprechen  also  10  Graden  genau  10',  oder  einem  Grade  ent- 
spricht eine  Minute :  es  ist  sonach  der  Antheil  eines  Maslul  von 
65"  gleich  P  46  . 

8.  Hätte  der   Maslul   67",  so    müsste  sein  Antheil  1"  48 
haben.  Und  genau  auf  dieselbe  Weise  verfährt  man    bei  jedem 
beliebigen  Maslul,  in    dessen  Zahl  Einer  nnd   Zehner  verbunden 
sind,  gleichviel,  ob  sich  die  Hechnung    auf  die   Sonne  oder  auf 
den  Mond  bezieht. 

9.  Es  soll  als  Beispiel  der  wahre  Sonnenort  bestimmt 
werden,  für  dieselbe  Zeit,  für  welche  oben  der  mittlere  Ort  ge- 
sucht wurde,  d.  i.  Beginn  der  Xacht  auf  Sabbath  den  14.  Tha- 

iHV'  ü'"üi2  imx  n:in  m^ro  'v  '^i^oan  n\i>  ds  pi  (j 
SM  pi  ü'phn  «"öl  nns  n^rö  m^rö  d  r:atr  nvT  nnDT  'd 

ü'v^n  n:öttr  i:n^  nn^i  m^ro  n-v  ^T:?Dan  nT.v  "»^n  (.r 
phn  x":i  nnN  nSro  sm  'rn  n:t^^  pbn  N"öt  nns  nSro  sm 
n^rö  h^h  n^i'  nSron  pnt^n  >o^i  n^phn  '>  ni:ön  ^n^  pn  s:^ö: 
,ü'pbn  vöi  nns  nhvn  iT'd  sint^  ^i^oon  n:ö  n^n  in«  p^n 
n'Oi  nns  nSro  in:o  nn;n  fo  ^i^döh  iTH  iS\^  pi  (.n 
DI?  onn«  i:^>:ön  n>nt?   ^iSoa  h'D2  n^pn  i?  "|"n  Sri  n^pbn 
.nrn  pnt^nn  pn  t?örn  pDc?nn  pn  nnt^rn 
S'S  n^nnn  >nöNn  üörn  oipa  rrS  iricntr  nn  ti^^d  (.13 
nrS  nSnn  trorn  riras  s''::in  ir  n:ro  non  rüinh  nv  i'>  n^xt^n 

Zu  9,  23 :  Zu  Begiuii  der  Nacht  auf  Sabbath  «leu  14.  Thamus  d.  J. 
4938  u.  E.  d.  W.  betrug  der  mittlere  Sonneuort  (Siehe  P.  2  des  Absch.  XII) 
lOö"  37'  25".  Das  Apheiiuin  lag  zur  Zeit  der  Epoche  26  Grade  45  Min. 
8  Sek.  im  Sternbilde  der  Zwillinge  (Siehe  ebendaselbst),  also  betrug  die 
Bahn  des  Apheliums  zur  Zeit  der  Epoche  8G'  45  8  '.  Seit  der  Epoche  sind 
bis  14.  Thamus  (wie  schon  oben  n;iehgewio«on  wiinliM  100  Tage  verflossen, 


—  .76      - 

mus  des  Jahres  4938  n.  E.  d.  W.  Wir  fanden  als  mittleren 
Ort  105"  37'  25";  sucht  man  für  die  genannte  Zeit  den  Ort 
des  Aphels,  so  bekommt  man  liiefür  86"  45  23  .  Zieht  man 
nun  den  Ort  des  Aphels  vom  mittleren  Sonnenorte  ab,  so  be- 
kommt man  als  Maslul  der  Sonne  18*^  52'  2".  Doch  braucht 
man  da  nur  die  Grade  in  Betracht  zu  ziehen  und  berücksichtigt 
die  Minuten  nur  noch  insofern,  dass  wenn  deren  Anzahl  30 
ist,  man  dies  als  einen  Grad  nimmt  und  sonach  die  Anzahl 
der  Grade  des  Maslul  um  1  vergrössert.  Es  hat  sonach  in  dem  hier 
betrachteten  Beispiele  der  Maslul  19*^  und  somit  sein  Antheil  38'. 
10.  Und  nachdem  der  Maslul  kleiner  als  180*^  ist,  so  sub- 
trahirt  man  diesen  Antheil,  d.  i.  38  vom  mittleren  Sonnen- 
orte und  bekommt  104^  59'  25"  als  wahren  Sonnenort;  d.  h. 
der  wahre  Sonnenort  war  zur  betrachteten  Zeit  14°  59  25  "  im 
Sternbilde  des  Krebses.  Auch  ist  zu  merken,  dass  man  bei  allen 
derlei  Eechnungen  nur  die  Minuten,  nicht  aber  die  Sekunden  zu 
berücksichtigen  braucht,  denn  beträgt  deren  Anzalil  30,  so  nimmt 
man  dies  schon  für  eine  ganze  Minute  und  fügt  sie  zu  den  Minuten. 

^ricöKn  p  n2^yr\  aipö  ri:im  yo  n"?::  vd  i^a^o  -f?  ^v  nsrn  nvh 

üwb^t:^  mno  vn>  ds*  s^.s  n^phn  bv  SiSdj^  ^^n  i^Dpn  Sx"i  '2 
nns*  nSra  nniK  nt^nn  nnv  i«  D^t^Sr  vn  d^^i  Dn>^x  naon  Sx 

«Mt?  n:Dn  n:in  D"pö  nino  n>n  nrn  ^iSoöntr  ^d^i  (.' 
nr^tt^n^:)!  D>p^n  c3'oi  m^ra  rp  ist?>  t^öt^n  r^axa  D^pSn  n"^ 
n^  ^'^  nSnnn  ^n^ösn  t^öt^n  Qipa  «1:031  no  C3":  rp  d3D>d 
nv:t^n  Sx  n^Dn  ^xi  nvatr^  n"^  nins  in  mSrö  vtsn  (231d  ^?an 
.T.^nn  m:i:3OT  ixt^n  xh  ni>n  oipan  ^b^  t^at^n  mpan  x^  ^^:: 
n^v  D^tr^tt^*?  mip  nvit^n  vn^  dst  i^bz  u'pbm  bv  ^^pn  x^x 
^ü'pbnn  bv  iD'Dim  "inx  p'rn  omx 

und  in  dieser  Zeit  macht  das  Apliel  (Siehe  2  d  Absch.  XII)  15'',  also  be- 
kommt man  als  Ort  des  Aphels  für  den  14.  Thamus  d.  J.  4938  u.  E.  d.  W. 
86"  45    23". 

Zu  10,  ■> :  104"  =  (3  5<  30")  +  14" ;  nun  kommen  30 '  auf  das  Stern- 
bild des  Widders,  30^  auf  das  Sternbild  des  Stieres,  30"  auf  das  Sternbild 
der  Zwillinge,  sonach  gehören  die  weiteren  14"  dem  Krebse  an. 


11.  Kennt  man  den  Sonneuort  zu  einer  beliebigen  Zeit, 
so  ist  es  leicht,  den  Tag  der  wahren  Thekuphah  irgend  einer 
beliebigen  Thekuphah  zu  erfahren,  gleichviel,  ob  für  kommende 
oder  für  die  der  angenommenen  Epoche  vorangegangenen  Jahre. 


XIV.  Abschnitt. 

J.  Der  Mond  hat  2  mittlere  Bewegungen.  Vor  allem  be- 
wegt sich  der  Mond  in  einer  kleinen  Kreisbahn,  welche  das 
Weltall  nicht  umfasst.  Seine  mittlere  Bewegung  in  diesem 
Kreise  heisst  die  m  i  1 1 1  e  r  e  Bewegung  des  M  a  s  1  u  1. 
Dieser  kleine  Kreis  bewegt  sich  aber  in  einer  grossen  Kreisbahn, 
welche  das  Weltall  umfasst,  es  ist  dies  die  m  i  1 1 1  e  r  e  Be- 
wegung des  Mondes.  Die  mittlere  tägliche  Bewegung 
des  Mondes  beträgt  13«  10'  35  . 

2.  In  10  Tagen  beträgt  seine  Bewegung  13P  45'  50", 
in  100  Tagen  237«  38'  23",  in  1000  Tagen  216"  28  50",  in 
10000  Teigen  3«  58  20",  in  29  Tagen  22«  6'  56'  und  in 
einem    regelmässigen    Gemeinjahre    344"    26     43".    Auf    diese 


Dv  nn  ni^nnr  ny  ^22  t^otrn  opö  vm^  insoi  (.«' 

.nviiöTp  ü^'j'ün  ^12V^  niDpn  pn  laSnnn  i:aot?  n^ 

33D0  iö2:y  nm  ^h  t^^  D>^r::Qs  DoSno  'w  nrn  es 
in\s3  ^ri'öKn  i^Snoi  ^h^2  üh^vn  nx  ?]^po  i:\st!^  |üp  h:h22 
h:h:2  DnoD  lö^rr  jcspn  ^:S:m  h^hö^n  'r!^o^<  xnp:  \::ipn  hjb^n 
nrn  rik'ox  "i^no  nrn  r!:ox  xnp:n  «in  D^irn  nx  p,>pan  Sn: 

r''Sn  DV  'pn  idSio  nnxc?  x::o:i  :"no  x"*?p  d:o^d  nv:;:?  D^trom 
nnxt?  nx!^o:i  :"3  n-^  r^i  d:o^d  nv:c?  r^i  op^n  n-Si  m^ra 
vn  d:o^d  nv:r  o^t^om  opSn  j"3i  m^po  vn  dv  pj^sn  idSho 
n":i  mSro  ts^^cr  dv  d'd^x  nnt^rn  iD^na  nnx^  «1:0:1  pa 


-     78     - 

Weise  lässt  sich  leicht  die  mittlere  Bewegung  für  eine  beliebige 
Anzahl  Tage  oder  Jahre  finden. 

3.  Die  mittlere  tägliche  Bewegung  des  Maslul  beträgt 
13^  3'  54".  In  10  Tagen  beträgt  diese  Bewegung  130"  39'  0  , 
in  100  Tagen  226''  29'  53',  in  1000  Tagen  104^  58  50  .  in 
10000  Tagen  329'>  48'  20',  in  29  Tagen  18«  53    4'. 

4.  In  einem  regelmässigen  Gemeinjahre  beträgt  die  mittlere 
Bewegung  des  Maslul  305 '^  0'  13  '.  Der  mittlere  Ort  des  Mondes  war 
zuBeginn  der  Nacht  auf  Donnerst,  den  3.  Nisan  d.  J.  4938  n.E.  d.W., 
also  zur  Zeit  der  Epoche  im  Sternbilde  des  Stieres  u.  zw.  V  14' 43" ; 
die  mittlere  Bewegung  des  Maslul  betrug  zur  Zeit  dieser  Epoche 
84«  28  42 '.  Kennt  man  aber  die  mittlere  Bewegung  des  Mondes 
und  auch  den  mittleren  Ort  zur  Zeit  der  Epoche,  so  lässt  sich 
der  mittlere  Mondort  für  einen  beliebigen  Tag  berechnen.  Der 
Vorgang  ist  derselbe  wie  beim  Berechnen  des  mittleren  Sonnen- 

n'D  DV  tabn  i:3^nö  nn.str  xi:ö:i  ::"n  r:  D:a>D  nv:tr  dt  D^p^n 
isSnö  nnxt^  »si^öii  irnnD  Diö^D  nv:^  t':i  ü'pbn  r\^^^  niSra 
d"w  nnh  pD  nvw  :i"öi  n^phn  Vbi  ni^ra  r^'ü  nino  n:^2 
.ni:intr  ü'>w  ix  d^ö^  ]^':^  ^dS  ^iddd  ir  -[n  ^n  y^  r^ 

ü^phn  r\vb^^  m^rö  :i'"'  im  dvd  b^bütin  p^:ös  "^^nöi  (j 
m^rö  b"p  D^ö'  nit^rn  id^hö  «i:ö:  "T"::i  y">  d^:ö^d  m>:tt^  T'ai 
nxon  iD^na  n>ixt^  xi:ö:i  t3"S  b"p  d3ö>d  nvatr?  x^n  op^n  t^"b 

nvit^  D't^am  n^pbn  n":)  m^r»  T'p  dv  ?i^xd  i^Siö  nnxt^ 
t3'ot^  Dv  d>dSx  nit?rn  i^Sna  nnxtr  .s^icöai  ym  rp  d:ö>d 
nnxt^  xiiö:i  ynn  ^'o^''  n:!2>D  nvat:^  ont^ri  w'pbn  n"»!  m^rö 
1-::  n"'  D^iö^D  nv:t^  "ti  D^p^n  r:!  nibvt:^  n">  dv  tobn  i^Sna 

nvat^  rn  rn^rö  n"t?  nino  nw:i  idS-iö  nnxtr  «1:031  (n 
b6  n^nnn  ^  n^n  ni^n  ricös*^  Dipa  :">  n^ts?  d:ö>d  n^pbn  ^b^ 
.i"n  nnx  n^ra  iitr  ^?ön  i^s  maint^n'i'  "ip>rn  xint?  ^t^^^n 
nr  "ip'rn  hm  Si^döh  pi:öxi  :"ö  -!">  'x  diö^d  nv:t^  :i"ö  D^p^n 

i?in  Pi^Din  vSj?tr  ip>rn  «intr^  ri^öxm  ni^n  rü^ö.x  ']^nö  nnr 
^n^n  pij^xD  n^wti?  ^n  t^r  nicnnt!^  di>  ^nn  n'i^n  pi^ö^^  Dipo 


—     7i^      — 

ortes.  Hat  mau  den  mittleren  Mondort  zu  Beginn  einer  be- 
liebigen Nacht,  so  ergründe  man  die  Stellung  der  Sonne  im 
Thierkreise. 

5.  War  die  Sonne  innerhalb  der  von  der  Mitte  des  Stern- 
l)ildes  der  Fische  bis  7Air  Mitte  des  Sternbildes  des  Widders 
sich  erstreckenden  Zone,  so  lässt  mau  den  mittleren  Mondort, 
wie  er  ist ;  steht  die  Sonne  innerhalb  der  von  der  Mitte  des 
Widders  bis  Beginn  der  Zwillinge  sich  erstreckenden  Zone,  so 
fügt  mau  zum  mittleren  Mondort  15  hinzu ;  war  die  Sonne 
zwischen  Beginn  des  Sternbildes  der  Zwillinge  und  jenem  des 
iiöwen,  so  fügt  man  wieder  15  zum  mittleren  Mondort  hinzu ; 
dasselbe  geschieht,  wenn  die  Sonne  zwischen  Beginn  des  Löwen 
und  Mitte  des  Sternbildes  der  Jungfrau  steht.  War  aber  die 
Sonne  innerhtilb  der  von  der  Mitte  des  Sternbildes  der  Jungfrau 
und  Mitte  des  Sternbildes  der  Waage  begrenzten  Zone,  so  lässt 
man  den  mittleren  Ort,  wie  er  ist.  Steht  die  Sonne  zwischen 
Mitte  der  Waage  und  Anfang  des  Schützen,  so  vermindert  man 
den  mittleren  Mondort  um  15  :  war  die  Sonne  zwischen  An- 
fang des  Schützen  und  Anfang  des  Wassermannes,  so  vermindere 
man  den  mittleren  Mondort  um  30  ;  stand  die  Sonne  innerhalb 
der  vom  Anfange  des  Wassermannes  bis  Mitte  der  Fische  sich 
erstreckenden  Zone,  so  vermindere  man  den  mittleren  Mondort 
um  15. 

^^V2  ?:innn  ni^inttr  nS^^n  nSnnS  ^'^^"^  ri:ox  x>::int^  inxi 
n^nn  tj  nh^  ^!:no  t^ot^n  n^nn  dsi  ^^r^v  niOD  niM  r::»« 

^ro  ^ünö  ^n^n  .Tnn  dni  o^pSn  rr^  nTn.r::as  bv  n;Din 
n^nn  dxi  xintr  moD  ^n^^  r-^ros  n:n  D>:rso  ^ü^n  iv  nSinn 

rn:n  ^hi  Sra  n'^nmr  ntrp  ^ron^nno  trorn  .Tnn  dsi  ü^pSn 
'):n  IV  'hl  ^?a  n^nna  ^nvn  n^^n  dxi  D^pSn  'S  m\n  r::oso 

.D^pSn  VQ  nTn  v):^i^^  rn:n  0^:1 


-     80     - 

6^  Der  mittlere  Mondort,  den  man  auf  diese  Weise  erhält, 
gilt  für  V3  Stunde  nach  Sonnenuntergang  und  heisst  der  zur  Zeit 
des  Sichtbarwerdens  statthabende  mittlere  Mondort. 

Abschnitt  XV 

1.  Will  man  den  wahren  Mondort  an  einem  beliebigen 
Tage  kennen,  so  suche  man  zuerst  den  für  die  Zeit  des  Sicht- 
barwerdens statthabenden  mittleren  Ort,  suche  ferner  die 
mittlere  Bewegung  des  Maslul  und  den  mittleren  Sonnenort  für 
diese  Zeit  und  subtrahire  den  mittleren  Sonnenort  vom  mitt- 
leren Mondort.  Den  verdoppelten  Eest  nennt  man  M  e  r  c  h  a  k 
hakaphul   (die   doppelte  Entfernung). 

2.  Es  ist  bereits  hervorgehoben  worden,  dass  alle  diese 
Eechnungen  nur  zum  Behufe  des  Wiedersehens  des  Neumondes 
gemacht  werden.  Nun  ist  es  unmöglich,  dass  diese  doppelte 
Entfernung  in  der  Nacht,  da  der  Neumond  wiedergesehen  wird, 
kleiner  als  5"  und  grösser  als  62°  sei. 

io:Dn  nönn  nvp^  imh  nn^n  v^^^  «in  ^^n^  mas  imx  n^in 
ricöN  i^y:r\  .sin  nn  ^h  r^a.sn  «>icint?  ;o:n  imxa  nv^  'v^h'ü 

iS^i^m  n^'inv  Dv  S^n  >nöxn  n^n  Dipo  vi6  n^ain  dx  (♦« 
x'inn  pi  ni:^nt^  n^^Si  imx^  n''\snn  nptc;^  hth  ri^ax  n^nn 
t?atrn  riiöx  rn:ini  ni?n  imx^  tt^ot^n  ri:»Ki  ^i^oan  riröx 
♦^iD3"i  pniö  x^pjn  inn  mx  SiD^n  nxtt?:m  m^n  ri:osö 

irtrrts?  niDiDt^nn  iSx  ^:dd  i:xn  x^t!^  r^vi^n  ^22^  (o 
pnna  ^^■^>t^  it^ex  \s  oSiph  ^n^^  n>\sn  nri^  xSx  i^x  □^D'ion 

Zu  I,  j<:  Der  Abstand  des  mittleren  Sonnenorts  vom  Orte  des  Aphe- 
liums  also  der  Maslul  der  Sonne  wird  die  einfache  Entfernung 
genannt. 


s 


3.  Mail  benchte  dalier  geuaii  diese  doppelte  Kntfeiiiun^ 
betragt  dieselbe  ')"  oder  nahezu  5",  so  lässt  man  den  mittleren 
Maslul  uugeändert':  beträgtsie  aberö^—lP,  so  vergrössere  man  den 
mittleren  ALaslul  um  V.  Zählt  die  doppelte  Entfernung  12«— 18«,  so 
vergrössere  man  den  Maslul  um  2«.  Hat  die  donpelte  Entfeniung 
19"— 24",  so  addirt  man  zum  mittl.  Maslul  3" ;  hat  sie  25«— 31'\ 
so  addirt  man  zum  Maslul  4'^  und  hat  sie  32«— 38",  so  addire  man 
zum  mittl.  Maslul  5«.  Beträgt  die  doppelte  Entfernung  39«— 45«, 
so  vergrössere  man  den  Maslul  um  6«  und  hat  die  doppelte  Ent- 
fernung 46«— 51«,  so  vergrössere  man  den  Maslul  um  7".  Hat 
die  doppelte  Entfernung  52«— 59«,  so  addire  man  zum  Maslul  8« : 
beträgt  die  doppelte  Entfernung  60«— 63«,  so  vergrössere  man  den 
mittl.  Maslul  um  9«.  Den  auf  diese  Weise  geänderten  mittl.  Mas- 
lul nennt  man  den  wahren  Maslul. 

4.  ist  dieser  wahre  Maslul  kleiner  als  1<S0',  so  s  u  b- 
t  r  a  h  i  r  e  man  seinen  Antheil  von  dem  zur  Zeit  des  Sichtbar- 
werdens statthabenden  mittleren  Moudorte :  die  Diflerenz  gibt  den 

Fl^Din  m^rD  x''  iv  m^ra  t?ra  ^iddh  pnnön  hm^  dxi  di^d 
m^ro  n''0  ^iddh  pnno  n'':^'  dsi  nnx  nhvn  ^i'^Dön  r-^cox  hv 
iT.T  Dxi  mSra  ^ntr  b^hünn  r^cax  ^x  ?i'Din  m^po  n-^  iv 
^iSdoh  V'^üi^  bv  ?i^Din  m^ro  i'd  iv  r\^bv^  ^-'ü  Siddh  pnion 
m^ro  N"^  ij?  mSra  n''Da  Siddh  pmtsn  hm^  d«i  mSro  ttr^r 

^^■^^  dxi  m^po  'n  ^iSoon  r::ox  'py  ri'Din  m^ro  n-^  ir  mSrn 
^t^DDH  x?i:ox  'r'r  Pi'D^n  mSra  .to  np  m^ro  ca^So  ^iddh  pnion 
mSro  K":  ir  mSro  yao  ^lo^n  pnnon  ^^■^'  dsi  m^ro  üü 
D-^o  ^iDDH  pnion  HM'  Dsi  m^ro  rat?  Si^oan  ri:0K  Sr  Pi^oin 

b-büün  ri:Q«  Sr  pj^Din  m^ro  yo  iv  m^ro  'dö  Siddh  pnicn 

«po:n  Si^DO  xnp:n  xin 

.•>n  DK  pD3n  SiSdoh  «in  mS^'o  nö3  nsin  p  inv*    •- 
ni>n  pi^OKO  pa:n  nrn  ^i^oen  n:o  ri:n  m^ro  d  po  mno 


—     82     - 

w  a  h  r  e  n  M  0  n  d  0  r  t.  Ist  aber  der  wahre  Maslul  grösser  als 
1 80^  so  a  d  d  i  r  e  man  seinen  Antheil  zu  dem  genannten  mitt- 
leren Orte,  und  diese  Summe  gibt  den  wahren  Mondort. 

5.  Hat  der  wahre  Maslul  genau  180^  oder  360^  so  ist  sein 
Antheil  gleich  Null,  und  der  mittlere  Ort  ist  zugleich  der  wahre  Ort. 

6.  Wie  gross  ist  nun  der  Antheil  des  wahren  Maslul  ?  Hat 
der  Maslul  lO'',  so  hat  sein  Antheil  50' ;  hat  der  wahre  Maslul 
20^  so  hat  sein  Antheil  V  38'  ;  hat  der  wahre  Maslul  30^  so 
hat  sein  Antheil  2°  24'.  Zählt  der  wahre  Maslul  40",  so  hat 
sein  Antheil  3*^  6',  zählt  der  wahre  Maslul  50^  so  hat  sein  An- 
theil 3<^  44' :  zählt  der  wahre  Maslul  60^  so  hat  sein  Antheil 
4°  16'.  Hat  der  wahre  Maslul  70^  so  zählt  sein  Antheil  4<^  41' ; 
hat  der  wahre  Maslul  80^  so  zählt  der  Antheil  5^  hat  der 
wahre  Maslul  90 ^  so  hat  sein  Antheil  5"  5',  hat  der  wahre 
Maslul  100",  so  zählt  sein  Antheil  5"  8'.  Zählt  der  wahre  Maslul 
110",  so  hat  sein  Antheil  4"  59'  ;  zählt  der  wahre  Maslul  120", 
so  hat  sein  Antheil  4"  20' ;  zählt  der  wahre  Maslul  130",  so  hat 
der  Antheil  4"  11'.  Hat  der  wahre  Maslul  140",  so  hat  sein  An- 

.n>>Knn  nv^b  >naxn 

Dipö  xin  n^^^^n  nw^   >ri:r5xn   nnM  Dipö  n^n^  «^s  naö 

m'^rö  i\DV  p3:n  ^iSdöh  h^t  dx  Si^d^h  n:o  «in  hödi  c.i 
in^a  n>nn  m^ra  '::  piD^n  ^i^döh  hm^  dxi  ü'>pbn  ':  in:ö  n>nn 
r^\^bv^  'ntr  in:ö  HMn  D'tt^^t?  n'^n'^  dxi  D>p^n  n"^i  nnx  nSs^a 
DX1  D^p^n  ntrtt^i  mSrJ2  id?^  ina»  n\nn  'ö  ^^^>  dxi  o^p^n  T'd^ 
inao  n>nn  'd  n*n^  dni  D^p^n  T'öi  m^r»  '^  inaö  n>nn  ':  n^n^ 

n>nn  'ü:  ^^'^>  dxi  ni^r»  t^ön  in:a  ^^'^n  'd  hm^  osn  D^p^n 

m^rö  'n  iniö  ^^^n  'p  n^n^  dxi  n^pSn  'm  m^rö  t?on  in^a 
n'.T  DX1  D>p^n  22^:1  m^rö  'T  in:ö  n^nn  ^'p  n^n^  dxi  D>pSn  'm 
"1  inaa  n^nn  ^"p  n^i^  dxi  o^p^n  '3i  m^rö  -t  in:»  n^n  3"p 
D^p^n  j"^!  r\^bv^  '2  insö  n>nn  ö"p  r\^r\^  dxi  D^p^n  X"n  m^ro 


—     8.".     — 

theil  3<*  33  ;  luvt  der  wahre  Maslul  150  \  so  hat  sein  Antheil  3* 
4S  :  hat  der  wahre  M.  160'.  so  liat  sein  Antheil  1'^  'yii  :  hat  der 
wahre  M.  170\  so  hat  sein  Antiieil  1"  öO  ;  hat  der  wahn*  M. 
ISC,  so  ist  sein  Antheil  jcrleich  Null,  und  der  mittlere  Ort  ist 
dann  zugleich  der  wahre  Ort. 

7.  Hat  der  wahre  Maslul  mehr  als  180",  so  bilde  man  deren 
Ergänzung  zu  360"  und  suche  zu  dieser  Ergänzung  den  Antheil, 
genau  so,  wie  dies  bei  dem  Maslul  der  Sonne  geschehen  ist.  Und 
sind  in  der  Zahl  des  wahren  MaskJ  Einer  und  Zehner  verbunden, 
so  befolge  man  beim  Aufsuchen  des  Antheils  dasselbe  Verfahren, 
wie  oben  bei  dem  Maslul  der  Sonne  und  seinem  Antheile. 

8.  Man  bestimme  z.  B.  den  wahren  Mondort  für  Beginn 
der  Nacht  auf  Sabbath  den  2.  Ijar  des  Jahres  der  Epoche.  Seit 

c;p  iTH^  DX1  ü^pbn  n-ai  n^hv^  vh^  ^n:n  n^n  rp  n'>n'^  dxi 
n^ro  in:ö  ^^^n  vp  n^r\'^  d.si  n^phn  r:^  nns  n^ra  in:o  ^^-ln 
x^x  i:nöxr  1ÖD  n:o  ^b  }\s  mrn  D"p  n^n''  dxi  D>pSn  ö'3i  nnx 

.'>nni<r[  Dipo  sin  ^r:raj<n  ^■^^'^  oipa 

p^:oa  vn>  Ds  pi  :rarn  Si':'D.t2n  nwvz'  in^  in3<t3  nm  D";rn 
annsn  m:on  ^nr  joir  ■^n^"^  p  npn  mntrrn  ds;  onns  ^ibD,t2n 
pü:n  SSdö3  nrrn  -^d  ^bv  m:;23  trarn  ^iSdö::  1:1x3::?  ^^13 

^>^  n^nnn  \nosn  nn\T  apa  ri>^  iri^itr  nn  1!^^d  c.n 
;^^:öt  np>r  nw  ^^nv  ir  nsrö  n'\s  tnn^  ':t!?  lövt:?  nnt?  nip 

Zu  8,  n  : 

J.  Der  mittl.  Sounenoit  zu  Beginn  der  Epoche  --  7"     3'  32"   (S.  XII,  2) 

diemittl.  Bewegung  der  Soune  in  29  Tagen  =^  28"  35'     1"   (S.  XII.  n 

also  ist  der  mittl.  Sonnenort  am  2   Ijjar  =  35^8'  33" 
d.  h.  die  Sonne  befindet  sieh  5"  38'  33"  im  Sternbilde  des  Stitiv^. 

-    Der  mittl.  Mondort  betrug  zu  Beginn  der  Epoche  31'  14'  43"   (S.  XIV,  4) 

die  mittl.  Bewegung  des  Mondes  in  i"  T          =  22"    6'  56"   (S.  XJY,  2) 

iiiezu  kommt  noch  eine  Correction                   =  0'  15'     0"   (S.  XIV,  5) 
ilso  beträgt  der  zur  Zeif  des  Sichtb:ir\veidi.'üb 

statthabende  mittl.  Mondort  =  53'  36'  39". 

3.  Der  mittl.  Maslul  zur  Zeit  der  Epoche           =^  84"  28'  42"    (S.  XIV,  4) 

die  mittl    Bewegung  desselben  in  29  Tagen  =  IS"  53'     4"   (S.  XIV,  3) 

.  Uo"  beFrägT  der  mittl.  Mwlul  =  103*  2 1 


-     84     — 

der  Epoche  sind  also  volle  29  Tage  verflossen.  Es  beträgt  daher 
der  mittlere  Sonnenort  für  die  betrachtete  Zeit  Bo*^  38  33", 
der  zur  Zeit  des  Sichtbarwerdens  statthabende  mittlere  Mondort 
also  53"  36'  39"  und  der  mittlere  Maslul  103^^  2J  46  .  Die 
Differenz  zwischen  mittleren  Mondort  und  mittleren  Sonnenort  ist 
also  17"  58  6"  :  wird  dies  mit  2  multiplicirt,  so  bekommt  man 
35"  56  12'  für  die  doppelte  Entfernung.  Fügt  man  nun  gemäss 
dem  oben  angeführten  (Punkt  3  dieses  Absch.)  zäin  mittleren 
Maslul  5^  hinzu,  so  bekommt  man  den  wahren  Maslul.  Dieser 
beträgt  also  108*^,  2V  46"  oder  mit  V^ernachlässigung  der  Mi- 
nuten und  Sekunden  108". 

9.  Dem  entspricht  nun  ein  Antheil  von  5"  1'  :  und  nachdem 
der  wahre  Maslul  kleiner  ist  als  180*^,  so  subtrahirt  man  diese 
5"  1 '  von  dem  mittleren  Mondorte  ;  man  erhält  so  für  den  wahren 
Ort  48'^  35'  39"   oder  auch  48'  36'    d.    h.   der  wahre  Mondort 

^'S  nSnn  ts^at^n  ri:ös  x^i:in  nv  rao  ^2  'nöxn  n^n  mpj3  vTh 
r\"b  d:ö^d  r\v:v  rb-]  o^p^n  n-^i  m^ro  n"b  iriröK  ^b  xr  n? 
:i":  ir^ax  ']bn  xir^  i?  r\vb  n'^ii^^n  nvvh  nm  r^:»«  .s^::im  yb  n"S 
r^a«  »s^i^im  ^"b  rb  y:  doö^d  nvar  ö'6i  n^pbn  v^i  m^ra 
nv:v  rtl^  W'pbn  .s"Di  m^^*ö  yp  ir^röx  ^b  xit'  ir  nr^  Si^döh 
r»"»  -ist?'  m^"i  ri^axa  t^atrn  p::ax  nan  vo  x'o  :i"p  d:o^d 

D'p^nn  bv  jn^opa  {>xi  D>pSn  x"di  mSrö  n"p  pD:n  ^i^döh 

nsicö:  n"p  xint;  p3:n  Si^oan  nr  n:ö  ^r  npn^  iism  (»is 
mno  n^n  pD:n  ^i^oonr  ^d^i  nnx  p^m  ni^ra  trän  i^tr  mn 
ni-^n  riröx  ja  nnx  p^m  m^rö  t^ön  xmtr  n^ön  :?i:in  D"pa 
p^n  nvitrn  ntrrn  nvw  ^'b^  u'pbn  n-^i  m^rö  n^ö  iKt?' 

Zu  9,  ^  :    Einem  Masl.  von  100°  entspricht  eiu  Antheil  von  5*     8". 

.    110"         „  „         ,  „     4°  09". 

Indem  also  der   Maslul  um   10"  zunimmt,  nimmt  sein  Antheil   um  9' 

ab  ;    einer    Zunahme  des  Maslul  um  8'  entspricht  daher  eine  Abnahme  des 

Autheils  um  7',    d.  h.  einem  wahren  Maslul  von  108°  entspricht  ein  Antheil 

von  5"  1'. 


ist  zur  tVaglicheii  Zeit  im  Stenibilde  des  Stieres  IH^  36'.  Genau 
nuf  dieselbe  Weise  kann  man  den  wahren  Mondort  fiir  ('••'-  '»•- 
liebige  andere  Zeit  bestimmen. 

XVI    Abschnitt 

1.  Die  Kreisbahn,  in  welcher  sich  der  Mond  bewfii^-t,  isL 
gegen  die  Sonnenbahn  geneigt.  Beide  tretteu  sich  in  zwei  Punk- 
ten; in  dem  einen  geht  der  Mond  von  Süden  nach  Norden,  in 
dem  anderen  geht  er  wieder  von  Xorden  nach  Süden.  Der 
Punkt,  in  welchem  der  Mond  sich  nach  Norden  zu  neigen  be- 
ginnt, heisst  der  Kopf;  der  Punkt,  in  welchem  der  Mond 
nach  Süden  zu  gehen  beginnt,  heisst  der  S  c  h  w  e  i  f.  Diese 
Punkte  haben  eine  gleichförmige  Bewegung,  die  aber  nicht  nach 
vorwärts  sondern  nach  rückwärts  also  in  der  Weise  erfolgt,  dass 
der  Kopf  vom  Sternbilde  des  Widders  zum  Sternbilde  der  Fische, 
von  da  zum  Wassermann,  u.  s.  f.  kreist. 

2.  Die  mittlere  tägliche  Bewegung  des  Kopfes  beträgt  3* 
11".  In  10  Tagen  macht  er  31'  47",  in  100  Tagen  5'^  17'43^ 

iir  Sron  ir  nvv^  ^nON*n  n^n  npo  x^roai  ü^phnnhv  ^p^r\^ 

nh^:vr\  hvn  ncsia  K>n  Tan  m^■^  nn  raaior  nh^^vn  (.k 
üMih  ncDi:  n>^m  p^'^h  nt3i:  n^i:n  Tan  t^atrn  nn  nnaiotr 
V2  1?  n^^i:rn  *nr  nir:^D  jnut^  ir  i::d  ir  nn  t^^  nmp:  ^nt^i 

xi:o:  nmp:n  ^nt^a  nnxa  hth  xr  gsi  mtrn  racrn  i::d 
mö:S  HTH  S>nn>  n:aat^  ni^pzn  namS  ix  rac^n  ;iD:iS  iSio 
mo:^  nnM  S^nn'  n:aattr  nTp:m  rx-i  nsip:n  x^■^  rat^n  povS 
13  5\sr  t^N-in  n6  ^^  mr  -[Siai  n:r  nxip:n  s^^  rarn  om^ 
D^rrS  nSüa  n^:mnx  mSraa  "j^in  xim  pvi2  xSi  nocin  xS 

♦i^an  nniD  «in  pi  ^SiS  D^:"fai 
si^a:  nv:r  x  n  Dp^n   ':  s  Dvn^r^^axn  fxnn  -[Sia  (.3 
'H  Dv  'pn  iDSia  sva:i  n^*:r  ra^  D'::SrT  x"^  a*a^  '-n  12^10 

Zu  I,  }5  :  T)or  K'  0  1»  !  der 


-     86     - 

in  1000  Tagen  52«  57  10",  in  10000  Tagen  169'  31'  40". 
In  29  Tagen  beträgt  diese  Bewegung  1*^^  32  9"  und  in  einem 
regelmässigen  Gemeinjahre  18*^  44'  42  .  Zur  Zeit  der  Epoche 
d.  i.  zu  Beginn  der  Nacht  auf  Donnerstag  den  3.  Nisan  d.  J. 
4938  n.  E.  d.  W.  betrug  die  Bahn  des   Kopfes    180°  57    28". 

3.  Will  man  den  Ort  des  Kopfes  zu  einer  beliebigen  Zeit 
kennen,  so  berechne  man  dessen  mittlere  Bewegung  für  die  an- 
genommene Zeit,  und  zwar  in  derselben  Weise,  wie  dies  beijBe- 
rechnung  des  mittleren  Sonnen-  oder  Mondortes  geschehen  ist,  und 
ziehe  dann  diesen  Betrag  von  360^  ab.  Der  ßest  gibt  den  Ort 
des  Kopfes.     Ihm  gegenüber  ist  immer  der  Ort  des  Schweifes. 

4.  W^ir  wollen  z.  B.  den  Ort  des  Kopfes  zu  Beginn  der 
Nacht  auf  Sabbath  den  2.  Ijar  des  Jahres  der  Epoche  wissen. 
Die  Zahl  der  seit  der  Epoche   verflossenen   vollen  Tage  ist   29. 

5.  Die  mittlere  Bewegung  des  Kopfes  in  29  Tagen  beträgt 
1«  32'  9"  :  addirt  man  dies  zum  Orte  des  Kopfes  zur  Zeit  der 
Epoche,    so  bekommt  man  182^  29'  37"  :    zieht  man  dies  von 

^bH2  iD^nj2  ni:ö:i  tu  v^n  di!2^d  nvw  yj^i  u'pbn  v"»  n^hvn 
miNt:^  ni:ö:i  '"r:  y:  d:ö^d  nvw  'n  o^phn  v:^  m^ra  yj  dv 
nv^r  'öl  ü'^pbn  s"^i  m^rö  t:^"üp  dv  d'd^s  nitt^rn  idSiö 
ü'pbn  yb^  nnN  •  nbv^  nv  ^'ob  i::^na  sirö:i  ^"^b  ü"^p  Diö^D 
ni^ra  n'^  nino  n:t^^  iD^na  xira:i  23"n^  \s  d:ö^di  nvat?  'ai 
nSnnn  trxin  ri^öxi  n"0  i-a  n"'  0:0^0  nvw  yt^^  n^pbn  i"»! 
d:ö^d  nr:^  n"Di  ü^pbn  r:^  n-^hvn  09  hm  yvn  xmtr  -n  b6 

,n"D  n  Q'p 

r^^öNH  rnjm  ni^n  rirosi  tt^ötrn  ricöx  x^icintr  -|nD  nrn  imsS 
D^ir^  M::y  nvn  imxn  t^snn  Dipo  xin  nsr:m  m^ra  o'-m 

*D:rn  Dipö  iTn> 
riDt^  D-11?  ^^^  n^nn^  t2?.sin  oipö  n^S  i:':i-it?  nn  "t:^'^  (»n 
D'OM  paai  '^p-'vn  n:^  N>ntr  i?  n:t^o  i'^x  vmb  utr  lövtrr 
rT^  D^^n  i2Ktr  1?  ^'^  n^nn  iv  np>rn  S>^  nSnnö  Dnio:in 

,DV  2D"D  in  t^x-in  Dipa 
xmi  nrTü  -ji-in  ^r  ns?n  nvb  vi^^n  r^röx  s^icin  (»n 

nvitr  ?"^i  D>p^n  cs'oi  m^rö  n"Dp  rxnn  ricox  ^S  j<r  y*vn 


360«  ab,  so  erhält  mau  177«  80'  23"  als  Ort  des  Kopfes  d.  h. 
der  Kopf  befindet  sich  zur  angeuommenen  Zeit  im  8terubilde 
der  Jungfrau  27°  30'  23".  Der  Schweif  ist  ihm  gegenüber  im 
Sternbihle  der  Fische  27"  30    23". 

().  Zwischen  Kopf  und  Schweif  liegt  stets  ein  ganzer  Halb- 
kreis. Liegt  also  in  irgend  einem  Sterubilde  der  Kopf,  so  ist 
im  siebenten  Sternbilde  davon  der  Schweif  und  zwar  genau  in 
derselben  Anzahl  Grade  und  Minuten.  Liegt  z.  B.  der  Kopf  im 
10.  (irade  eines  Sternbildes,  so  liegt  der  Schweif  im  10.  Grade 
d^'s  >i<'benten  Sternbildes  von  ihm. 

:.  Belindet  sich  der  Mond  im  Kopfe  oder  im  Schweile 
seituT  Bahn,  so  neigt  er  sich  weder  gegen  Norden  noch  gegen 
Süden  der  Sonne.  Befindet  sich  der  Mond  vor  dem  Kopfe  und  geht 
in  der  Richtung  gegen  den  Schwtif,  so  weiss  man,  dass  er  sich 
nach  Norden  neigt ;  ist  der  Mond  vor  dem  Schweife  seinei 
Bahn  und  bewegt  sich  in  der  Eichtung  nach  dem  Kopfe,  so  weisst 
man,  dass  er  sich  nach  Süden-  neigt. 

8.  Der  nördliche  oder  südliche  Abstand  des  Mondes  von 
der  Sonnenbahn  heisst  die  Breite  des  Mondes.    Es  gibt  eine 

h^i  tr^snn  Dipo  «in  n^^  yjh  rvp  d^ö^d  nv:^  y3^  n^phn  'h^ 
•h^  mSro  ro  nSinn  b^r^2  t2?x-n  Dipö  si:»:  nv:rn  ^x  n:on 
.ü'phn  'h^  m^rö  t"rn  d^^t  S?on  m::d  n:?n  oipoi  D^pSn 
•[D^D^  nw2  h:hjn  "»lin  narn  pi  rxnn  p  n^n^  üh^vh  (^ 
p>:o  lODn  i:oo  7  ^?on  nirn  n^n'  t^xm  mpo  in  x -^ontr  Sro  h^ 

"»nt^i^n  nn^n  oipoi  d:m  ü^pü^  ^i^nn  oipa  rintr  -insoi  u 
r\hvD2  3:?n  or  ix  :rrxin  di?  nn>n  nx::o  ds  {nrSc^a  piDnn 
nnrn^  x^i  t^orn  \}Q)l'7  x^  nt^i:  niM  pxc?  vm  nnx  pSnn  ins 
rin  2:rn  txd  -|^in  sim  t^xnn  oipo  >:d^  nn^i  Dipo  n>sn  dki 
nm  narn  opo  ^:d^  n-r».!  hm  dsi  rotrn  pc^^  noi:  nTnr 
.rac?n  Din^  ncoi:  n^^inv  rin  rxnn  f::D  -[Sin  sin 
nKnp:n  xm  hötiiS  ix  trc^n  pDi:^  n-iM  n:2i3t^  n'a:n  (.n 

Zu  '>,  n:  Siehe  diesen  Abschnitt  P.  1.  Demgeinäss  ist  Ort  des  Kopfes 
zur  Zeit  der  Epoche  =  l80'  57'  -'S  ". 


—     88     - 

uördliche  Breite  und  eine  südliche  Breite,  je  nachdem  der  Mond 
nördlich  oder  südlich  von  der  Sonnenbahn  sich  befindet.  Befindet 
sich  der  Mond  in  einem  der  beiden  Knoten,  so  ist  seine  Breite 
gleich  NulL 

9.  Die  Breite  des  Mondes  hat  nie  mehr  als  5*^.  Seine 
Bewegung  ist  nämlich  so  :  er  geht  aus  vom  Kopfe,  entfernt 
sich  langsam  von  der  Sonnenbahn,  bis  schliesslich  der  Abstand 
des  Mondes  von  der  Sonnenbahn  5*^  beträgt :  dann  nähert  sich 
\vieder  der  Mond  der  Sonne,  bis  seine  Breite  im  Schweife  Null 
\vird.  Von  da  ab  entfernt  sich  der  Mond  wieder,  bis  seine  Breite 
')^  erreicht,  dann  nähert  er  sich  wieder  der  Sonnenbahn,  bis 
seine  Breite  Null  wird. 

10.  Will  man  wissen,  wie  gross  die  Breite  des  Mondes 
zu  einer  beliebigen  Zeit  ist,  und  ob  sie  nördliche  oder  südliche 
Breite  ist,  so  suche  man  den  Ort  des  Kopfes  für  die  gewisse 
Zeit  und  auch  den  wahren  Ort  des  Mondes.  Zieht  man  den 
Bogen,  welcher  den  Ort  des  Kopfes  gibt,  vom  Bogen  ab,  welcher 
den  wahren  Mondort  bestimmt ,  so  heisst  dieser  Rest  der 
Maslul  der  Breite.  Beträgt  dieser Maslul  weniger  als  180", 
so  ist  die  Breite  des  Mondes  eine  nördliche  ;  beträgt  der  Maslul 
der  Breite  mehr  als  180",    so    ist  die    Breite   südlich  :    beträgt 

ntaii  ^^n  dni  >:idi:  nmi  Nip:  pDi:S  ncsia  n^n  d«  ni^n  nnn 
i6  nmpsn  ^nt^ö  inxn  nyn  hm  dxi  >om  nmi  xnp:  Dm? 

pDiTD  pn  m^ra  vn  bv  in>  ni>n  nmi  n>n>  «^  nh^vh  (x 

wt2  t^vti  pninn  iirnn  in:?':'  r:i>tt^3  nmi  ^h  n^n^»  ^h^  iv  t3x?ö 
HM^  xStt?  IV  :iipnn  nrnn  ni^rö  tranS  r':i>r  ir  ?^di:  pniam 

.nnn  iS 
DX1  nü^nntt^  ni>  ^:3n  xin  hdd  nn>n  nmi  vrb  min  dx  (.^ 
nms^  'nöN.i  nn^n  oipöi  t^5<nn  Dipo  .s>2iin  >am  i.s  xin  >:ioiC 
Nip^n  Nin  ixt^^m  ^naN*n  nn>n  mpöö  ^xnn  Dipo  ri:m  nrn 
vm  Q"p  IV  nn«  n^rö»  nmin  ^i^dö  n>n>  d.si  nmin  ^i^dd 

Zu  10,  > :  Der  Maslul  der  Breite  ist  also  das,  was  wir  in  der  heutigen 
Wissensehaft  ,,A  r  g  u  m  e  n  t  der  Breite  nenneu. 


-     89     - 

\lioser  Maslul  genau  JSO*^  oder  360",  so  ist  die  Breite  Null.  — 
liul  min  sucht  mau  den  Antlieil  dieses  Masluis,  denn  sie  gibt 
(1ms   MaÄS    für  die  Grösse  der  nördlichen  oder  südlichen  Breite. 

11.  Beträgt  der  Maslul  der  Breite  10".  so  hat  sein  Antheil 
r)2  :  hat  der  Maslul  20^  so  hat  sein  Antheil  P  4^5':  hat  der 
.Alaslul  30^  so  hat  der  Antheil  2"  30' :  hat  der  Maslul  40«,  so 
hat  sein  Antheil  3^  13':  hat  der  Maslul  50^  so  hat  der  Antheil 
:i"  50' :  zählt  der  Maslul  60^  so  hat  der  Antheil  4"  20  :  hat  der 
Maslul  70«,  so  zählt  sein  Antheil  4»  42'  :  zählt  der  Maslul  80^ 
so  hat  der  Antheil  4 '  or>'  :  hnt  der  Maslul  00".  so  hat  sein  An- 
theil 5". 

12.  8iud  in  der  Zahl  des  Masluls  Einer  und  Zehner  verbunden, 
so  interpolire  man  zwischen  den  entsprechenden  Antheilen,  genau 
so  ^^ie  bei  dem  Maslul  der  Sonne  und  bei  dem  Maslul  des  Mondes. 
Es  hätte  z.  B.  der  Maslul  der  Breite  53".  Hätte  der  Maslul  der 
Breite  50°,  so  wäre  sein  Antheil  3"  50':  wäre  er  60**,  so 
wäre  sein  \ntheil  4"  20*.  Zwischen  diesen  beiden  Antheilen 
liegt  also  eine  Differenz  von  30'  d.  i.  für  je  einen  Grad  des  Masluis 

nrn  3mir  rin  D'p  bv  "in^  ^i^oon  hm  dsi  >:id2:  m'n  Dmnü 
-nrnm  hhD  nmn  nn^^  px  nw2  D"tr  \s  nw2  d"p  ^^^  nsi  ^am 
IX  pDi:^  in^'tsa  mr^r  xim  x>n  n03  nmin  ^iSdo  n:jo  nxnm 

^vv  nmnn  ^i^do  n\i>  dx  nmnn  Si^do  niö  x*n  noDi  (.«* 

^m^D  HMn  'S  SiSdöh  hm^  dxi  D>pSn  roT  nnj<  nSrö  in:ö  hmh 
niSra  rSr  in:o  n^nn  'ö  SiSoon  n>n^  dni  o^pSn  'h^  mSra  ^ntr 
mSra  trSt?  inaa  n^nn  mSro  ':  SiSoon  hm^  dxi  o^pSn  :"n 
•Dl  mSro  nrnnx  in:a  ^^'^n  'D  SiSdoh  .th'  dki  o^pSn  ot 
DX1  wphn  yv^  mSro  "t  in:a  n>nn  -r  SiSoan  n>n'  dxi  u'phn 
Si^DOn  ^^'^^  dxi  wphn  n'z^  mSro  'i  in:o  hmh  'D  SiSdoh  .t.t 

♦mSra  'n  inso  .Tnn  'ic 
-invn  ^dS  d.-iS  ^wnn  npn  mntt^yn  nv  onns  n>.T  dxi  (,3* 
T^D  m^■^  S^Soöm  traten  SiSoan  n^rrc?  iod  m:on  'nt^  pntr 
h^hüür{  hm  iS\st^  m^  nnDi  r\^hvn  y:  nmin  SiSdo  n\-it£r  nn 
nn>n  'd  SiSdöh  ^^-^  iS^si  D^pSn  •:'i  mSra  t^St^  inao  nriM  ■: 
a^Sn  'S  ni:on  \-i;:^  pn  nn^n  «^o:  ü'pbn  •2^  n^hvü  'i  in:o 


-     90     - 

der  Breite  3'.    Es  entspricht  also  dem  Maslul  von  53^^  ein  An- 
theil  3«  59'. 

13.  Kennt  man  den  Antheil  des  Masluis  der  Breite  to  90 ', 
so  kann  man  zu  jeder  Bahn  überhaupt  den  zugehörigen  Antheil 
finden,  denn  ist  der  Maslul  grösser  als  90",  so  bilde  man  die  Er- 
gänzung zu  180°  und  suche  zu  dieser  Ergtänzung  den  entsprechen- 
den Antheil. 

14.  Liegt  der  Maslul  zwischen  180^  und  270",  so  ziehe  man 
180°  ab  von  diesem  Maslul  und  suche  zur  Differenz  den  entspre- 
chenden Anthei]. 

15.  War  der  Maslul  der  Breite  grösser  als  270",  so  suche 
man  die  Ergänzung  zu  360"  und  zu  dieser  den  entsprechenden 
Antheil. 

16.  Es  habe  z.  B.  der  Maslul  der  Breite  150",  so  bildet 
die  Ergänzung  zu  180^  genau  30",  und  nachdem  diesem  Maslul 
ein  Antheil  von  2"  30'  entspricht,  so  ist  auch  der  Antheil  des 
gegebenen  Masluls  2 '  30  . 

17.  Hat  der  Maslul  beispielsweise  200"  so  zieht  man  davon 
180"  ab  ;  es  bleiben  20",  und  diesen  entspricht  ein  Antheil  von 
1"  43  .    Es  ist  also  auch  der  Antheil  des  gegebenen  Masluls  1"48'. 

«j^:öi  j>:o  bD2  n^vn  ir  i^^i  Sri  w^phn  t3":i  mSrn 
1ÖD  "j:    IV  nmnn   b^hüü   bv  in:a    vmv  nnj^ö   (,y 
SiSdöh  iTH^  üi<v  b^büün  nv>3ö  bD  b^  m:ö  rin  "]i:riintr 
.n:^n  in  vm  iNt^ani  D''pa  SiSdöh  ri:n  'o"p  iv  "^  bv  in> 

n:n  rn  iv  cpa  nn^  SiSdäh  n^n  dn  p^  s-p  bv  ^n^  b^bünn 

,n:t^r]  13  vm  ns*tt^:ni  cp  isöö 
D'Tö  inix  ri:n  ü"'v  iv  v"^  bv  nnv  b'büün  ^^^  Di<i  (.12: 

.n:ön  in  nn  nst^:;m 
'S  nst^a  D"po  inis  v^^n  yp  SiSdöh  n^itr  >-in  im  (.te: 
n>nn  -^m  o^pSn  D^t?St?i  niSro  nnt^  o'üStr  n:iatt^  npT  mm 

.DpSn  D'tir^St^i  niSra  ^"it^  :"p  na^ 
nrn^  inni  'n  nxt^?^  o-'p  1:00  ri:n  "i  SiSdöh  hm^?  nn  (»r 
nSra  DTixa  n:ö  n^nn  pi  o^pSn  :"öi  nnx  nSro  x^n  'n  niöttr 

.D'pSn  :"0i  nns' 


-     Dl     - 

18.  Hat  der  Maslul  der  Breite  beispielsweise  300",  so 
bilde  man  die  Erp^äiizimg  zu  300" ;  es  sind  dies  60".  Diesen 
entspricht  ein  Antheil  von  4"  20  .  Es  entspricht  also  einem  Mas- 
lul von  300«  ein  Antheil  von  4"  20  . 

ll>.  Es  sei  z.  B.  die  Breite  des  Mondes  zu  bestimmen  und 
deren  Richtung,  ob  nördlich  oder  südlich,  für  den  Beginn 
der  Nacht  auf  Sabbath  den  2.  Ijar  des  Jahres  der  Epoche.  Wir 
wissen  bereits,  dass  der  mittlere  Mondort  zu  dieser  Zeit  im 
Sternilde  des  Stieres  IS*'  36  und  der  Ort  des  Kopfes  damals 
im  Sternbilde  der  Jungfrau  27"  30'  war.  Der  Maslul  der  Breite 
beträgt  also  231"  6  und  der  entsprechende  Antheil  3"  53'. 
Dies  ist  also  die  Breite  des  Mondes  ;  sie  ist  südlich,  nachdem 
der  Maslul  der  Breite  grösser  als  180"  ist. 

XVII.  Abschnitt. 

1.  Alle  Lehren,  die  bisher  vorausgeschickt  wurden,  waren 
zu  dem  Zwecke,  um  für  das  Berechnen  des  Sichtbarwerdens  der 

1331  'd"  \str:  D"üö  im«  n:n  '^  ^i^oan  n^ir  ^in  (*w 

"T  -r  n:^  s\"i  pi  D>p^n  'di  mSr»  pnns  ü^^^  n:Qt^  nvT 

Dx  N  ;n  m-1  ipxm  sin  höd  n^n  nnin  vTh  i:>i:ittr  ''^n  (,^^ 

ir  n:trö  "i'\s  t^inS  ^w  natr  nnr  b'>h  nSnnn  ^oni  Dsn  ':icv 

iD2  nvn  nms*3  n^fn  t^snn  Dipöi  rh  n'"»  i3Q^d  ^w  ^roQ  wphn 
Dipao  r«in  Dipo  p-ijn  S-rD  i:a'D  n^inn  b^nn  D>p^n  '•:5i  ni^pö 
'1  K"^n  i:ö'd  D^p^n  n  mSro  «"^n  nmnn  Si^dö  "[^  n2:>  hth 
^ü  n:an  n«^o:i  ^i^oan  S^n  o^p^nn  ^r  pn^:t£?ö  p«r  'dS 
inn  D'pSn  :":i  m^ro  r^r  nr  pnon  i:n«ntr  q^ditd  n?  ^i^dö 
*D''p  ^r  nn^  Si^DOn  nnt?  'i^in  xim  n?  h'>b  nbnr\2  nn^n  nnn 

nn^S  d'':dioi  on^nr  vn>c;  hd  lioipnt?  onmn  Sd  u» 

Zu  19,  ßi :  Siehe  XV  9  und  XVI  5.  Diesen  zufolge  ist : 
Der  mittlere  Mondort  =    48*  36'  =  408"  36'. 
Der  Ort  des  Kopfes     =  177-  30'  =  177*  30,    • 
also  beträgt  der  Maslul  der  Breite  =  231"    6'. 

Nun  ist  281  •  =  180"  +  .51"  und  einem  Maslul  von  .51'  entspricht 
nack  XVI.  1 1  ein  Antheil  von  3  53' 


-     92     - 

Mondsicliel  genügend  vorbereitet  zu  sein.  Will  man  nun  in  der 
That  das  Wiedersehen  des  Mondes  erfahren,  so  berechne  man 
vor  allem  den  wahren  Sonnenort,  den  wahren  Mondort  und  den 
Ort  des  Kopfes  zur  Zeit  des  Sichtbarwerdens.  Zieht  man  den 
wahren  Sonnenort  vom  wahren  Mondort  ab,  so  heisst  der  Best 
die  erste  Länge. 

2.  Kennt  man  den  Ort  des  Kopfes  und  den  Ort  Mondes, 
^  kennt  man  auch  die  Breite  des  Mondes  und  ob  diese  nördlich 
oder  südlich  ist.  Es  wird  dies  die  erste  Breite  genannt. 
Auf  die  erste  Ltänge  und  auf  die  erste  Breite  achte  man  sehr 
genau. 

3.  Beträgt  die  erste  Länge  genau  9^^  oder  noch  weniger, 
so  weiss  man  bestimmt,  dass  es  unmöglich  ist  .  den  Mond 
in  dieser  Nacht  im  heil.  Lande  zu  sehen,  und  es  ist  daher 
jede  weitere  Kechnung  überflüssig.  Beträgt  die  erste  Länge  mehr 
als  15^,  so  weiss  man  bestimmt,  das  der  Mond  im  ganzen 
li.  Lande  wird  gesehen  werden  können,  und  es  ist  daher  auch 
in  diesem  Falle  keine  weitere  Eechnung  nöthig.  Liegt  aber  die 
Grösse  der  ersten  Länge  zwischen  9^  und  15®,  so  hat  man  zu 
ergründen  und  durch  Eecheung  zu  erforschen,  ob  der  Mond  wird 
gesehen  werden  können  oder  nicht. 

mpö  r^:m  n^'^^n  nv^h  t^sin  Dipöi  ^nöKn  m^n  Dipoi  ^noKn 
l'iix  i<ip:r\  ^^n  ixtt?:m   ^n^xn  nyn   oipöö  ^ni^xn  trotten 

r\yr\  oipö  rin  ni>n  Dipai  üxin  oipö  vir\^  nnxai  (o 
p^Ki  nmi  ^ip:n  ü^n^  ^öi^t  i*^  >:io^  nmi  xin  dxi  xin  nö3 
.^h  D^i^iö  DH^it?  vnn  prxnn  nm'iDi  ptz^^sm  n^sn  -jmxn  nnrni 

parn  ^n^  nnj<  pi<i  bni^^  pnx  Sdd  nb'>hn  imi<n  m^n  nxn>ü 
n^ntr  >NTiD  nn  m^rD  r^  hv  "in^  ptt^xin  ^nsn  n^i>  dxi  nnx 
liiNH  iT.T  D«i  ins  pnt^nV  vni:  nns  pxi  ^xnü>  pis  S^a  nxT 
niiint^nn  mpnh  t^niS  ']n2D2:n  r^  in  m^ra  £3"ö  pt^xin 

♦nxi>  5<^  TiS  nsi"'  üs*  rintt^  "ii?  n'^^i^in 


i 


^    \)'4    — 

4.  Doch  ist  (lies  nur  dniiii  der  Kall,  wenn  der  wahre  iMoüd- 
ort  innerhalb  der  Zone  liegt,  welche  von  Beginn  des  Sternbildes 
des  Steinbockes  und  dem  Ende  der  Zwillinge  begrenzt  ist.  ist 
aber  der  wahre  Mondort  zwischen  Anfang  des  Sternbildes  den 
Krebses  und  dem  Ende  des  Schützen  gelegen,  so  gilt  folgende 
Kegel :  Beträgt  die  erste  Länge  10"  oder  weniger,  so  ist  es. 
unmöglich,  dass  der  Mond  in  selbiger  Nacht  im  heil.  Lande 
gesehen  werde  :  beträgt  die  erste  Länge  mehr  als  24",  so  ist 
es  gewiss,  dass  der  Mond  im  ganzen  Gebiete  des  h.  Landes  werde 
gesellen  werden  ;  beträgt  die  erste  Länge  10"  bis  24",  so  hat 
man  durch  Rechnung  zu  prüfen,  ob  der  Mond  wird  gesehen 
werden  können  oder  nicht. 

5.  Die  auszuführenden  Rechnungen  sind  folgende.  Vor  allem 
ergründe  mau  das  Sternbild,  in  welchem  der  Mond  wird  gesehen 
werden,  ist  es  das  Sternbild  des  Widders,  so  vermindere  man 
die  erste  Länge  um  59' :  befindet  sich  der  Moud  im  Sternbilde 
des  Stieres,  so  vermindere  mau  die  erste  Länge  um  1";  beiludet 
er  sich  im  Sternbilde  der  Zwillinge,  so  vermindere  man  die 
Grösse  der  ersten  Länge  um  58' :  beiludet  er  sich  im  Krebse. 
so  vermindere  mau  die  erste  Lauge  um  43' ;  ist  er  im  Stern- 
bilde des  Löwen,  so  vermindere  man  die  erste  Länge  um  43  : 
ist  er  im  Sternbilde  der  Jungfrau,  so  vermindere  man  die  erste 
Länge  um   37   :    befindet  er  sich   im   Stenilnlde  der  Waaire.     «ro 

nSnnö  ^nasn  nyn  oipo  n^nwD  omös  Dnai  non  <n 
Sro  nSnno  nn>n  oipa  hm  dx  Snx  D'ö\sn  S?o  ^^ü  iv  n:  h^n 
mno  IN  mSpo  i^v  ptr^Nnn  pis  n'>n'^  nt^p  S?ö  ^^ü  iv  {öid 
^^n'  dxt  Snic^^  fix  ^Dn  nh'hn  imxn  hh^  nsn:  ni'n  p«ts^  mn 
D«-!  7xnü>  Sid:  ^dd  hni^  'xn  ni^ro  td  hv  nn^  pt^s-in  'p^v<r\ 
nipnh  ^rri-nS  nnts^n  td  lv^  mSrö  nts^ro   \wi<in  -[n\sn  iTn^ 

^rö  npKD  ni>n  nxm  pi^nn  n>\snn  mointrn  p  i^xi  un 
ü'phn  ^"j  püxnn  pixn  p  v'\:n  nh:^  Srön   hm^  dn  «in 
SroD  n^n'  gxi  nnx  nhvn  ']-nsn  p  vi:n  '^w  S?od  hm^  dxi 
p  i?-i:n  jeno  S?03  HM'  DNi  D>pSn  n":  ^iikh  jo  r^:n  o^rnsn 
D^p^n  a-o  -[^Nn  p  i?n:n  nnx  ^ran  n>n>  dni  o^^n  yn  yr)Hn 


—     94     — 

vermindere  man  die  erste  Länge  um  34' ;  ist  er  im  Scorpion,  so 
vermindere  man  die  erste  Länge  um  34' ;  ist  er  im  Sternbilde 
des  Schützen,  so  vermindere  man  die  erste  Länge  36'  ;  befindet  er 
sich  im  Steinbock,  so  vermindere  man  die  ersteLänge  um  44' ; 
ist  er  im  Sternbilde  des  Wassermannes,  so  vermindere  man  die 
erste  Länge  53  und  befindet  sich  der  Mond  im  Sternbilde  der 
Fische,  so  vermindere  man  die  erste  Länge  um  58'.  —  Die  auf 
diese  Weise  verminderte  Länge   heisst  die  z  w  e^^i  t  e    Länge. 

6.  Diese  Eeduction  der  ersten  Länge  auf  die  zweite  Länge 
geschieht  deshalb,  weil  der  wahre  Mondort  nicht  derselbe  ist, 
woselbst  der  Mond  gesehen  wird.  Zwischen  Beiden  ist  in  Länge 
und  Breite  ein  unterschied,  welcher  Parallaxe  genannt 
wird.  Und  diese  Aenderung  in  Bezug  auf  Länge  wird  stets  von 
der  1.  Länge  abgezogen. 

7.  In  Bezug  auf  Breite  verfährt  man  mit  dieser  Aenderung 
also  :  ist  die  Breite  eine  nördliche,  so  wird  diese  Aenderung 
von  der  ersten  Breite  abgezogen  :  ist  die  Breite  eine  südliche, 
so  wird  sie  zur  ersten  Breite  addirt.  Die  auf  diese  Weise  geän- 
derte erste  Breite  heisst  die  z  w  e  i  t  e    Breite. 

p  v^:r\  anpr  ^ran  ^^^>  d.si  D^p^n  rb  ^nxn  jö  ri:n  D>irxö 
DN1  ü'>pbn  rh  i^-^^^n  p  n:n  n^p  ^rön  r\^n>  DiSi  n^phn  rh  -jnxn 
n:n  '>hi  ^?öD  n^n''  dxi  D^p^n  rn  •^m.yn  p  man  n:i  ^?ön  n^n^ 
ü^phn  n^n  ^nxn  p  ri:in  D^:n  ^?/t2n  n^T  dxi  ü^p^n  r:  ipM^n  p 

x-ip:n  .smi  nniim  '^iixd  Dn^:u  ^>  n:>tr  x'^.s  in  n^^y^  uip^n 
>nix  pr"n:i  D^ir^  n^^^n  nv^n  pixn  n«iö  nrt^i  n^^nn  >ii>t^ 

n^iö.str  löD  ^m«n  p 
fr™  ^iiD^  ni^n  nmi  n^n  dx  nmin  nxio  >i3^ts?  ^nx  (.t 
ami  mn  dxi  ptt^xin  nmnn  jö  nniin  nxiö  n^^t»  ^tr  D>p^n 
nnnn  ^r  nmin  nxiö  na^t^  ^tt^  o^p^nn  pD^oiö  ^öinn  n^n 
{^m:  IS*  vbv  ps^Diatt^  inj<  ptrxin  nmin  n^nw  nai  ptrxm 
»^it?  nmi  Nipin  xin  o^p^nn  nm«  laöD 

Zu  6,  T  :  Die  hebräiselie  Bezeichnung  für  die  Parallaxe  ist  nxisn  >i3'tr. 
Sie  rührt  daher,  dass  die  Beobachtungen  an  der  Erdoberfläche  er- 
halten werden,  der  wahre  Mond-  oder  Sonnenort  dagegen  auf  E  r  d  m  i  t- 
t  e  1  p  u  n  k  t  sieh  beziehen. 


'^.     lirümH'i    Mcil    litM    Muiui     IUI    .^iriiMMiur    uc^    \»lnu<-i.>*,    gO 

beträgt  die  Zalil  der  zu  addirenden  oder  zu  subtrahirenden 
^finuteu  U  :  ist  der  Mond  im  Stern})ilde  des  Stieres,  so  ist  diese 
Zahl  10  ;  ist  der  Mond  im  Sternbilde  der  Zwillinge,  so  beträgt 
diese  Zahl  16  ;  ist  der  Mond  im  Sternbilde  des  Krebses,  so 
addirt  oder  subtrahirt  man  27'  ;  ist  der  Mond  im  iiöwen.  so 
ändert  man  die  Breite  um  38  ;  ist  der  Mond  im  Sternbilde  der 
Jungfrau,  so  beträgt  die  Aenderung  der  Breite  44  :  ist  der 
Mond  im  St^nibilde  der  Waage,  so  beträgt  diese  Aenderung  46  ; 
ist  der  Mond  im  Sternbilde  des  Scorpions,  so  ändert  man  die 
Breite  um  45  :  ist  der  Mond  im  Sternbilde  des  Schützen,  so 
beträgt  die  Aenderung  der  Breite  44'  ;  ist  der  Mond  im  Stein- 
bock, so  beträgt  die  Aenderung  der  Breite  36' ;  ist  der  Mond 
im  Sternbilde  des  Wassermannes,  so  ändert  sich  die  Breite  um 
24';  ist  der  Mond  im  Sternbilde  der  Fische,  so  beträgt  die 
Aenderung  der  Breite  12  . 

9.  Nachdem  nun  so  die  Aenderung  bekannt  ist,  die  an 
der  ersten  Breite  angebracht  werden  muss,  um  die  2.  Breite  zu 
bekommen,  und  nachdem  wir  bereits  wissen,  ob  die  Breite  eine 
nördliche  oder  südliche  ist,  so  berechne  mau  diese  zweite 
Breite. 

10.  Nachher  neiunc  mau  wiedor  vAinm  Theii  von  dieser 
zweiten  Breite  fort,   denn  der  Mond  schw^ankt  ein  wenig  in  seiner 

.TH'  cN*i  ü'phn  ro  ;c2nD  ^ro3  n^n^  dsi  o'p^n  vü  D^mxn  ^ran 

.TH»  ENI  D'pSn  n"»  nnpr  ^roa  ^^"^'  dsi  ü'phn  vö  d^:?»sö  J^ron 
hm2  ^^•^'  d*si  n^pbn  rb  n:  bit22  ^^-I>  dsi  w^pbn  rn  nvp  Sron 
♦D^p^n  y^  d^:t  ^röD  nNi>  dni  ü^pbn  T'd  'bi 
ptrN-.n  nnnn  p  |mx  pi:n  ^bi^  n^pbn  nntr  nnxö  uü 
nrT  *,n3i  -an  nnnn  ^b  j^^^n  -|i:mnr  iod  vbv  jmx  pj^Din  ix 
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♦  Tnr  ^^■^n  •]>:c^  inij<  pDm  ^:rn  anm 
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<Tn^  CS  ^:t:*2  ni^nr  n!:n!:n  sin  nsDi  iS:r»3  rra  nS:  ^n^ntr 


~     96     — 

Bahn.  Diesen  von  der  zweiten  Breite  fortzunehmenden  Theil 
findet  man  also  :  befindet  sich  der  Ort  des  Mondes  innerhalb  der 
ersten  20  Grade  des  Widders  oder  der  Waage,  so  nehme  man 
von  der  2.  Breite  Vs  derselben ;  befindet  sich  der  Mond  zwischen 
dem  20.  Grade  des  Widders  und  dem  10.  Grade  des  Stieres, 
oder  zwischen  dem  20.  Grade  der  Waage  und  dem  10.  Grade 
des  Scorpions,  so  nehme  man  von  der  zweiten  Breite  \i.^  dersel- 
ben ;  befindet  sich  der  Mond  zwischen  den  10.  und  20.  Grade 
des  Stieres  oder  zwischen  dem  10.  und  20.  Grade  des  Scorpions, 
so  nehme  man  von  der  2.  Breite  ein  Viertel ;  liegt  der  Mondort 
zwischen  dem  20.  und  30.  Grade  des  Stieres  oder  zwischen  dem 
20.  und  30.  Grade  des  Scorpions,  so  nehme  man  '/.  der  zweiten 
Breite ;  liegt  der  Mondort  im  Sternbilde  der  Zwillinge  zwischen 
0^'  und  lO''  oder  zwischen  dem  0.  und  10.  Grade  des  Schützen, 
so  nehme  man  Vc  der  zweiten  Länge;  befindet  sich  der  Mond 
zwischen  dem  10.  und  20.  Grade  der  Zwillinge  oder  zwischen 
dem  10.  nnd  20.  Grade  des  Schützen,  so  nehme  man  Via  der 
zweiten  Breite:  liegt  der  Mondort  zwischen  dem  20.  und  25. 
Grade  der  Zwillinge  oder  zwischen  dem  20.  und  25.  Grade  des 
Schützen,  so  nehme  man  V24  der  zweiten  Breite ;  befindet  sich 
der  Mond  zwischen  25.  Grad  der  Zwillinge  und  5.  Grad  des 
Krebses  oder  zwischen  25.  Grad  des  Schützen  und  5.  Grad  dea 

^rö  nSnnö  i«  i:öo  ni^rö  o  iv  nh^  ^ro  nSnno  nrn  Dipö 
DNi  vt?ön  ':tr  'arn  nmnn  p  npn  i:ön  nbvü  'd  iv  d':?nö 

'>wn  nnnn  p  npn  nipr  S?öö  m^rrj  ">  iv  d':?xö  ^?an 
*i:do  'd  IV  Tu  ^?oö  m^rö  -iwö  n^n  n^"^^  dj<i  ^nw>b'ü 
'^wn  nnnn  jö  npn  i:aö  o  iv  a^pr  Srao  mSpö  nrro  ix 
^?öo  Ott  ij<  iDiD  IV  nitr  ^röo  r\)bvD  oa  nn%n  n\n>  dxi  in^r^nn 
n^nnö  nn^n  n>n>  dxi  in>t?>ön  >atrn  nnnn  p  npn  iqid  Tr  2^pv 
^\^bvt^  ''  iv  nt^p  ^ro  n^nnö  ix  i:Da  ni'r'rö  ''  iv  n^öixn  S?a 
^röo  m^ra  "^ö  nn>n  n^n^  dxi  inint^  ^wn  nnnn  p  npn  i:ö» 
p  npn  liöö  'D  IV  nüp  ^taö  iwö  ix  1300  'd  in  D^öixn 
D^öixn  ^röD  oö  n^^n  n-^pö  n^T  dxi  imnr  ^i^n  >:}t^n  nninn 
^:rn  Dniin  jö  npn  1300  no  ir  nt?p  ^rao  oa  ix  laaa  n"D  15^ 
t?ön  IV  D^aixn  S?öö  n'Oö  n^n  nipa  n\n'  dxi  imntr  r^n-i 
n:  ^röo  niH'ö  t^on  nr  nt?p  Stöö  n"Da  ix  jcsid  ^töö  ni^ra 


Steinbock(?s,  so  nehme  mau  uiolits  von  seiner  2.  IJn^ite,  denn 
hier  lindet  kein  Schwanken  der  Bahn  statt:  beilüdet  sich  der  Mond 
zwischen  5.  und  10  Urad  des  Krebses  oder  zwischen  5.  und  10.  Grad 
des  Steiu)K)ckes.  so  nehme  man  wieder  V'^^  der  zweiten  Breite; 
beiludet  sich  der  Mond  zwischen  10.  und  20.  Grad  des  Krebses 
oder  zwischen  10.  und  20.  (Jrad  des  Steinbockes,  so  nehme  mau 
'/, 2  seiner  zweiten  Breite;  befindet  sich  der  Mond  zwischen  20. 
und  30.  Grad  des  Krebses  oder  zwischen  20.  und  30.  Grad  des 
Steinbockes,  so  nehme  mau  ^!q  der  zweiten  Breite:  befindet 
sich  der  Mond  zwischen  dem  0.  und  10.  Grad  des  Löwen  oder 
zwischen  dem  0.  und  10.  Grad  des  Wassermannes,  so  nehme 
man  Vr,  der  zweiten  Breite :  befindet  sich  der  Mond  zwischen  dem 
10.  und  20.  Grad  des  Löwen  oder  zwischen  dem  10.  und  20. 
Grad  des  Wassermannes,  so  uehme  mau  %  der  zweiten  Breite; 
befindet  sich  der  Mond  zwischen  dem  20.  Grade  des  Löwen  und 
10.  Grade  der  Jungfrau  oder  zwischen  dem  20.  Grade  des  Wasser- 
mannes und  dem  10  Grade  der  Fische,  so  nehme  man  \'-^  der 
zweiten  Breite  ;  befindet  sich  der  Mond  zwischen  10.  und  30. 
Grad  der  Jungfrau  oder  zwischen  10.  und  30.  Grad  der  Fische, 
so  nehme  man  ^/g  der  zweiten  Breite.  Diese  von  der  2.  Breite 
genommenen  Theile  heissen  die  Wälzungen  des  Mondes. 

röna  hth  h^t  dxi  h^vn  nv^:  jxd  }\s*tr  ^d?  di^d  npn  ^b 
npn  i:oo  nrr  ir  n:  ^raa  ntrono  ix  1:0a  nt^r  -fr  jt^io  ^roo 
;r£nD  Sroo  '^o  hth  Dipo  .th^  dkt  imnt^  v'21  'wn  nnnn  jd 
Dnm  p  npn  1:00  ont^r  iv  n:  ^roo  nt^ro  i«  i:ao  o  iv 
lö^D  IV  jtsnD  ^roo  00  n^n  oipa  ^^■^>  dxi  ininr  ^:fn  ^at^n 
n>n^  D«i  imnt^  ^:vn  nniin  p  npn  idid  iv  n:  ^?oo  'dö  ix 
nSnno  ix  1:0a  m^ra  -itrr  iv  n^'^i^  Sra  n^nna  nn^n 
in't^^an  ^:rn  annn  ja  npn  i3aa  m^ra  it^r  ir  '^i  Sra 
^^1  ^raa  '^a  ix  i:aa  o  iv  nnx  Sraa  mSra  '*a  n-i>n  n^n^  dki 
^raa  oa  n^n  h^t  dxi  in^rni  ':rn  nmin  ja  npn  i:aa  'd  ir 
d>:t  Sraa  irr  ir  '^"i  ^taa  oa  ix  n^in3  Sraa  irr  iv  n'>ii< 
^?aa  niSra  it^ra  niM  nM>  dxi  in^r'^r  >:m  nniin  p  npn 
Dmnn  ja  npn  idid  "ir  doi  ^raa  mSra  '^a  ix  idid  iv  nh^n2 
nxip:n  «^n  >:ün  nn^'^n  ;a  npnr  n!:pan  nx:i  vran  '3  ^:m 

.nTn  h:vü 
7 


—     98     — 

11.  Ist  die  Breite  des  Mondes  eine  nördliche,  so  wird 
dieser  Betrag  von  der  2.  Länge  abgezogen ;  ist  die  Breite 
eine  südliche,  so  wird  er  zur  zweiten  Länge  addirt.  Doch  gilt 
dies  nur,  wenn  sich  der  Mondort  zwischen  dem  Anfange  des 
Sternbildes  des  Steinbockes  und  dem  Ende  der  Zwillinge  befin- 
det. Liegt  aber  der  Mondort  zwischen  Anfang  des  Krebses  und 
Ende  des  Schützen,  so  gilt  die  Eegel  umgekehrt.  Ist  nämlich 
die  Breite  nördlich,  so  addirt  man  diesen  Betrag  zur  2.  Länge, 
und  ist  die  Breite  südlich,  so  subtrahirt  man  ihn  von  der  2. 
Länge.  Die  auf  diese  Weise  geänderte  zweite  Länge  heisst  die 
dritte  Länge.  Liegt  der  Mondort  so,  dass  kein  Schwanken 
stattfindet,  so  ist  die  2.  Länge  zugleich  die  dritte  Länge. 

12.  Und  nun  betrachte  man  die  3.  Länge.  Liegt  diese  im  Stem- 
bilde  der  Fische  oder  im  Sternbilde  des  Widders,  so  füge  man  zur 
dritten  Länge  noch  ^!^.  derselben  hinzu ;  liegt  sie  im  Sternbilde 
des  Wassermannes  oder  im  Sternbilde  des  Stieres,  so  füge  man  zur 
dritten  Länge  noch  ein  Fünftel  derselben  hinzu  :  liegt  die  Länge 
im  Sternbilde  des  Steinbockes  oder  in  den  Zwillingen,  so  füge 
mann  zur  dritten  Länge  \l^  derselben  hinzu  ;  liegt  sie  im  Stem- 
pln DN*  nxnm  ni^n  nmnn  pinnm  nrnn  "jd  ^nxi  c«' 
l'iixn  p  n^n  ni>n  b:vü  v^^n  ^:^Q1i  xin  dj<  >ö"ni  ix  'iiD^i 
^:rn  -[ii^n  bv  nm  Saran  pi^did  ^am  nm  nmi  n^n  dki  >it^n 
^^ü  IV  n:i  ^?ö  n^nnö  nrn  oipö  n^nvD  oniax  nnm  nan 
ntrp  ^ra  ^^ü  iv  }ßD-iD  hm  nSnno  m>n  n^n  dx  ^nx  D^oixn  Sro 
hv  ^:ron  pj^Din  ^:idi:  n"i>n  nmi  n^n^  Dxt?  '^dh  idth  ^^'^> 
"»wn  -[^ixn  {0  b^v^n  vi:r\  ^»m  r\m  nmi  n^n  d^si  >arn  -^iiKn 
»sin  liOö  ri:in  ix  vbv  Pi^ointr  inx  ^:trn  iiixn  n>n>tt^  nöi 
^iit^nn  }n:  x^i  Sarö  r\vb:i  nw  n\i  x^  Dxtr  ni  ':n  *]iix  xipan 
^er^^tsrn  iiixn  «in  lo^r  'in  pixn  hm»  d^id  'nn  nniin  p  nnpb 

nn>  x^m  niHD  x^n 

n^bvl^n  xim  nrn  >tr>^trn  ^iixn  nxnni  ^irnn  ^3  inxi  (»n^ 
bm2  IX  D>:n  ^?öa  n^i>  dx  xin  S?a  nr^xn  t^orni  ni>n  pntr 
IX  >^T  ^?an  '^nxn  n\n^  dxi  inint^  >t?^^t;n  ^iixn  bv  pj^did  h^cd 
^?on  ^iixn  .T'n^  dxi  in^t^on  ^t^^^trn  •^nixn  bv  p^^Din  iitt?  Sron 
mT  DXI  imnt^  ^c^'^trn  *]nxn  bv  pi^did  D^öixn  ^rön  ix  n: 


-     99     - 

bilde  des  JSchützeu  oder  im  Sternbilde  dos  Krebses,  so  lasse. 
lUÄii  die  3.  Länge  vingeändert ;  liegt  die  Länge  im  Scorpion  oder 
im  Löwen,  so  vermindere  man  die  3.  Länge  um  ein  Fünftel, 
liegt  die  Länge  im  Sternbilde  der  Waage  oder  im  Sternbilde 
der  Jungfrau,  so  vermindere  man  die  3.  Länge  um  ein  Drittel. 
Die  80  geänderte  dritte  Länge  heisst  die  vierte  Länge. 
Xun  kehre  man  wieder  zur  ersten  Breite  zurück  und  nehme  stets 
•  3  derselben  als  A  n  t  h  e  i  1  d  e  r  P  o  1  h  ö  h  e.  Ist  die  Breite 
des  Mondes  eine  nördliche,  so  addirt  man  diesen  Ajitheil  zur  4. 
Länge,  und  ist  die  Breite  südlich,  so  subtrahirt  man  ihn.  Die 
so  geänderte  vierte  Länge  heist  der   S  e  h  u  n  g  s  b  o  g  e  n. 

1 3.  Es  sei  z.  B.  zu  ergründen,  ob  der  Mond  in  der  Xacht 
auf  Sabbath  den  2.  Ijar  des  Jahres  der  Epoche  werde  gesehen 
werden  oder  nicht.  Wir  haben  bereits  für  den  wahren  Sonnen- 
<>rt,  den  wahren  Mondort  und  die  Breite  des  Mondes  die  folgenden 
Daten  gefunden:  Der  wahre  Sojinenort  war  zur  fraglichen  Zeit 
T°  9'  im  Sternbilde  des  Stieres,  der  wahre  Mondort  befand  sich 
18°  36'  im  Sternbilde  des  Stieres  und  die  Breite  des  Mondes 
war  südlich  3  '  53  .  Zieht  man  den  wahren  Sonnenort  vom  wahren 

sinr  möD  whiün  *]n«n  n^:n  |231d  ^rön  is  nvp  Sron  -[iwn 
\^  2yv  SroD  iiixn  ^^^  dxi  "):ao  ri:n  xSi  vbv  pfoin  k^i 
"^röD  pixn  HM^  Dxi  in'tTön  >tt^>^m  -]mxn  p  ri:in  nnx  Sroa 

n>:n  \s  i:öo  n:n  ix  vhv  ^'D^r\^  ins  'v^h^n  ^nxn  n^n^'ü 
2mi  h'^^  mrnn  "^d  nnxi  >V'2i  ']ms  i<y:n  «in  .sintr  mao  ^n^^ 
nni:  n:ö  i<y:r]  xin  n;^  üh^vh  vtr>^r  '3r  npm  ptt^i<in  niM 
131:  n:o  ?)^Din  >:id2c  ^•^^^  nnn  n^n^  dx  nxim  pinnni  nnon 
n:ö  rn:n  ^am  nm  nm-i  iTn>  dxi  ^rann  iiiäi  Sp  n:nan 
^nx  ^r^nnn  i^isn  .Tn>r  nai  ^min  pisn  p  n:non  nm: 

nnc^  n*»:;  ^>^n  hth  n«i>  dx  nipn^  i:NDir  nn  i^:>2  (.r 
\ioxn  t^atrn  Dipo  s'::in  nxi'  x^  ix  ir  n:t?o  i^\s  mn^  ^:ttr 
l^h  i^T  ']^:vl^r\v  loa  ir  n:t^S  hth  amn  »naxn  nn>n  Dipoi 
^S2:n  C3"?  i:o^D  nitt;  Sraa  D^p^n  'csi  ni^ra  -ra  >naxn  ^atrn  oipon 
^.:a^D  11t?  Sroa  D^^n  i"^i  ni^ro  n^-'a  ^nasn  nn\"i  oipo  i^ 
a^p^n  :":i  niSra  trSt?  am  nii3  niM  nmi  ^^  x^^'n  .r'?  n"» 


-      JOO     - 

Mondort  ab,  so  bekommt  man  ll**  27'  als  Grösse  der  ersten 
Läno-e.  Nachdem  aber  der  Mond  im  Sternbilde  des  Stieres  war, 
so  betrug  die  Parallaxe  in  Länge  P;  zieht  man  dies  von 
der  ersten  Länge  ab,  so  bekommt  man  10"  27'  als  Grösse  der 
zweiten  Länge,  Die  Parallaxe  in  Breite  betrug  10' ;  nachdem 
die  Breite  südlich  ist,  so  addirt  man  diesen  Betrag  zur  ersten 
Breite  und  bekommt  4^  3  als  Grösse  der  zweiten  Breite.  Nun' 
befand  sich  der  Mond  im  18.  Grade  des  Stieres,  es  ist  also  für 
die  Wälzung  V^  der  zweiten  Breite  d.  i.  1"  V  zu  nehmen. 

14.  Nachdem  aber  die  Breite  südlich  war,  und  der  wahre 
Mondört  sich  zwischen  Steinbock  und  Krebs  befand,  muss  man 
diesen  Betrag  zur  zweiten  Länge  addiren  und  bekommt  so 
11'^  28'  als  dritte  Länge,  und  nachdem  diese  Länge  im  Stern- 
bilde  des  Stieres  ist,  so  nimmt  man  ^/-  derselben  d.  i.  2"*  18, 
und  fügt  sie  noch  zur  3.  Länge  hinzu;  man  bekommt  also  13'^ 
46  als  vierte  Länge.  Und  nun  kehren  wir  zur  ersten  Breite 
zurück  und  nehmen  -/g  derselben,  so  bekommen  wir  als  An- 
theil  der  Polhöhe  2*^  35',    welche  wir.    weil  die  Breite  südlich 

n^'H  Dipaö  trötrn  opa  rnam  \w^^n  nmin  sin  n^^  a'o:  idö^d 
ptrxin  -["^^^5^  5<in  n^^  r^  «"*>  i:ö'd  n^phn  r"Di  ni^rö  ^■-">  *ixtr> 
nnx  r\bvt2  *]i\sn  nx^ö  ^^w  n\n'  iw  b^^2  n-rn  n^nv:;  'Qh 
ni^rö  ''  ^:rn  *]n\sn  'p  xür^  \wi<^n  *]niKn  p  nmx  m:i^  nx^n 

.nv:tt^3  ppipia  {\st^  'üb  in^  pbm 

•]niKn  "i^  xr  ^:t?n  '^iixn  ^r  Sjir^n  ^'oinb  ^i«n  {cd^id  trxii  n: 
mSrö  >ntr  ^<^^t^  in^tt^ön  '^'ü^bvn  iiixn  ^j?  P,^Din^  n^n  iw  ^?ön 
r\2ü  X5i>i  vt?'^tr  >it£?  ^:r\pb^  \Wi<^.n  nmnn  ^2^n  isirm  t'ö  J''^ 


101      - 

vou  der  vierten  Länge  abziehen  niiissen,  um  den  Sehun)n:3- 
'•i'^^oM  für  die  We'/eiehiiete  Naclit  /n  iK^ko'nimen.  Wir  erhalten 
als  Urösse  dieses   I5o»reiis    11'   J  T. 

15.  Kennt  mann  die  (irösse  dieses  Bozens,  so  mache  man 
folgende  üeberlegung.  Beträgt  der  Sohungsbogen  9^^  oder  noch 
weniger,  so  ist  es  möglich,  dnss  der  Mond  gesehen  werde  im 
:anzen  heil.  J.ande.  Beträgt  dieser  Bogen  mehr  als  14",  so  ist 
CS  unmöglifli.  dass  er  u\c\]t  geselioii  wonlo  im  ganzen  heil. 
Lande. 

U).  Hat  der  Sehungsbogen  10"  bis  14'\  so  combinire  man 
ienselbeu  mit  der  ersten  Länge,  und  man  wird  aus  gewissen 
\  irenzwertiien  erfahren,  ob  der  Mond  wird  gesehen  werden 
»der  nicht.  Es  sind  dies  die  (irenzen   der  Sichtbarkeit. 

17.  Diese  sind:    beträgt   der   Sehungsbogen  9® — 10"  oder 

iwas  mehr  als  zehn  Grad  und  die  erste  Länge  13"  oder  etwas 

larüber,    so  wird  er  gewiss  gesehen  ;    ist  aber  eine  der  beiden 

<irössen  kleiner,   als  hier  angenommen    wurde,  so  wird  er  nicht 

Liesfhen. 

-)j<r'  'V'2in  p-i.sn  [ö  nyitin  nm:  n:o  ijöd  VM:h  nsi  ^ümi 
S>Sn  n\>{-in  nttrpn  ,sm  in  x-"»  j?"'  •i:a'D  u'phn  x'-n  m^rö  k""»  -jS 

n''>^'^n  nt^p  n^n  Dxr  rii  nn  pan  ir  ntrp  iOinv  inxi  (.le 
^dS  nS:  iTnn  nsn^  .s^tr  ntrox  \s  r\^hv^  T'  hv  nn>  n^xnn  nvp 

a  ^r  nmö  n\snn  nt^p  n^n  ax  n\s-in  ^ic^p  ;n  iSki  (.r- 
p;t?xnn  pixn  n\in  -irr  '^r  in^  is  mSro  it^r  ^jid  Ty  mSro 
"i\T  iK  .TD  nino  nvpn  hmh  dxi  nxi>  \sn  -in^  ix  mSpo  y> 


-      102      - 

18.  Hat  der  Sehungsbogen  10'^— 11^  oder  etwas  mehr  als    « 
11*^  uüd  die   erste   Länge  12*^  oder  etwas  darüber,  so  wird  der 
Mond  sicherlich  gesehen  ;    ist    aber    einer    der  Grössen  kleiner, 
so  wird  er  nicht  gesehen. 

19.  Beträgt  der  Sehungsbogen  IP— 12^  oder  etwas  darüber 
und  hat  die  erste  Länge  11^  oder  etwas  darüber,  so  wird  der 
Mond  gewiss  sichtbar ;  ist  aber  eine  der  beiden  Grössen  kleiner 
als  hier  angenommen  wurde,  so  wird  er  nicht  sichtbar. 

20.  Hat  der  Sehungsbogen  12*^— 13°  oder  etwas  darüber 
und  die  erste  Länge  10^*  oder  etwas  mehr,  so  wird  er  sicherlich 
sichtbar ;  ist  eine  der  beiden  Grössen  kleiner,  so  wird  er  nicht 
gesehen. 

21.  Beträgt  der  Sehungsbogen  13*^—14'^  oder  etwas  mehr, 
und  hat  die  erste  Länge  9°  oder  darüber,  so  ist  es  gewiss, 
dass  der  Mond  sichtbar  wird  :  ist  aber  eine  der  beiden  Grössen 
kleiner,  so  wird  er  nicht  sichtbar. 

22.  Beispiel :  Wir  fanden  als  Grösse  des  Sehungsbogens 
für  die  Nacht  auf  Sabbath  den  2.  Ijar  des  Jahres  der  Epoche 
IV  IV.  Combiniren  wir  diesen  mit  der  ersten  Länge,    welche 

«'■>■  rjiD  IV  m^j?ö  ^V7V  bv  iniö  n\sin  ntrp  n\nn  dxi  c^n^ 

iK  m^rö  y^  ptrxin  ^n.sn  ^^"In  ni^v  nnx  hv  in>  ix  ni^rö- 

r^ino  ']nxn  n^n^  \s  n^J2  nins  nt^pn  n^in  dki  ra^r  ^xn  inv 

ni^rö  y">  pjid  iv  k"^  bv  nmo  n'>i<^n  n'üp  n\nn  dxi  (x^ 

♦n«i>  t6  n?a  mno  ■]msn  ^^^'  ix  n^ü  nino  ntrpn  n^nn  dnt 
:i"^  F|iD  IV  ni^rn  y  hv  nniö  n^'i^in  nit^p  ^^^n  dxi  ud 
^Nii  inv  IX  r\^bv^  ''  \WHnn  '-pM^n  ^^*^n  y^  hv  in>  ix  ni^ro 
♦nxi^  x^  n?o  niHD  "]iixn  n>n'  ix  n?a  mnc  nt^pn  n^nn  dxi  nxi> 
T'^  P11D  ir  niSro  y^  hv  inio  n>xin  ntc^p  n^in  dxi  (♦«s 
nx-i>  >xii  inr  ix  ni^rö  rt^n  pt^xm  ^nixn  .Tnn  T'>  Sr  "ti*  ix 
nxn>  xS  nrö  nino  '^-iixn  hm^  ix  nrö  nino  ntt^pn  n^nn  dxi 

.\'^'}ipn  ?iiD  ix:3  in 
^:t£^  nnt?  nnr  ^^^^  ^r  n>xin  n^pn  pinnn^  idxd  12:>3  (.33 
«"n  ni^rö  x"'  n^xin  nt^p  p^rnn  12b  «1:'  ir  nsro  i^\s  mnV 


—    lo:^    - 

zu  jener  Zeit.  JP^  27'  betrn^^,  so  erfahren  wir,  dass  der  Mond 
gewiss  gesehen  wurde  in  jener  Nacht. 

23.  Man  sieht  also,  wie  viele  Rechnungen,  Additionen  und 
Subtractionen,  auszuführen  sind,  nachdem  man  sich  schon  be- 
müht hat  möglichst  genäherte  Methoden  zu  fmden,  deren  rech- 
neriscbe  Ausführungen  mehr  keinen  grossen  Scharfsinn  erfordern. 
Der  Mond  ist  eben  grossen  Störungen  unterworfen  in  seinen 
Bahnen.  Darum  sagten  auch  die  Weisen:  „Die  Sonne  kennt  ihren 
Weg,  der  Mond  aber  nicht.'- 

24.  Auch  sagen  die  Weisen,  dass  er  oftmals  länger,  oft- 
mals wieder  kürzer  erscheint,  wie  dies  auch  aus  oben  ausge- 
führten Rechnungen  hervorgeht :  oftmals  wird  addirt,  oftmals 
subtrahirt,  um  den  Sehungsbogen  zu  erhalten.  Oft  ist  dieser 
Sehungsbogen  grösser,  oft  ist  er  kleiner. 

25.  Der  Grund  aller  dieser  Rechnungen  und  der  vorge- 
brachten Einzelheiten  ist  Gegenstand  der  astronomischen  Wissen- 
schaft und  der  Mathematik,  worüber  die  griechischen  Gelehrten 
yi^le  Bücher  verfasstfen.  die  sich  jetzt  in  aller  Gelehrten  Händen 

m^ra  k"">  bv  nn'  n\sin  nrp  nn'>r\v  ^d^i  D^pSn  ro^  r\^bvn  x'' 
-»th  n;  S^^3  nxi'  \sTtrr  V1V  m^v  bv  nn^  jitr>?in  imxn  n'r\^ 
♦n^tr  iwi^'^n  im«."!  uv  ^\^p^  nvp  b^2  ^vüd  pi  mni^rpn  vapn 

D^3inp  D^Dif  -la^Nvant^  iv  n^'^n  -izv^w  in«  pm^j  noDi  mooin 
rm^:ro3  t?'  m^n:  n^bpbpv  ni'nr  bM2  poir  oainrnn  ;\^cr 
,\sinö  VT  i6  nn>  ixidö  vr  vü^  d^ödh  nox  p^oS*? 
lOD  n-i^p3  xn  D^örD  nDinxD  xn  D^orc  d^odh  iiöxi  (n: 

lOD  nn^^p  Duopol  HDin«  n'\snn  nt^p  n>nn  d^opdi  T'>i<'\r{  rmp 

mnüoom  niopnn  noDn  xm  inn  i3i  Sd  bv  n^'i^'^n') 
o^DDn.i  1^3  vt^Dr  D\sxo:n  am  nnin  d^-^dd  jv  ^ddh  nn  nanr 


—     104     — 

befinden.  Die  Biiclier,  welche  die  israelitischen  Gelehrten  in  den 
Tagen  der  Propheten  über  diesen  Gegenstand  schrieben,  sind 
uns  nicht  erhalten.  Und  nachdem,  alle  diese  Lehren  vollkommen 
klar  entwickelt  sind,  säumen  wir  nicht  sie  zusammenzustellen, 
gleichviel  ob  sie  von  den  Propheten  oder  von  den  heidnischen 
Gelehrten  verfasst  wurden,  denn  bei  jeder  These,  deren  Ursache 
offen  vorliegt  und  deren  Wahrheit  völlig  bekannt  ist,  stützen  wir 
uns  auf  den,  der  sie  aufgestellt  oder  gelehrt  hat. 

XVIIL  Abschnitt. 

1.  Es  ist  bekannt  und  klar,  dass  wenn  die  Rechnung  die 
Möglichkeit  ergibt  den  Mond  in  der  Nacht  sehen  zu  können, 
es  möglich  ist,  ihn  wirklich  sehen  zu  können,  es  aber  auch 
möglich  ist  ihn  wegen  Wolken  oder  localer  Ursachen  nicht  zu 
sehen.  Belindet  man  sich  in  einem  tiefen  Thale,  oder  ist  dem 
Beobachtungsorte  ein  hoher  Berg  gegen  Westen  vorgelegen,  so 
wird  man  den  Mond  nicht  sehen  können  ;  dagegen  werden  ihn 
jene  sehen,  welche  auf  hohen  Bergen  sich  befinden,  oder  au 
der  Meeresküste  wohnen  oder  auf  offener  ISee  sind,  selbst  wenn 
er  bedeutend  kleiner  erscheint. 

^\sr  an  niinn  nvxi::  onmn  iSs*  h^^  "ihnöt  ir^x  ir:n  x^ 
r\r  hv  {^DöiD  i:{<  >Dn  ün2  {\s^  m\sin  innös*  nrTOi  lari^ 

ims*  poDöt^  ü^2vn  ^asa  nxn>  x^t?  it^Dxi  m^y^  itrox  n^^-jn 

^a^  nxi^  x^  ni>ntr  x>:n  pnt^v  jn  i^>x3  ixi:ö:t^  ü^p}2n  imx 
tsrxin  loir  xint^  ^nb  nxin  Sn:  hm  iS^dx  ^la:  Dipan  xintcr 
pittrttr  >ö^  ^^^T  pi  im>D  jtan)  niMtt;  ^d  ^:?  p|x  SiSm  nna  in 
xints?  >D  ^p  PIX  Snan  a>n  ni^Don  ^Snat^  ^a^  ix  o^n  net^  ^t? 

nnvn  top 


—        ID.)        — 

2.  Ist  zur  Zeit  der  Regen  ein  wolkeut'reiei  I ,,  so  wird 
der  Mond  eher  j^esehen  als  zur  heisseu  .laliroszeit.  donn  an 
einem  solchen  Tage  ist  die  Luft  rein  und  staubfrei  während 
zur  heissen  Jahreszeit  die  Luft  mit  Staubmassen  verunreinigt 
ist  und  der  Mond  dadurch  nur  schwach  gesehen  wird. 

8.  Gibt  der  Sehungsbogeu  combinirt  mit  der  ersten  Länge 
nur  noch  knapp  die  Möglichkeit,  den  Mondsehen  zu  können, 
so  erscheint  er  schwach  und  wird  nur  auf  hochgelegenen  Plätzen 
gesehen ;  oft  gibt  diese  Conibination  denselben  so  gross,  dass 
<M"  von  allen  gesehen  werden  kann. 

4.  Darum  hat  der  Oierichtshof  auf  zwei  Dinge  zu  achten, 
auf  die  Zeit  und  auf  den  Ort  der  Beobachtung.  Man  ))e- 
trage.  die  Zeugen,  au  welchem  Orte  sie  beobachteten,  denn  es 
könnte  der  Sebungsbogeu  so  klein  sein,  dass  die  Rechnung  nur 
mehr  knapp  die  Möglichkeit  ergibt,  den  Mond  sehen  zu  können 
—  wenn  z.  B.  dieser  Bogen  *.)**  5'  und  die  erste  Länge  genau 
13**  hat  —  und  es  sind  Zeugen  gekommen,  welche  den  Neu- 
mond gesehen  haben  :  ist  nun  eben  heisse  Jahreszeit,  oder  war 
der  Beobachtungsort  flach  gelegen,  |so  sei  man  sehr  vorsichtig 
und  nehme  die  Zeugen  in  ein  strenges  Verhör,  während  man 
zur  Regenszeit  und  bei    hoch   gelegenem    Beobachtungsorte  an- 

noo  inv  nyn  nsn^  nv  uv  n^T  dx  D^otr^n  ni!:o  jdi  c.2 
n^-i'  ni:  dv  r\'>r\'f  dx  D^or^n  mo^atr  >dS  nonn  mö^n  nsn^tcr 
pnx  Dt2?  pxtr  >:oo  nnr  in^^n  v^^^n  nxnn  r\2ir\  •]:  in«n 

nb  j)'-)vnv  ptrxnn  -[-nxm  n'i<^n  nrp  i^-at^nv  p?  ^di  (.: 

pDi-iK  pt?N-in  "[-nsm  .tn^h  nt?p  xiron  gxt  nnv3  mn:  üipon 

.SdS  in>>^:i  Sna  .TiT  prx-in  ■]-nxm  ntrpn 

•üxt?  Dn\><i  Dipa  nr  ^xn  nnrn  nx  pS^iri  napai  .Txnn  pr 
nn^-ic^  p:D  Di:coi:n  nsTtr  p3trnn  jnn  ni!:p  n\s-in  nttrpn  nnM 
mSro  :  "^  pt^xin  -[-nsn  .thi  o^pSn  'm  m^ro  'O  .T«nn  ntrp 
-[lo:  Dipon  vnc?  is  nonn  mo^3  hm  d«  ims-itr  onr  ixai  mtc^n 


-      106     -- 

nehmen    kann,    dass    der    Neumond    sicherlich  gesehen  wurde, 
wenn  nicht    Molken    dazwischen    gekommen  sind. 

5.  Sind  Zeugen  gekommen,  welche  den  Neumond  zur  Zeit 
beobachtet  haben,  und  hat  der  Gerichtshof  mit  Rücksicht  auf 
deren  Aussage  den  Monat  geheiligt,  so  zähle  man  von  die- 
sem Tage  ab  29  Tage  ;  ist  in  der  Nacht  auf  den  30.  Tag  die 
Mondsichel  aus  irgend  welchem  Grunde  nicht  gesehen  worden, 
so  wartet  der  Gerichtshof  den  folgenden  30.  Tag.  Kommen  auch 
an  diesem  Tage  keine  Zeugen,  so  erkläre  man  den  Monat  als 
überzählig  und  nehme  den  folgenden  31.  Tag  als  2.  Neumonds- 
tag  d.  i.  als  ersten  Tag  des  kommenden  neuen  Monates. 

6.  Von  diesem  ab  zählt  man  nun  wieder  29  Tage.  Nun 
könnte  aber  der  Fall  eintreten,  dass  auch  in  diesem  Monate  in 
der  Nacht  auf  den  30.  Tag  die  Mondsichel  nicht  gesehen  wird 
und  man  daher  auch  diesen  Monat  als  "überzählig  erklären 
müsste.  Und  so  könnte  sich  dies  in  allen  aufeinanderfolgenden 
Monaten  des  Jahres  ereignen,  bis  man  endlich  im  letzten  Mo- 
nate vielleicht  erst  merkt,  dass  die  Mondsichel  schon  in  der 
Nacht  auf  den  25.  oder  26.  Monatstag  gesehen  wird. 

7.  Man  glaube  aber  nicht,  dass  ein  solcher  Fall  unmög- 
lich ist ;  in  regenreichen  Gegenden  kann  dies  sogar  häufig  vor- 

p  n'D  m^npi  n^i?m  i«m  i:or3  rinn  iK^itr  onr  un 
^'^T  'ül^pnn  ovn  p  nv  c3"d  i:oi  p^i^^n  nrn  trinn  r\^  its^-ipt 
iniD^Dt?  '^Dö  1.S  n*)^?nn^  ^h  it2?DN  \sr  >:oö  nyn  n«i:  i6  'h 

♦i:ixnt?  103  K^S  Dv  'wr\  nn  nv  xiron  mnn  nx  nnri 
'b  b^h^  ''wn  mnn  rxn  nv  p  dv  eso  m^o^  i^^nnm  ui 
üwht;  iniN  pt2?iri  nr  n«  pnrö  pt?  löxn  nx  ni^n  nsn:  x^ 
n'^^"^  nsn^  x^r  nc^ex  ^d  x-S  dv  'tc^^Srn  t^inn  tJ?Nn  prmpi 
D^mn  j't^ipi  jo^im  pnro  isiro:i  n?  tt?ina  d:  D^t^^t^  ^'^n 
nx'vcr  nt^DN*  pnx  trinn  x:ra:i  nh^  nac^n  hD  ü'>'üh^  nnK 
♦nro  nnv  iDom  pintr  nm  ^^S  j>t<i  n  h'>b2  ix  in  n"D  h-^h^  nrn 
n«i'  K^tt^  »sin  niiö  ia\se?  id-t  nrn  nmnt?  noxn  ^xi  (♦? 


—     J07     - 

kommen.  Das  eine  Mal  wird  die  Mondsichel  nicht  gesehen,  weil 
sie  überhaupt  noch  nicht  in  der  30.  Nacht  gesehen  werden 
kann;  das  andere  Mal  könnte  sie  zur  Zeit  gesehen  werden,  dn 
treten  locale  Hindernisse,  wie  Wolken  u.  dgl.  auf. 

8.  Es  ist  daher  eine  den  Weisen  in  Form  einer  (Jeber- 
lieferuug  anheimgegebene  Verordnung,  dass  zur  Zeit,  da  die 
Mondsichel  nicht  gesehen  wird,  der  Gerichtshof  die  einzelneu 
Monate  abwechselnd  als  überzählig  zu  30  Tagen  und  als  mangel- 
haft zu  29  Tagen  zu  bestimmen  hat.  Auch  berechnet  und  be- 
stimmt man  die  überzähligen  und  mangelhaften  Monate  nur 
mittelst  K  e  b  i  a  und  nicht  durch  Heiligung.  Die  Hei- 
ligung eines  Monates  erfolgt  nur  auf  Grund  einer  Beobach- 
tung der  Mondsichel.  Auch  folgt  oftmals  ein  voller  Monat 
unmittelbar  auf  einen  vollen,  und  ebenso  ein  mangelhafter  auf 
ainen  mangelhaften 

9.  Man  achte  aber  sehr  darauf,  dass  im  kommenden  Mo- 
nate die  Mondsichel  zur  Zeit  d.  i.  in  der  30.  Nacht,  oder  in  der 
überzähligen  Nacht,  nicht  aber  schon  früher  also  etwa  in  der 
28.  Nacht  gesehen  werde.  Durch  die  hier  mitgetheilten  und  er- 
klärten Rechnungsmethoden  wird  es  leicht  sein  zu  erfahren, 
wann  die  Mondsichel  wird  gesehen  werden  können,  und  hierauf 

n?  p-iK^  mni  d^opdi  ni-^n  sin  mip  im  x^k  nwn  Ssn  nyn 

D^nnn  nhnr\2  hj^t  x^tr  sSs  nzvn  hD2  nm  n«i>  s^tr  jnoiK 
DHD  nsn^tr  ^h  nt^DN  \sr  ':do  n^r  «S  D^oroi  "jd  in»s  nir\'^ 
^^■^r  ^:do  ix  D^3rn  ':^n  nsi>  sS  dhd  nxn^r  nt^cxt?  D^mm 

.imxn^  Dix  piDn:  xSi  nnv3  jap 
nra  '•cd  r^x  'D!2  r\s  d^ödh  T2  n^n^  rhipn  kSx  r.n 
IHK  tnn  D^nnn  nSnnn  niM  nsn^  nhv  ;o?3r  s^■^  -jd  iran 
0"DQ  non  nm  or  o^rSüa  "i3ira  trnn  J^rmp  pi  n^3  «nn 
rnpn  x^  nr^npn  non  nm  nmro  nn  prnipi  jorno  jdi  dv 
iDn  IX  xSd  nnx  x^o  pnr  n^arDi  n^'i^'^n  hv  x^x  ptr-rpo  pxr 

»pnt^nn  (0  GH^  nxi'tt?  ^o^  non  nnx 
xan  nn3  m^n  nxi^  oxtr  D:iDrnn  ü^iyS  p:'nDnoi  (»b 
n'3  ^''^  xincr  i:ör  ütip  nxi^tt^  xS  iiin^r  *?'^3  ix  laor::  nxi^ 
nxi>ü  nrox  ^no  i?im  "[S  ixnn^  i:ix3t^  iSxn  n^^xnn  m:i3C^n3i 


-     108     - 

stütze  man  sich  bei  Bestimmung  der  Monatsdauer.  Nur  beachte 
man,  dass  in  einem  Jahre  nie  weniger  als  4  und  nie  mehr 
als  8  überzählige  d.  i.  30-tägige  Monate  sein  dürfen,  und  dass 
bei  der  Bestimmung  der  Monate  mittelst  Rechnung  ähnliche 
Mahlzeiten  statthaben  sollen,  wie  die  oben  im  III.  Abschnitte 
'erwähnten. 

10.  Und  Alles,  was  sich  bezüglich  dieser  Lehren  in  den 
talmudischen  Schriften  (Gamarah)  vorfindet,  basirt  auf  die 
Voraussetzung,  dass  die  Mondsichel  nicht  zur  Zeit  werde  ge- 
sehen werden. 

11.  Dasselbe  gilt  von  der  These,  nach  der  man  den  Mo- 
nat überzählen  kann  nach  Bedarf,  was  natürlich  nur  auf  jene 
Monate  Bezug  haben  kann,  in  denen  man  die  Mondsichel  nicht 
zur  Zeit  sehen  kann.  Wird  aber  die  Mondsichel  zur  Zeit  d.  i. 
nach  ihrer  Conjunction  mit  der  Sonne  gesehen,  so  muss  stets 
der  Monat  geheiligt  werden. 

12.  Diese  Verordnungen  sind  selbstverständlich  nur  s.o  lange 
von  Bedeutung,  als  ein  Gerichtshof  da  ist,  auf  dessen  Ausspruch 
man  sich  bei  Heiligung  oder  Bestimmung  eines  Monates  stützen 

\s  vm  in«  mn  {nnrs^i  joaiD  n?  hv'\  nxi^  i^hv  "i^dn  >noi 
QWin  '10  pnmD  r^'^  ü^ir^i  non  trin  in.s  lon  ^in  \w)v 

10D  rinn  nn^r  miro  pt^ir  pnün  ^d^  inaratt^  iSx  ü'^m 
bv  pöiD  jn  n'3t^  psiötr  nnma  .s-iö:n  K:^an^  Sdi  (/ 

♦lOötD  mnn  nxi]  N*^ttr  jarn  nn  xin  nr  ip^r 
sin  -pi^b  tnnn  dn*  {^nröt?  n^ODn  ii^sxtr  n?  pi  (♦«* 
non  nnxi  x^a  nnx  ;>t?ij;i  pntrn  ^d^  jmx  p-arar  i^x  D^mnn 
n^nic^  tnnrat?  xin  nrr  non^  ix  trin  -inx  t^in  nnrS  on^  tsrn 
i<intr  i^nn  ^  nn\n  nx'i''^  nrn  xSs  i:J2?n  m^-»  ^^?n:  xStr  >3qo 
♦D^irS  pr-Tpö  t?otrn  or  ppn^r  inx  nxi:  invn  n^nn 
^r  pöiDi  jn  n^3  Dt^  r^t?  pn  iS^sn  onain  Sdi  (*3' 


—      1  Ol)      - 


kann.  Heutzutage  aber  stiitzt  mau  sich  nur  auf  die  Hestimmung 
mittelst  Rechnung,  welche  den  hier  gegebenen  Erläuterungen 
zufo^fre  Jedem  klar  und  einfach  sind. 

13.  Aus  den  Lehrbüchern  für  Astronomie  und  Mathematik 
gelji  hervor,  dass  wenn  der  Mond  im  heil.  Lande  gesehen  wird, 
er  auch  in  den  westlichen  Provinzen  gesehen  wird,  die  mit  dem 
heil.  Lande  nahezu  gleiche  Breite  haben,  und  dass  er  in  die- 
sen Provinzen  auch  dann  gesehen  werden  kann,  wenn  die  Kech- 
iiung  zeigt,  dass  er  im  heil.  Lande  nicht  gesehen  wird.  Es  ist 
aber  immerhin  möglich,  dass  wenn  der  Mond  in  einer  solchen 
Provinz  gesehen  wird,  er  auch  im  heil.  J^ande  gesehen  wer- 
den kann. 

14.  Wird  er  aber  in  einer  westlich  vom  heil.   Lande    ge 
it'genen  Provinz  selbst  auf  den  Bergesspitzen  nicht  gesehen,  so 
ist  man  dessen  gewiss,  dass  er  auch  im  heil.  Lande  nicht    ge- 
sehen wird. 

15.  Wird  der  Mond  im  heil.  Lande  nicht  gesehen,  so  kann 
er  auch  in  den  östlichen  Provinzen,  die  mit  dem  heil.  Lande 
nahezu  gleiche  Breite  haben,  nicht  gesehen  werden.  Wird  er 
aber  im  heil.  Lande  gesehen,  so  ist  es  nicht  unmöglich,  dass 
er  auch  in  den  östlichen  Provinzen  gesehen  werde.  Wird  daher 
die  Mondsichel  in  einer  östlich  vom  heil.    Lande  sich  befinden- 

f-1«  n-irob  \nv  üb^vr\  ni:no  S^n  nxn^  Sxw  pxa  nnM 

pN  ^.snt^>  Y^^  3*iro^  x^'^tr  nanon  nm  n^y  ox  -|d>d^  muD 
pxn  ni^n  nxi:t^  nt^ox  x^x  Ssit?'  pxn  nsn>  ^bu  n^\si  n^2 

n^nnrön  n:nQ3  annn  t^x-ia  hth  nsi^  x*?  dx  t'ax  er 

♦^Kit?>  pixD  nx-i:  N^t?  rnu  ^xitr^  p-ix  ij^d  niiioon 
m:nD  Sdd  nxi:  »sSt^  rn^n  '"«a  n^^n  hnt  x^  ds  [di  (.ib 

^^*-r  -'r"'*!!  ■'n*-,>  dk  -j3^dS  hkt  x^ttr  irosT  nvnnro  m:nDn 


-     110     — 

den  Provinz,  die  mit  ihm  gleiche  Breite  hat,  gesehen,  so  ist 
man  dessen  sicher,  dass  sie  auch  im  heil.  Lande  gesehen  wird. 
Wird  sie  aber  in  einer  solchen  östlichen  Provinz  nicht  gesehen, 
so  ist  es  noch  immer  möglich,  dass  sie  im  heil.  Lande  ge- 
sehen wird. 

16.  Die  hier  vermeintlichen  Provinzen  müssen  zwischen 
SO^  und  35^  nördlicher  Breite  liegen,  sonst  haben  diese  Bestim- 
mungen keine  Giltigkeit  für  sie.  Auch  muss  nochmals  ausdrück- 
lich hervorgehoben  werden,  dass  für  die  Heiligung  der  Monate 
nur  der  Gerichtshof  zu  Jerusalem  massgebend  ist. 

XIX.  Absclmitt. 

1.  Nachdem  beim  Zeugenverhör  nach  der  Neigung  des 
Mondes  gefragt  wird,  dürfte  es  sich  empfehlen  dieser  Frage 
einige  Aufmerksamkeit  zuzuwenden,  wiewohl  sie  mit  dem  Er- 
blicken der  Mondsichel  nichts  zu  schaffen  hat  uud  daher  keine 
zu  grossA  Genauigkeit  erfordert. 

2.  Die  Ekliptik  ist  gegen  den  Aequator  geneigt.  Der  eine 

.bi^i^'»  pxn  n^r^  niTDiS  xSx  n^\sn  nrn  px  n^nnran 
nirantt^i  nipönt^  manan  vntt^^  ü^i:iir]  i^x  h^^  cro 
•ni^rö  r\"h  iv  m^rö  '^ö  üh)vr\  \^Q)ib  mtaia  rntr  p:i3  m:nDö 
Vf  onnx  D>!DDtrö  mno  ix  nro  inv  poi:^  mcai:  vn  dx  ^nx 
nirö  npD  laixntr  i^x  Dnmi  '"x  1:1:3  niiiiDö  p\s  nntr  |n^ 
iTnnxn^i  nnin  b'>i:r\b  n^^^n  >ööt^o  ^d  1^:1.-1^  x^x  p>x  Dirm 
^'rin  IX  ni>n  n^^xi  ^r  pöiD  nir»  ^:d  ix  nirö  >aa  vr\w  x^ 
^"xnt^  p-r  n>n  t^n>p  ^r  x^x  p:)OiD  px  dSij?^  x^x  di^3  dhS 

nx  pa  ppnn  vnt^  onm  ^^^ntr  d^öidh  iiöxt^  ^d^  c.x 
*in  rmn^  ':>ra  it^3  nm:  nyn  n^n  \yr]b  \nb  pioix  onrn 
^^D  n^^xin  S^no  i:^xr  >D^  la  pnpiö  ^:x  pxi  nr  nm  pDt^n 

rotten  i^Hö  nntt^  m^?ön  n^irnaD  ninir  xMttr  n^iJrn  (♦s 


-      Hl      - 

Tlieil  derselbeu  liegt  nördlich,  der    andere    Theil    südlich    vom 
Aequator. 

*>.  Beide  Kreise  treffen  sich  in  2  Punkten  ;  der  Eine  ist 
\ier  Anfangspunkt  des  Sternbildes  des  Widders,  der  Andere  ist 
der  Anfangspunkt  der  Waage.  Sechs  Sternbilder  u.  zw.  W  i  d- 
d  e  r  —  Jungfrau  liegen  nördlich  vom  Aequator,  die  andern 
sechs  rWaage  -  Fische  befinden  sich  südlich  vom  Aequator. 

4.  Vom  Sternbilde  des  Widders  bis  zum  Sternbilde  des 
Krebses  entfernt  sich  die  Ekliptik  immer  mehr  vom  Ae(iuator. 
Im  Anfangspunkte  des  Krebses  beträgt  die  Entfernung  der 
Ekliptik  vom  Aequator  237«*^.  Von  da  ab  nähern  sich  die  Stern- 
bilder wieder  dem  Aequator,  bis  der  Anfangspunkt  der  Waage 
wieder  in  dem  Aequator  liegt.  Von  hier  ab  neigt  sich  die 
Ekliptik  nach  Süden  und  entfernt  sich  immer  mehr  vom  Aeijua- 
tor,  bis  der  Anfangspunkt  des  Steinbockes  23 '/g®  südlich  vom 
Aequator  absteht,  und  nun  nähern  sich  die  Sternbilder  wieder 
dem  Aequator  bis  zum  Sternbilde  des  Widders. 

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♦n^o  rxn  nr  mrn  rn  1:23 


-     112     — 

5.  Der  Anfaugspunkt  des  Widders  und  der  Anfangspunkt 
der  Waage  liegen  immer  im  Aequator.  Befindet  sich  daher  die 
Sonne  in  einem  dieser  Punkte,  so  ist  sie  weder  gegen  Norden 
noch  gegen  Süden  geneigt,  geht  dann  genau  im  Osten  auf  und 
im   Westen  unter,  und  Tag  und  Nacht  sind  dann  überall  gleich. 

6.  Nun  ist  es  klar,  dass  jedem  Grade  der  einzelnen 
Sternbilder  ein  gewisser  nördlicher  oder  südlicher  Abstand  vom 
Ae(|uator  entspricht.  Der  grösste  Abstand  beträgt  2VI^^. 

7.  Beginnen  wir  beim  Sternbilde  des  Widders,  so  ergeben 
sich  für  die  einzelnen  Grade  der  Ekliptik  folgende  Declinationen  : 
dem  10.  Grade  entspricht  eine  Declinatiou  :  von  4^,  dem  20.  Grade 
eine  Declination  von  8^,  dem  30.  Grade  eine  Declination  von 
11'/./,  dem  40.  Grade  eine  Declination  von  15^  dem  50.  Grade 
eine  Declination  von  18  ^  dem  60.  Grade  eine  Declination  von 
20^  dem  70.  Grade  eine  Declination  von  22",  dem  80.  Grade 
eine  Declination  von  23'^  und  dem  90.  Grade  eine  Declination 
von  237/. 

8.  Kommen  in  der  Zahl  der  Ekliptikalgrade  auch  Einer 
vor,  so  interpollire  man  entsprechend.  So  entspricht  z.   B.   dem 

*]:d^dSi  nwn  ^pn  hv  aoj^  D^ar^sö  trxm  nh^  trxi  .sirj::  un 
i<h^  \^Q)Lb  ^h  nc2i:  ^^"^n  n^  i^«  üw^^  >:m  traten  n^nnr^ 
r\h'bn^  nvn  n>nn  di^ö  'i:n3  rpt^m  nnro  'irnn  nnrm  Din^ 

♦mi>p2  'i'ni  n'bv^  ont^ri  n^^ttr 

ni^?ö  b^  m^rön  p^:ö  ^^b  nvtsaa  b^  ü'']^v'vn  nn  iSxi  ut 
n^bvt^  'd  m^ra  'i  on^^tD:  nibv^  ''  nScD  bm  n^nnö  n^nnnm 
mSra  'öl  nicnöi  m^rö  n">  dh^^c^i  m^ra  'b  m^rD  'n  on^^cDi 

r\v^:r\  ^nt^  j^nö  onaö  on^  npn  p:Dn  onn^s  vn^  dki  (»n 


i 


~     113     - 

5.  Grade    der    Ekliptik    eine    Declination    von  2^^  und  dem   23. 
(irade  eine  Declination  von   D '. 

n.  Mit  Hilfe  dieser  Daten  ist  os  nun  leicht,  auch  die  den 
übrigen  Ekliptikalgraden  entsprechenden  Abstände  vom  Aequator 
zu  bestimmen.  Liest  die  Zahl  der  Ekliptikalgrade  zwischen  90 
und  1(S0,  so  bilde  man  deren  Ergänzung  zu  180",  liegt  sie 
zwischen  180*^—270",  so  subtrahire  man  180",  und  liegt  sie 
zwischen  270"  — 360'*,  so  bilde  man  deren  Ergänzung  zu  300". 
Und  nun  sucht  man  mit  Hilfe  der  eben  mitgetheiJten  Daten 
die  den  erhaltenen  Bestzahleu  entsprechenden  Abstände  vom 
Ae(iuator. 

10.  Will  man  nun  wissen,  wie  gross  die  Neigung  des 
Mondes  gegen  den  Ae(iuator  ist,  d.  h.  wie  weit  nördlich  oder 
südlich  der  Mond  vom  Aeijuator  absteht,  so  suche  man  zuerst 
den  wahren  Mondort  d.  i.  seine  Stellung  in  Thierkreise  :  dem 
entspriclit  ein  gewisser  uördlicner  oder  südlicher  Abstand  vom 
Aequator.  Sodann  suche  man  die  erste  Breite  des  Mondes,  und 
ob  sie  nördliche  oder  südliche  Breite  ist.  Haben  Breite  des 
Mondes  und  jener  Abstand  des  dem  wahren  Mondorte  ent- 
sprechenden Thierkreisortes  vom  Aequator  einerlei  Kichtung, 
sind  also  beide  nördlich  oder  beide  südlich,  so  gibt  die  Summe 
au^  beiden   den  Abstand  des   Mondes  vom    Aequator  oder  seine 

♦mnrrn  nv  pv  onnsn 

hv  nnv  p>:ön  n>n  Dxt^  ^1^^  nmin  Di^mntz;  "j-iid  \h^2 
pn:n  P'-i  iv  cp  bv  ^nv  ^^^  dni  D'pa  imx  ri:n  Bp  iv  :: 
istt?:,T  D'ro  iniK  n:n  ü-'ü  iv  ri  bv  inv  n^n  d«t  o-p  iitso 

^pn  Sra  ncsi:  hth  sin  mSra  höd  wb  m^r\  d«  (/ 
n>^ü:  noD  r\bnr\  vm  ohrn  Di-n  tj^d  ix  o'rirn  poi:  TjjD  mrn 
'X  pDif*?  ntDi:  H'n  nn  n?  \sSi  ^nöxn  n*i^"!  opö  s^'^t^  n^ran 
sin  DX  nx"^m  ptrxnn  ^'^^•^  nnn  x^^im  mrnm  -n?nm  DimS 
rn«  ni"iD  in^ro  n>^C2:i  ^n^^  nmn  in^^ö:  dx  ^om  ix  mox 
>n^2  ixi^o:  DX1  DH^itr  pnpn  o^^sin  ix  D^:iDii  Dn^:r  vw  p:D 


—     lU     -- 

Declination:  sind  sie  aber  imgleiclier  Art.  so  gibt  die  Differenz 
derselben  den  Abstand  des  Mondes,  und  die  grössere  der  beiden 
Zahlen  entscheidet  die  Richtung,  ob  nördlich  oder  südlich. 

11.  Beispiel  :  Es  werde  gesucht,  wie  weit  der  Mond  vom 
Aequator  entfernt  war  in  der  Nacht  \uf  den  2.  Ijjar  des  Jahres 
der  Epoche.  Damals  war  der.  wahre  Mondort  im  19.  Grade  des 
Sternbildes  des  Stieres,  welcher  nach  obigem  18'^  nördlich  vom 
Aequator  sich  befindet.  Die  Breite  des  Mondes  war  4"  südlich 
Bildet  man  daher  die  Differenz  18"  — 4^  =  14",  so  sieht  man, 
dass  die  Entfernung  des  Mondes  vom  Aequator  zur  fraglichen 
Zeit  14"  betrug,  und  dass  der  Mond  damals  nördlich  vom 
Aequator  war. 

12.  Will  man  wissen,  in  welcher  Weltgegend  der  Mond 
gesehen  werden  wird,  so  berechne  man  seine  Entfernung  vom 
xiequator.  Befindet  sich  der  Mond  im  Aequator  oder  nahe  zu 
demselben  etwa  2"— 3"  nördlich  oder  südlich,  so  wird  er  genau 
im  Westen  gesehen  werden  und  sein  Saum  wird  genau  nach 
Osten  gerichtet  sein. 

13.  Befindet  sich  der  Mond  in  einiger  Entfernung  nörd- 

DH^it^ö  taran  ri:n  ^:idic  "inxm  ^öim  inxn  ^^'^tr  p:^  nimi 
n>ntt?  mnn  nnis^n  nwn  ip  hv^  nm  pniö  vSin  ^^mn^  nin  p 

^^'pD  nwn  ipn  bm  nm:  n-iNi  höd  v^^h  i:«n  "tic^o  (..^^ 

nwn  )pn  hv  n^n^  D^?  nwn  ipn  ^r^  ipniö  nm  mt^nn  ncDi: 
piDö  n.si>  nmn  ix  poi^n  m^rö  ^hv:^  ix  D^nra  1300  ninp  ix 
.nw2  D^irn  nnrö  1:1^3  ri:iiDö  inö^^D  nxim  airö  ricöx  i:aD 
p  n«i>  oSirn  pDii^  nwn  ^pr]  hvt^  pini  n>.T  dxi  (,r 


-     115     - 

lieh    vom    Aequator.    so    winl    (r   iu  nordwestlicher  Richtung 
J(^seheü  werden,  und  sein  Sau  in  wird  nach  Südost  gerichtet  sein. 

14.  ßf3lindet  sich  der  Mond  in  eini^^er  Entfernung  s  ü  d- 
M  c  li  vom  Aequator,  so  wird  er  in  südwestlicher  Kichtung  ge- 
cheu  werden,  und  sein  Saum  wird  nach  Nordost  gerichtet  sein. 

15.  Was  die  Frage  nach  der  Höhe  betrifft,  in  welcher  der 
-Mond  gesehen  wurde,  so  ist  diese  vom  Sehungsbogen  abhängig. 
Ist  der  Sehuugsbogen  klein,  so  erscheint  der  Mond  nahe  der 
l^-de  :  ist  aber  der  Sehnngsbogen  gross,  so  erscheint  auch  die 
Höhe  über  den  Horizont  grösser.  Es  ist  also  die  (irösse  des 
Sehungsbogens  ein  Maass  für  die  Höhe  über  dem  Horizont. 

16.  Alle  diese  Lehren  und  Eechnungeu  sind  erläutert 
worden,  weil  man  ihrer  bedarf,  um  das  Wiedersehen  der  Mond- 
sichel zu  erfahren  und  die  Zeugen  gehörig  ausforschen  zu  können. 
Sie  sollen  jedem  Sachverständigen  bekannt  sein  und  man  ver- 
nachlässige Nichts  von  den  Lehren  Gottes.  Forschet  in  den 
Büchern  Gottes  und  leset  sie,  damit  Euch  nichts  hievon  ent- 
weiche. 

Db^vn  mrö  "i::rö  ncsi:  irö':c  n.s^m  i:iD!r  j^3i  nh^vn  mra 

pn  n«n>  üb)vn  üMih  mtrn  ^pn  ^rö  pinn  hm  dxi  (.-t^ 
c^uM  niro  1^330  ncai:  maoc  nxim  löm  pni  nh-wn  n'iro 

n?  -13-11  nm:  n^n  nö3  on^  ;n^\sr  onrn  m^pnoi  (.ic 
m*n  HNT  ni'^p  .T>K-in  nvp  n^nnv  p^2V  n>\sin  nvpn  viv 
Sro  Hin:  nxn^  n3in><  n^nnv^  [Q?m  p.sn  ja  anp  xin  iSxr 
n^'KiD  p^xn  Sro  inni:  >dS  n>\snn   nt2?p   -j-nN  ^dSi  p*^sn 

onnx   oncDD   nnnx  t^pnS  iC2t2itt;^   xSi  n-nnn  oifö   -i-m 
ft  .nrnr:  x^  n:no  nnx  \s-ipi  '>^  idd  Sro  iriT 

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Maimonides,  Itoses 

[Mishneh  Torah.     Hilkhot  .^ 
N4M3  dush  ha-hodesh.     German  and  Heb- 

rew] 

Maimonides'  Kiddusch  haehod- 
esch 


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